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ANTENNEN
Log-Periodic-Antenne nicht nur für TV
Leistungsstarke
Breitbandantenne für DVB-T
Jürgen Schäfer, DL7PE
Bild 1:
Die fertige
13 Element
LPDA-Antenne
In diesem Beitrag wird der Bau einer Log-Periodic für DVB-T
mit hohem Gewinn und einer relativ großen Bandbreite
beschrieben, die mit entsprechenden Änderungen der Maße,
z.B. auch im 70-cm-Band einsetzbar ist.
hne Antenne läuft auch beim
digitalen Antennenfernsehen
nichts. In der Nähe der DVB-T-
Sendemasten reicht meist eine Staban-
tenne. Wer weiter weg wohnt, braucht
mehr! Im Internet beschäftigen sich
viele Artikel mit dem Selbstbau von
DVB-T-Antennen. Meist handelt es sich
um weniger geeignete simple Anten-
nenkonstruktionen, welche nicht wirk-
lich weiterhelfen. Eine brauchbare Bau-
anleitung, die auch für schwierige Emp-
fangsverhältnisse Erfolg verspricht,
sucht man vergebens. Deshalb habe ich
mich daran gemacht, eine wirklich gut
funktionierende Richtantenne mit ho-
hem Gewinn selbst zu berechnen und
zu bauen.
Es sollte eine passive Antenne ohne ei-
gene Stromversorgung für die Bänder
IV/V werden, d.h., für den UHF-Be-
reich von 470 bis 860 MHz (Bild 1) . In
diesem Bereich befinden sich die meis-
ten Fernsehkanäle, und die Abmessun-
gen können klein gehalten werden.
Auch hier gilt, eine gute Antenne ist
der beste HF-Verstärker.
Zur Person
Jürgen Schäfer,
DL7PE
Jahrgang 1940, Ama-
teurfunkgenehmigung
1969, Klasse B. Inge-
nieur der Fertigungs-
technik, zunächst in der Fertigungspla-
nung und Steuerung in einem großen
Elektronikkonzern, später Projektleiter
in Australien und USA. Inzwischen als
Direktor eines Joint Venture Unterneh-
mens im Ruhestand.
Spezielle Aktivitäten bei der Entwick-
lung von kleinen Antennen. Hierzu und
in anderen Elektronikbereichen zahlrei-
che Veröffentlichungen in Fachzeit-
schriften
Hobbys: Fernost-Reisen, Wirtschaft, fo-
tografieren, videofilmen und mit dem
PC bearbeiten
Anschrift:
Zugspitzstr. 122a
82467 Garmisch-Partenkirchen
jw.schaefer@t-online .de
Bild 2: Verschiedene Versuchsantennen
Bild 3: Abgesägte Nippel für die Befestigung, die Form passt gut
in die Senkung am Boom
Was ist DVB-T?
DVB-T ist die Abkürzung für „Digital
Video Broadcast-Terrestical“ und be-
zeichnet die terrestrische Verbreitung
digitaler Fernsehsignale, welche dann
über eine Haus-, Zimmer- oder Außen-
antenne zu empfangen sind.
Doch was, wenn der Bildschirm dunkel
bleibt? Anders als beim herkömmlichen
Analogfernsehen gibt es bei DVB-T kein
schlechtes Bild mit Bildschnee oder
Streifen. Das Signal kommt entweder
einwandfrei an oder eben nicht, ledig-
lich Aussetzer sind möglich, die sich
dann in so genannten Artefakten (um-
Bild 5: Schnittbild Speichenmontage im
Vierkantrohr, (1) Fahrradspeiche 2 mm
Durchmesser, 292 mm lang, (2) Gewin-
denippel abgesägt (oben), (3) Al-Vier-
kantrohr 10 mm x 10 mm x 1 mm, (4)
Abisoliertes Koaxialkabel RG-58, (5)
Gewindenippel abgesägt (unten)
Bild 4:
Das Koaxialspeisekabel
wird unterhalb des kalten
Elementes eingeführt
484
CQ DL 7-2009
762948268.051.png 762948268.062.png 762948268.073.png 762948268.083.png 762948268.001.png 762948268.002.png 762948268.003.png 762948268.004.png 762948268.005.png 762948268.006.png 762948268.007.png 762948268.008.png 762948268.009.png 762948268.010.png
ANTENNEN
gangssprachlich Klötzchen) oder einem
eingefrorenen Bild bemerkbar machen.
