miba 2007-07.pdf

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07
07
Juli 2007
B 8784 59. Jahrgang
Deutschland
6,50
7,30 Schweiz sFr 12,80
Italien, Frankreich, Spanien
8,50
7,50
Schweden skr 90,– Norwegen NOK 84,–
8,50 BeNeLux
www. miba .de
Jumbo-Hochburg
ANLAGEN-STEUERUNG
Kontrolle per Computer
KIEFERN UND EICHEN SELBER BAUEN
Bäumchen drechsle dich
SVT 137 155 VON HOBBYTRAIN
Solo für den Silberling
Österreich
Portugal (cont)
Die letzte
BW OTTBERGEN – EIN MYTHOS IM MODELL
Die letzte
Jumbo-Hochburg
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ZUR SACHE
Nachrichten ja sehr genau. Zu
manchen Zeiten aber sind andere
Dinge einfach dringender. Wenn so
ein Spezial fertig werden muss – dem-
nächst erhältlich: „Spezial 73 – Planen
und Wohnen“ – geht z.B. nix mehr.
Schon nach wenigen Wochen ist man
völlig raus aus dem aktuellen Gesche-
hen. Wenn man dann wieder mal Ta-
gesschau oder heute-Sendung ein-
schaltet, versteht man die Welt plötz-
lich nicht mehr.
So auch kürzlich: „G-8-Gegner tref-
fen sich auf dem heiligen Damm an
der Ostsee“ oder so
ähnlich, hieß es da;
unterlegt war diese
Nachricht mit Bil-
dern von allerlei
buntem Volk, das
Plakate vor sich her-
trug. „Gegen heiße
Luft!“ oder auch
„Für eine bessere
Welt!“ war da zu lesen – Allgemein-
plätze, die mir nicht wirklich erklären
konnten, worum es gehen sollte.
Nun pflegen die Kollegen von der
Tagespresse bei eisenbahnfachlichen
Dingen ja häufger mal was durch-
einanderzubringen: „Aus dem
schwarzen Block wurden Mollis ge-
worfen.“ Oje, da muss ein Redakteur
wohl mächtig unter großem Zeitdruck
gestanden haben. Wie, bitte schön,
sollte das denn gehen? Zum einen gibt
es an der Ostsee nur einen Molli, und
der verkehrt zwischen Bad Doberan
und Kühlungsborn (s. auch S. 115).
Der Plural ist hier also schon mal
Quatsch. Vom Gewicht der 900-mm-
Maschinen mal ganz zu schweigen, so
was wirft man nicht mal eben. Zum
anderen heißt es nicht einfach Block,
sondern präzise „Zylinderblock“. Und
dass der normalerweise schwarz ist
(den Regelanstrich für Dampfloks vor-
ausgesetzt), weiß unter Eisenbahnern
doch wirklich jedes Kind.
Überhaupt musste verwundern,
dass so junge Protestierer etwas von
einer G 8 wussten. Schließlich sind die
preußischen Vierkuppler seit ihrer In-
dienststellung 1902 bei der DB bis
1955 und bei der DR bis 1968 einge-
setzt worden. Sie waren also über
Jahrzehnte hinweg brave Arbeits-
pferde, aber wer erinnert sich schon
noch daran? Und vor allem: Warum
um Himmels willen wird heute plötz-
Brave
Arbeitspferde
lich dagegen protestiert? Zumal es
nicht die heiße Luft war, die den Er-
folg der Lok begründete, sondern
heißer, genauer gesagt: überhitzter
Dampf – erst mit Rauchkammer-,
dann mit Rauchröhrenüberhitzer. Die-
se Ich-bin-gegen-alles-Typen wissen
ja nicht mal, wovon sie reden!
