Mercedes Baureihe W124 Kaufberatung.pdf

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In Anbetracht der Tatsache, dass der Mercedes W 124 demnächst fast 20 Jahre alt wird und
somit auf der Schwelle vom schnöden Gebrauchtwagen zum Youngtimer steht, gilt es auf
allgemeine Schwachpunkte der Modellreihe hinzuweisen. Gerade im Hinblick auf das Alter
der Fahrzeuge (die jüngsten Modelle sind mittlerweile fast 9 Jahre alt, abgesehen vom Cabrio
welches bis 1997 gebaut wurde) und die leider nicht immer sorgfältige Pflege und
Behandlung ihrer Besitzer wird es zusehends schwerer gute Modelle zu finden. Leider
befinden sich auch heute schon relativ viele verbrauchte bzw. heruntergerittene Fahrzeuge auf
dem Markt, wodurch man bei der Suche ausreichend Zeit einplanen sollte. Diese
Kaufberatung soll Sie zum einen ein wenig über die Geschichte der Baureihe, deren Vielfalt
und natürlich die Schwachstellen sowie die Technik der einzelnen Modelle informieren als
auch Sie vor dem möglichen Kauf einer Grotte bewahren.
1.Allgemeines
Die Modellreihe 124 wurde zwischen 1985 und 1997 in 4 verschiedenen Grundformen
angeboten. Als Limousine, T-Modell, Coupe und Cabrio. Des Weiteren gab es die seltenen
Langmodelle mit 7 Sitzplätzen oder diversen Aufbauten, wie z.B. Krankenwagen und
Bestattungswagen.
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Während dieser Zeit wurden insgesamt 2 Modellpflegen (im weiteren Text mit MOPF
abgekürzt) durchgeführt.
ˇ Die 1. Serie wurde bis Herbst 1989 gebaut und zeichnete sich hauptsächlich durch die
schmalen seitlichen. Plastikverkleidungen aus.
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ˇ Die 2. Serie (MOPF 1) wurde von Herbst 1989 bis Sommer 1993 gebaut. Die
Veränderungen bestanden im wesentlichen aus den breiteren seitlichen
Kunststoffverkleidungen („Sacco Bretter“), den neuen Sitzen samt Türverkleidungen sowie
einer Häufung der Holzverkleidungen im Innenraum.
ˇ Die 3. Serie (MOPF 2), welche von Herbst 1993 bis zum Ende der Baureihe Einzug hielt,
zeichnete sich durch völlig neue Benzinmotoren und teilweise neue Dieselmotoren sowie
Änderungen an Front und Heck des Wagens aus. Die Benzinmotoren wurden bereits ab
September 1992 eingeführt, wodurch einige Zwitter mit MOPF 1 Karosserie und MOPF 2
Motoren entstanden sind. Gleichzeitig wurde die Serienausstattung behutsam erweitert. Ab
Juni 1993 änderte sich auch die Bezeichnung. So wurde z. B. aus dem 200E der E200.
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2. Die Motoren
a) Benzinmotoren
aa) Vor September 1992
Die 4-Zylindermotoren entstammten der intern als M102 bezeichneten Baureihe. Diese
Motoren verfügten bis September 1988 leider nur über eine einfache Steuerkette, welche sich
nicht gerade durch sehr hohe Laufleistungen im Vergleich zur doppelten Steuerkette
auszeichnet. Ein vorsorglicher Austausch dieser einfachen Kette ist alle 200 – 250tkm zu
empfehlen, da bei einem möglichen Riss der Motor zerstört werden kann. Es gibt aber auch
M102, die mit einer Steuerkette deutlich mehr Kilometer abgespult haben. Die Duplexkette ist
nur bei außergewöhnlichen Geräuschen oder exorbitanten Laufleistungen zu tauschen. Als
Richtwert bezüglich des Benzinverbrauchs kann man bei normaler Fahrweise auf 9 10 Liter
kommen. Mehr als 13 sollten allerdings kaum schaffbar sein.
ˇ200
Dieser Vergasermotor leistete 105 PS bei 5500 U/min und ein maximales Drehmoment von
157 NM bei 3000 U/min und wurde später mit Beginn der 2. Serie vom 200E abgelöst. Unter
Umständen könnte sich hier das Fehlen kompetenter Mechaniker bezüglich der
Vergaserwartung und Einstellung negativ bemerkbar machen, da diese Technik eigentlich
schon seit vielen Jahren nicht mehr verbaut wird und im Defektfall Probleme bereiten könnte.
ˇ200E
Der Einspritzmotor aus dem W201 (190) mit 118 PS bei 5100 U/min und einem maximalen
Drehmoment von 172 NM bei 3500 U/min wurde gegen 1988 parallel zum Vergasermotor als
Basismotorisierung eingeführt. Dieser Motor erwies sich als weitestgehend problemlos. Zum
einfachen Fortkommen reichten die Leistungen beider Motoren aus, zu mehr allerdings nicht.
ˇ230E
Dieser Motor mit seinen 132 PS bei 5100U/min und einem maximalen Drehmoment von 198
Nm bei 3500 U/min ist im Allgemeinen für seine Laufruhe bekannt. Es ist innerhalb dieser
Baureihe der 4 Zylinder mit dem meisten Antriebskomfort, da er schon bei geringer Drehzahl
recht viel Drehmoment zur Verfügung stellt und sehr geräuscharm arbeitet. Problematisch an
diesem Motor waren bei den Baujahren 1987 und 1988 die Nockenwellen, die sich aufgrund
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