Das muss aber nicht sein! Mit einer gu-
ten Antenne kann man auch noch in
fast aussichtsloser Situation zu einem
guten Empfang kommen, und ich
möchte alle ermuntern, es doch einmal
zu versuchen, auch wenn es bisher gar
nicht ging! Bei mir funktioniert es nun
über eine Distanz von ca. 100 km und
das noch indirekt über Reflexion von
den Bergen.
merhin sind dies 25 von insgesamt 29
möglichen Sendern (inkl. Österreich)!
Keine Aussetzer, keine Artefakte! Das
gilt auch für mein Notebook mit zusätz-
lichem DVB-T-Stick für den Fernseh-
empfang.
Was ist eine LPDA?
Die Besonderheit dieser Antennen liegt in
ihrer Breitbandigkeit bei gleichzeitiger
Richtwirkung. Diese Antennenform wur-
de erstmalig 1958 in der Universität von
Illinois von D.E. Isbell vorgestellt. Durch
konstruktive Besonderheiten (etwa der
Variierung des Elementeabstandes) lassen
sich sowohl extrem breitbandige LPDAs
mit geringerem Gewinn, als auch weni-
ger breitbandige LPDAs mit höherem Ge-
winn herstellen. Bandbreiten bis ca. 30:1
sind möglich.
Der Antennengewinn hängt zudem
natürlich von der Anzahl der Dipolele-
mente ab (Tabelle 2) . Er bewegt sich in
der Größenordnung von 6 bis 10 dB. Bei
unserer Antenne wurde ein optimaler
Elementabstand gewählt, der einen maxi-
malen Gewinn erwarten lässt.
Bei der LPDA strahlen in Abhängigkeit
von der Frequenz etwa drei aktive Ele-
mente im so genannten Phasenzentrum,
wobei das mittlere Element mit der hal-
ben Wellenlänge in Resonanz kommt. Die
benachbarten Elemente strahlen – wie bei
der HB9CV – stets gegenphasig mit etwas
höherer bzw. etwas niedrigerer Resonanz-
frequenz. Durch die erzwungene Phasen-
umkehr ist die Strahlungsrichtung immer
hin zum Speisepunkt gerichtet.
Der untere Frequenzbereich startet an
den langen Antennenelementen. Mit
höher werdenden Frequenzen wandert
dieses Phasenzentrum dann nach vorne
hin zu den kürzeren Elementen. Diese
Antennen sind gleichermaßen gut als
Sende- und Empfangsantennen geeignet.
Auf weitere Grundlagen der LPDAs
möchte ich hier nicht vertiefend einge-
hen, der interessierte Leser kann das in
den einschlägigen Antennenbüchern
nachlesen.
Antenne für
besondere Gelegenheiten
Solche Antennen braucht man:
• bei schlecht versorgten Randgebie-
ten, wo eine Stabantenne nicht mehr
ausreicht
• für den Wohnwagen unterwegs
• bei portablen DVB-T-Empfängern
• für Fernsehempfang mit Laptops (z.B.
per DVB-T-Stick)
• bei sehr starken Reflexionen kann
auch im Stadtgebiet eine Richtantenne
notwendig sein
• im Umland ist eine Richtantenne mit
Antennengewinn unvermeidlich
Unsere Gegend um Garmisch-Parten-
kirchen war zum Zeitpunkt der Manu-
skripterstellung noch nicht mit DVB-T-
Signalen versorgt.
In ganz Deutschland sind es bisher nur
ca. 20% der Teilnehmer, vorwiegend in
Ballungsgebieten, die mit einfachen An-
tennen auf das neue Medium zurück-
greifen können. Eigene Versuche mit
handelsüblichen Stabantennen ließen
den Bildschirm schwarz.