Vom Vorgänger der G 8, den Nass-
dampfmaschinen G 7 1 , gibt es seit
kurzem ein H0-Modell von Piko, die
weiterentwickelte G 8 1 existiert als H0-
Modell schon seit vielen Jahren von
Fleischmann. Das entwicklungstech-
nisch so interessante Bindeglied G 8
selbst aber gibt es lediglich als Um-
bausatz auf Fleischmann-Basis von
westmodel, als Großserien-Lok sucht
man sie bisher vergeblich. Dagegen
sollte mal einer protestieren! Is’ doch
wahr … – meint Ihr Martin Knaden
Nach dem ersten Teil seines Anlagenporträts über die
Ausstellungsanlage in Bad Driburg berichtet Stephan
Rieche nun über den wesentlichen Teil der Anlage, den
Bahnhof Ottbergen. Foto: Stephan Rieche
Zur Bilderleiste unten: Seine den MIBA-Lesern schon
bekannte „Zweizimmer-Anlage“ steuert Manfred Kölsch
mit einem PC. Heute berichtet er über seine (positiven!)
Erfahrungen. Wie man Bäume eigenhändig anfertigt,
ohne gleich (wie jene Figur mit denselben Initialen) vor
lauter Unkosten in die Luft zu gehen, erläutert Helmut
Brückner. Den H0-Schnelltriebwagen SVT 137 155 von
Hobbytrain schickte Martin Knaden auf die Teststrecke.
Abb.: Manfred Kölsch, Helmut Brückner, MK
MIBA-Miniaturbahnen 7/2007
3
RUBRIK
N ormalerweise verfolge ich die
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Die Modellbahnschau
Bad Driburg stellt
Stephan Rieche vor. In dieser
Folge liegt der Schwerpunkt sei-
nes Berichtes auf dem Bahnhof
Ottbergen mit seinem Betriebs-
werk, wo noch in den Siebzigern
die schweren Güterzugloks der
Baureihe 44 stationiert waren.
Foto: Stephan Rieche
Für seine durstigen und
hungrigen Preiserlein
schuf Matthias Fröhlich einen
H0-Speisewagen als Mittelpunkt
eines Biergartens. Eine reizende
Sommer-Szenerie!
Foto: Matthias Fröhlich
MIBA-Miniaturbahnen 7/2007
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68
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RUBRIK
MODELLBAHN-ANLAGE
Eine hervorragende Schauanlage (2):
Ottbergen – der Mythos lebt!
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Modulanlage der Gartenbahner
Südwest e.V.:
Viel Betrieb auf dem Y
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VORBILD
Der silberne Solist 18
Gemischte Eilzüge in West und Süd 54
MIBA-TEST
Solo für den Silberling
22
Class 66 in 1:160
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ANLAGEN-PLANUNG
Loks im Pott
26
Hosenträger
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VORBILD + MODELL
Das „Böschamer Böhle“
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MODELLBAHN-PRAXIS
Bäume selbstgedreht 43
Abort in Null 48
Pestwurz und Seerosen 52
Zum Biergarten umfunktioniert 68
Der Streckenverlauf
der Modulanlage ist
natürlich beliebig, zumeist wird
in Form eines Y aufgebaut. Bernd
Lohrum von den Gartenbahnern
Südwest schildert die Entste-
hung der Gartenbahnanlage.
Foto: Bruno Kaiser
DIGITALPRAXIS
Automatik macht Spaß! 56
Mit RailCom Decoder erkunden 70
NEUHEIT
Häuser für den Hintergrund
74
FAHRZEUGBAU
Zwei Silberlinge für den Wendezug 76
RUBRIKEN
„Böschamer Böhle“
übersetzt sich mit
Bischofsheimer Bähnchen. Und
um den Bahnhof des kleinen
Ortes Bischofsheim geht es in
der 18. Folge unserer beliebten
Kopfbahnhofs-Serie.
Foto: Udo Kandler
Zur Sache 3
Leserbriefe 7
Bücher/Video 87
Veranstaltungen · Kurzmeldungen 88
Neuheiten
90
Kleinanzeigen
105
Impressum · Vorschau
114
MIBA-Miniaturbahnen 7/2007
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INHALT
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34
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LESERBRIEFE
MIBA 5/2007, Editorial
Von Fleischmann wünsche ich mir,
dass diese Firma endlich ihre unsinni-
ge Blockade gegen Zurüstteile aufgibt.