Hier kommen mir nun meine Erfahrun-
gen aus den Versuchen mit mehreren
2-m-/70-cm-Amateurfunk-LPDAs (Log.
Periodische Dipolantenne) zugute. Da-
mit kann ich verschiedene Amateur-
funkumsetzer aus München über Refle-
xion arbeiten. Mit hoher Sendeleistung
50/25 W, kann ich aus ganz Süd-
deutschland ca. 25 Relaisstationen aus
dem Tal heraus erreichen. Wenn das
schon für geringe Sendeleistungen im
Amateurfunk funktioniert, dann müss-
ten sich doch auch die relativ starken
Signale der kommerziellen digitalen
TV-Sender erst recht empfangen lassen.
Das war schließlich der Auslöser, eine
eigene LPDA für DVB-T zu bauen.
Mit der hier beschriebenen, nur ca.
35 cm langen Richtantenne, kann ich
nun vom Standort Garmisch (aus dem
Tal) sämtliche UHF-DVB-T-Signale aus
München in einwandfreier Qualität aus
dem Zimmer heraus empfangen. Im-
Bild 6: Oben Blatt 1, unten seitenverkehrt Blatt 2 (rot)
Tabelle 1
Kanal f [MHz]
21 474
22 482
23 490
24 498
25 506
26 514
27 522
28 530
29 538
30 546
31 554
32 562
33 570
34 578
35 586
36 594
37 602
38 610
39 618
40 626
41 634
42 642
43 650
44 658
45 666
Kanal f [MHz]
46 674
47 682
48 690
49 698
50 706
51 714
52 722
53 730
54 738
55 746
56 754
57 762
58 770
59 778
60 786
61 794
62 802
63 810
64 818
65 826
66 834
67 842
68 850
69 858
Tabelle 1:
Kanal-Frequenz-
Zuordnung
Literatur
[1] Quelle: www.ueberall
fernsehen.de/empfangsprognose.html
[2] Günter Lindemann, Duoband
LPDAs
Tabelle 2:
Übersicht
verschiedener UHF-
Band IV/V LPDAs
Die 13-Element-LPDA
Sehr hilfreich war ein von Günter Lin-
demann, DL9HCG, für 2 m/70 cm er-
stelltes Basic-Programm. Damit konnte
ich zunächst diverse Vorberechnungen
schnell erledigen, um mir ein Bild der
zu erwartenden Abmessungen und Ge-
winne zu machen (Tabelle 3) .
Auch hat sich DL9HCG die Mühe ge-
macht und in seinem Beitrag diverse
Bauvorschläge für 2 m/70 cm Duo-
Tabelle 2
Anzahl Gewinn Boomlänge Boomlänge
der Elemente (dBd) Antenne (mm)mit Halterung*)
3 5 ,7 47 130
5 6 ,5 88 170
7 7 ,3 130 220
9 7 ,7 169 250
11 8,2 210 290
13 9,1 257 340
15 9,4 300 380
24 10,2 493 570
*) ohne HF-Drossel, sonst 40 mm länger!
485
CQ DL 7-2009
762948268.011.png 762948268.012.png 762948268.013.png 762948268.014.png 762948268.015.png 762948268.016.png 762948268.017.png 762948268.018.png 762948268.019.png 762948268.020.png 762948268.021.png 762948268.022.png 762948268.023.png 762948268.024.png 762948268.025.png 762948268.026.png 762948268.027.png 762948268.028.png 762948268.029.png 762948268.030.png 762948268.031.png 762948268.032.png 762948268.033.png 762948268.034.png 762948268.035.png 762948268.036.png 762948268.037.png 762948268.038.png 762948268.039.png 762948268.040.png 762948268.041.png 762948268.042.png 762948268.043.png 762948268.044.png 762948268.045.png 762948268.046.png 762948268.047.png 762948268.048.png 762948268.049.png 762948268.050.png
ANTENNEN
T4 (Manuskriptnummer)
band-LPDAs nachbaufertig ausgearbei-
tet, die durchweg hervorragend funk-
tionieren.
Doch nun zur versprochenen TV-Richt-
antenne. Mein erster Versuch mit einer
nur aus drei Elementen bestehenden
Antenne (Bild 2) brachte keinen guten
Erfolg, da nur manchmal ein Empfang
möglich war und dann auch nicht alle
Sender zu sehen waren.
Der zweite Anlauf mit 13 Elementen
war dann optimal, was Leistung und
Materialeinsatz betrifft. Eine weitere
Verdoppelung der Elemente auf 26,
brächte nur noch gut 1 dB und lohnt
sich deshalb nicht.
Gewinn und gleichzeitig als Duobander
für 2 m und 70 cm funktioniert. Vom
Baumarkt konnte ich für den Boom ein
10 mm quadratisches Aluminiumrohr für
2,75 € erstehen. Die Länge von 1 m
reicht gut aus für das Antennenprojekt.
RG-58-Koaxialkabel war vorhanden und
wurde trotz der geringen Fehlanpassung
für die LPDA verwendet. Der TV-Anten-
neneingang hat 75 " . Da ich es nicht
außen befestigen wollte, was man gut
kann, gab es ein Platzproblem im Alu-
Vierkantrohr. Das Koaxialkabel soll näm-
lich durch den „kalten“ Boom von hinten
nach vorne an den Einspeisepunkt ge-
führt werden. Das sieht optisch besser
aus und gibt gleichzeitig noch einen Wit-
terungsschutz bei Außenbetrieb (Bild 4) .
Im Innenvierkant werden 9,2 mm (5 mm
Koaxialkabel und 4,2 mm des Nippels)
gebraucht, zur Verfügung stehen aber nur
8 mm.
Lösung: Den PVC-Mantel vom Koaxialka-
bel auf ca. 35 cm Länge abisolieren. Dann
sind es nur noch 3,6 mm im Durchmesser
statt 5,0 mm und es passt nun in den ver-
fügbaren Platz (Bild 5) . Die Isolierung
des Koaxialkabels kann noch etwas in das
Langloch im kalten Boom eingefädelt
werden.
Tabelle 3
Element Länge LElementabstand
Nr. in mm in mm
1 8 4 20 mm
zur Vorderkante
2 8 8 1 7
3 9 5 1 8
4 101 19
5 107 19
6 113 20
7 121 21
8 128 22
9 135 23
10 143 23
11 150 24
12 159 25
13 168 26
– – 100 mm zur
hinteren Kante*)
*) 100 mm bei Verwendung einer HF-
Drossel, sonst ca. 50 mm, Gesamtlänge
ohne Drossel 330 mm
Der Aufbau
Als Elemente wurden Fahrradspeichen
verwendet. Neben der vorhandenen gal-
vanischen Oberfläche haben diese den
Vorteil, dass sie aus einem besonders fes-
ten Material bestehen und am Ende be-
reits ein Gewinde für eine sehr stabile
Boombefestigung zur Verfügung steht.
Dieses Gewinde ist normalerweise gerollt
und nicht geschnitten, was den Vorteil
hat, dass es bei Belastung keine große
Kerbwirkung an der Befestigungsstelle
gibt. Wer schon einmal Elemente mit ge-
schnittenem Gewinde benutzt hat, weiß
diesen Vorteil zu schätzen. Die zugehöri-
Tabelle 3:
Maßangaben zu den
Antennenblättern
Abmessungen
der Antennenblätter
Es sind nun zwei völlig gleiche Antennen-
blätter herzustellen, die dann im Abstand
von ca. 3 bis 6 mm nebeneinander isoliert
angeordnet werden müssen und sich
dann zu einer LPD-Antenne ergänzen
(Bilder 6 und 7) .