Auf der einen Seite baut man ein her-
vorragendes Innentriebwerk, auf der
anderen Seite gibt es nicht mal Brems-
schläuche, Kolbenstangenschutzrohre
und korrekte Aufstiegsleitern? Ich er-
warte kein Fine-Scale-Niveau vom
Großserienhersteller, auch nicht, dass
die 360-mm-Kurven-Fahrzeugquäler
ausgegrenzt werden – aber zumindest
die Option, vollständige Fahrzeuge kau-
fen zu können, ohne zusätzliche 50
um zumindest fotografisch noch einiges
zu retten. Ob es tatsächlich Holländer
und Berliner waren, die an der Witto-
wer Fähre lauerten, ist mir nicht be-
kannt. Jedoch ist der Österreicher, ein
„gewisser Herr Luft“ aus Wien, histo-
risch authentisch. Mit ihm war auch ein
Schweizer unterwegs. Es war dies kein
Geringerer als unser Freund Harald
Navé, einer der größten Eisenbahnfo-
tografen, der uns leider viel zu früh für
immer verlassen hat.
Alfred Brandl (E-Mail)
Haar in der Suppe
„Hauptsache Dampfbetrieb“ – das ist
wohl das Motto des Leitartikels von
Martin Knaden. Anstatt sich darüber zu
freuen, dass die DB AG gute Gewinne
einfährt, sucht er die Haare in der Sup-
pe. Ich freue mich lieber darüber, dass
2006 die Eisenbahn die höchste Ver-
kehrsleistung in der Geschichte der
Bundesrepublik erbracht hat. Auch DB
Regio hat damit sicher Geld verdient.
Wenn aber kleine Privatbahnen mit
ebenso bestellten Nahverkehrsleistun-
gen Gewinne machen, ist das für Herrn
Knaden wohl okay – dabei gehören
mittlerweile fast alle Privatbahnen zu
Großkonzernen wie Arriva oder Veolia,
die ihre Gewinne im Ausland verbu-
chen. Da ist es mir lieber, wenn die DB
mit weltweiter Logistik ordentlich Geld
verdient, das auch die Eisenbahn hier-
zulande stärkt. Logistik geht auch nicht
immer mit der Schiene – weil die Bahn
nicht bis Amerika oder bis ins Super-
marktregal reicht, der Kundenwunsch
aber schon.
Zum Zustand des Netzes: Hat jemand
schon einmal einen Straßenzustands-
bericht des Bundes oder der Länder
eingefordert und hier die Ver(sch)wen-
dung unserer Steuermittel durch die öf-
fentliche Hand kontrolliert? Nein, denn
Eisenbahnfreunde hacken ja auch lie-
ber auf der Eisenbahn herum, die sich
gerade fit für die Zukunft macht.
Thomas Altmann, Berlin
für Kleinteile ausgeben zu müssen.
Michael Krause, Essen
Modellbahn-Philosophie
MIBA 4/2007, Kleinanlage mit Konzept
Sehr kreatives Hobby
Betrieb auf kleiner Fläche
Die Frage beschäftigt mich: Was macht
eine Anlage gut? – ohne dass schon
nach kurzer Zeit Langeweile aufkommt.
Die Anlage braucht dazu bestimmt
nicht groß zu sein, eher klein! Das Hob-
by ist schon viel zu teuer für Anfänger,
es kostet viel zu viel, bevor man etwas
„Spielbares“ hat. Ich glaube, wir sind
deshalb noch immer in „gefährlichem
Gebiet“, was die Zukunft anbelangt.
Sehr erfreut war ich, MIBA-Spezial
70 „Anlagen mit Konzept“ in meiner
Buchhandlung vorzufinden. Zustim-
mend habe ich studiert:
Mit Konzept von A nach B (also kein
Kreisverkehr!)