Die errechneten Längen (Tabelle 3)
sind gegenüber dem Programm etwas
korrigiert worden, da die Durchmesser
der Elemente bei dieser Antenne nur
2 mm betragen. Alle Längen rechnen
ab Oberfläche Boom. Das Gewinde ist
dabei nicht eingeschlossen und muss
zur Gesamtlänge hinzu addiert werden,
wenn die Elemente vorher auf Länge
geschnitten werden sollen. Es ist rat-
sam, genügend Überlänge einzuplanen
und die Fertiglängen erst nach Montage
abzuschneiden. Zum Schneiden kann
ein großer Seitenschneider genommen
werden. Die Schnittkanten sollten glatt
gefeilt werden. Wem die Enden der Ele-
mente noch zu scharfkantig sind, kann
diese z.B. mit einem Stück Ventilgum-
mischlauch, wie am Muster der 3-Ele-
ment-Antenne, entschärfen!
In Bild 8 sieht man auch die asymmetri-
sche Anordnung der 13 Bohrungen im
Abstand von 3,5 mm.
Bild 7(oben):
Beide Antennen-
blätter werden
isoliert montiert zu
einer Antenne
Bild 8 (rechts):
Boom aus
Al-Vierkantrohr
gen Nippel werden als Befestigungsele-
mente verwendet. Es werden doppelt so
viele Nippel wie Speichen benötigt.
Sie müssen noch mit einer kleinen Me-
tallsäge gekürzt werden (Bild 3) .
Speichen sind teuer, man bezahlt pro
Stück mit Nippel ca. 0,50 € als Ersatzteil
beim Fahrradhändler. Deshalb habe ich
bei einem bekannten Internetauktions-
haus ein Paket mit 144 Speichen plus
Nippel für 1 € von Privat ersteigert. Da-
mit habe ich nicht nur die hier beschrie-
bene Antenne und andere Muster ge-
baut, sondern auch besonders leichte und
fast nicht sichtbare 5-Element-Strahler für
die Amateurfunkbänder hergestellt, wie
meine 5-Element-Antenne, die nicht viel
größer als eine HB9CV ist, jedoch mit
besserer Richtwirkung, deutlich höherem
Bild 9:
Bohrungsausführung
mit blanker
Senkung
Bild 10:
Isolierung der
beiden Boomhälften
mittels
Isolierplatten
486
CQ DL 7-2009
762948268.052.png 762948268.053.png 762948268.054.png 762948268.055.png 762948268.056.png 762948268.057.png 762948268.058.png 762948268.059.png 762948268.060.png 762948268.061.png 762948268.063.png 762948268.064.png 762948268.065.png 762948268.066.png 762948268.067.png 762948268.068.png 762948268.069.png 762948268.070.png 762948268.071.png 762948268.072.png 762948268.074.png
 
ANTENNEN
Das Alu-Material wird meistens eloxiert
angeboten. Eloxal isoliert, und daher
müssen alle elektrischen Kontakte an der
Kontaktfläche metallisch blank gemacht
werden! Bei den Elementen wird das
durch die Senkungen erreicht (Bild 9) .
Die beiden Boomelemente werden mit
den Isolierplatten auf Abstand montiert
und bilden zusammen eine Lecherleitung
(Bild 11) .
An der Lecherleitung muss ein steigender
Wellenwiderstand eingestellt werden.
Das resultiert aus den unterschiedlichen
Fußpunktwiderständen an den Dipol-Ele-
menten. Kurze Elemente haben einen
kleineren Schlankheitsgrad als die langen
Elemente und somit variiert der Fuß-
punktwiderstand.
Der Abstand am Einspeisepunkt wird mit
etwa 3 mm und am Boomende mit etwa
6 mm eingestellt. Die Isolierplatten haben
auf der einen Seite Langlöcher, damit las-
sen sich die Abstände auf beste Anpas-
sung einstellen. Erfahrungsgemäß kön-
nen diese Antennen über eine große
Bandbreite ein VSWR von 1,2:1 bis 2:1
aufweisen! Gefertigt wurden die Isolier-
platten aus 3 mm Polystyrol (Bild 12) .
Wer dieses Material nicht zur Hand hat,
kann auch Plexiglas oder Epoxy-Leiter-
plattenmaterial nehmen, von dem vorher
die Kupferschicht entfernt wurde. Bitte
nicht die Schraubenköpfe ohne Unterleg-
scheiben montieren. Polystyrol könnte zu
fließen beginnen und der mechanische
Halt ginge verloren.
Am Boomende kann eine elektrische
Kurzschlussbrücke angebracht werden.
Damit kann das VSWR noch geringfügig
verbessert werden. Soll die Antenne aber
mit einem DVB-T-Konverter oder TV-
Gerät mit Spannung an der Antennen-
buchse betrieben werden (zur Unterstüt-
zung des Antennenvorverstärkers), dann
darf diese Kurzschlussbrücke nicht vor-
handen sein!
Einflüsse vom Zuführungskabel mini-
miert werden.
Das ist aber wichtiger für Antennen, mit
denen auch gesendet wird. Für diese rei-
ne Empfangsantenne ist eine Drossel
nicht unbedingt erforderlich und kann
auch weggelassen werden. Dann redu-
ziert sich die Boomlänge von 380 auf ca.
330 mm.
Die HF-Drossel besteht aus drei Win-
dungen des Koaxialkabels. Als Kern wur-
de ein Kunststoff Flaschendeckel von
40 mm Durchmesser verwendet. Kern
und Windungen sind mit drei Kabelhalte-
bändern an der Trägerplatte festgelegt.
Bild 11:
Booms als
Lecherleitung mit
steigendem
Wellenwiderstand
Der Standfuß
Hier wurde nach einer pragmatischen
Lösung gesucht. Es bot sich ein 1,3 kg
schwerer Türstopper für 2,99 € an, der
mit knapp 10 cm Durchmesser eine
gute Standfestigkeit aufweist. Im Zen-
trum wurde ein 15 mm Loch in den
gusseisernen Körper gebohrt und eine
passende Hartholzstange eingetrieben.
Auf diese Holzstange wurden zwei
Wickel aus Tesakrepp aufgebracht, wel-
che genau für den Innendurchmesser
des schwarzen Kunststoffrohres (aus ei-
nem Gelben-Sack-Ständer) passen (Bild
16) . Beide Befestigungsbügel für das
Standrohr wurden aus einer 3-mm-Ge-
windestange (1 €) über das 25-mm-
Kunststoffrohr gebogen und auf Länge
abgesägt.
Bild 12:
Zwei Isolierplatten
aus 3 mm starkem
Polystyrol
Bild 13: Lötstützpunkte für den Koaxialkabelanschluss
Fazit
Die Antenne übertraf alle Erwartungen.
Sie ist handlich und wer sie erst einmal
gebaut hat ist begeistert und wird sie
nicht wieder hergeben! Bester Aufstel-
lungsort wäre der Balkon mit möglichst
freier Sicht zum Sender. Soll die Anten-
ne permanent im Freien aufgestellt
werden, so empfiehlt sich eine Abdich-
tung der offenen Vierkantrohre und ei-
ne Versiegelung der Elemente-Verbin-
dungen zum Boom.
Einspeisung und HF-Drossel
Eingespeist wird die Antenne über das
Koaxialkabel vorne an den Lötpunkten
vor den kurzen Elementen (Bilder 13
und 14) . Das Abschirmgeflecht wird di-
rekt mit dem „kalten“ Boom verbunden
in dem es auch liegt, während der Innen-
leiter mit dem isolierten „heißen“ Boom
gegenüber verbunden wird.
Vom Amateurfunk her benutze ich meine
Antennen an der Antennenanschlussseite
meistens noch mit einer HF-Drossel (Bild
15) . Eine ideale HF-Drossel würde den
Strom auf dem dahinter liegenden Speise-
kabel auf 0 A reduzieren. Damit können
Bild 14 (oben):
Koaxeinspeisung;
die Anschlussstelle
wurde mit einem
2-Komponenten-
Kunststoff wetter-
fest abgedichtet
Bild 16 (links):
Standfuß
mit Standrohr
Bild 15: HF-Drossel aus aufgewickeltem
Koaxialkabel
487
CQ DL 7-2009
762948268.075.png 762948268.076.png 762948268.077.png 762948268.078.png 762948268.079.png 762948268.080.png 762948268.081.png 762948268.082.png 762948268.084.png 762948268.085.png
Zgłoś jeśli naruszono regulamin