Einmal rundherum – Ausbesserungs-
werk: Super (leider Kreis)
Schwarzwaldbahn IV: Das ist wirk-
lich genau das, was Modellbahn sein
muss – auf kleinem Raum wirklich-
keitsnahe Landschaft, Betrieb nach
dem Original – ein Vorbild, wie es
sich gehört! Auch die vorherigen Pu-
blikationen von Herrn Zimmermann
waren vorbildlich.
Über Land: Schöne Denkansätze
Viel Bw: Originelle Idee
Gegenzug: Sehr gut, Originalbetrieb
möglich – nur ein Bahnhof (mehr
sieht man in Wirklichkeit auch nicht!)
In Zukunft ist es m.E. nötig, Einstei-
ger zu finden, zu aktivieren und zu zei-
gen, dass es auf wenig Raum und mit
weniger Geld möglich ist, „Eisenbahn
zu spielen“ und darin dauerhaft zu in-
vestieren – in ein sehr kreatives Hobby!
Dr. W. H. van den Dool, Rotterdam/
Niederlande
Der Plan für eine Kleinanlage mit Kon-
zept in MIBA 4/2007 war einer der bes-
ten, den ich je in einer Modellbahnzeit-
schrift gesehen habe. Normalerweise
stehe ich den Plänen von Herrn Cordes
trotz seiner vielen guten Ideen etwas
skeptisch gegenüber, da sie viel Platz
und Bauaufwand beanspruchen. Man
denke z.B. nur an den Plan mit fünf
Ebenen aus dem Jahr 2005!
Um Menschen für das Hobby Modell-
eisenbahn zu interessieren, ist es wich-
tig, Pläne zu veröffentlichen, die zeigen,
dass man interessanten und vorbildge-
rechten Eisenbahnbetrieb auch auf re-
lativ kleiner Fläche durchführen kann.
Ulrich Albrecht (E-Mail)
MIBA 4 und 5/2007, Kleinbahn Rügen
MIBA 4/2007, Umbau 18.6
Teile fehlen
Kein Schweizer auf Rügen?
„Oben hui, unten pfui“ ist der Spruch,
der mir leider immer wieder beim Be-
trachten der „Fleischmänner“ einfällt!
Die Detaillierung der Lokomotiven
oberhalb der Pufferträger und Zylinder
ist beinahe tadellos, aber „untenrum“
wird es dann eher unschön.
Alfred Fordon zeigt, wie viel ver-
nünftige Laternen, richtige Leitern und
Kolbenstangenschutzrohre ausmachen,
auch wenn hier schmale RP25-Räder
der Dame deutlich besser gestanden
hätten. Er nennt auch gleich die Krux:
Wichtige Teile fehlen bei Fleischmann-
Dampfloks, manchmal sind sie nur
schwer oder gar nicht bei den „üblichen
Verdächtigen“ zu bekommen.
Herzlichen Dank für Ihre Reportage
über die Rügensche Kleinbahn! Den Er-
bauern dieser wunderbaren Module ge-
bührt höchster Respekt, denn sie schaf-
fen es, die einzigartige Atmosphäre ver-
gangener Schmalspurherrlichkeit so
wiederzugeben, dass man sich ohne
viel Fantasie mitten in dieses Idyll hin-
einträumen kann und dabei fast nicht
merkt, dass der Rauch über dem Bod-
den leider schon lange verweht ist.
Auch die Berichterstattung selbst ist
in ihrer Einfühlsamkeit beachtlich. Ja,
so war es wirklich – damals auf Rügen.
Damals – das war genau der 15. Juni
1968, ein herrlicher Frühsommertag,
an dem (für damalige Begriffe) zahlrei-
che Eisenbahnfreunde „vor Ort“ waren,
Leserbriefe geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder. Wir
behalten uns das Recht zu sinnwahren-
der Kürzung vor.
MIBA-Miniaturbahnen 7/2007
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