Eisenbahn Journal 1996-08.pdf

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Editorial
Nach dem Eisenbahn-Journal 5 / 6 halten Sie nun zum zweiten
Mal in diesem Jahr eine EJ-Doppelnummer in den Händen, die
8/9/1996. Sicher wird sich mancher von Ihnen über diese
etwas ungewöhnliche Zählweise gewundert haben - aber ganz
einfach: Durch die Doppelnumerierung soll lediglich die Zu-
ordnung der Eisenbahn-Journale zu den einzelnen Monaten
aufrechterhalten werden. Grund dafür ist, daß die Modell-
bahn-Journale im Juni, September und Dezember als eigenes
Abo erhältlich sind. Laut Post (siehe dazu das Editorial der
März-Ausgabe) dürfen sie deswegen aber nicht zusammen
mit den Normal-EJ durchnumeriert werden, auch wenn sie im
Prinzip nichts anderes als die Journal-Ausgaben 6, 9 und 12
darstellen. Deshalb geht dem Modellbahn-Journal immer eine
E J-Doppelnummer voraus - ausgenommen im Februar / März.
Die eigentliche September-Ausgabe bildet also die Nummer
I11 des Modellbahn-Journals. Sie wird - pünktlich zum Beginn
der herbstlichen Bastelsaison - wieder eine Fülle von Anre-
gungen für Anlagen- und Dioramenbau präsentieren. Zusam-
men mit den Modellbahn-Journalen I1 (Juni) und IV (Dezem-
ber) inmitten der normalen Journale mit jeweils Vorbild- und
Modellbahnteil bieten wir damit geballte Modellbahn-Infor-
mationen für diese bei den Modelleisenbahnern so bedeu-
tungsvolle Jahreszeit an. Schließlichsollen sich Modellbahner
bei uns besonders gut aufgehoben fühlen!
Das soll aber nun keineswegs heißen, daß die reinen Vorbild-
Freunde jetzt darben müssen - im Gegenteil! Um ihnen die
neuesten Informationen von der großen echten Bahn stets
ausführlich weiterreichen zu können, haben wir die Rubrik
“Bahn-Notizen” in sämtlichen EJ- und MJ-Ausgabenvon sechs
auf acht Seiten ausgedehnt. Aktualität hat schließlich Vor-
fahrt!
Doch keine Regel ohne Ausnahme: Unvermutet ist unter Mo-
dellbahnern das Thema ”Epoche” wieder hochgekocht. Was
seit Jahren geregelt schien - die Aufteilung der deutschen
Bahngeschichte in fünf große Abschnitte -, wird nun wieder in
Frage gestellt. Bislang waren sich Modellbahner, Industrie
und Presse einig, daß die Epoche I die Länderbahnzeit umfas-
se, die Epoche I1 die Reichsbahnzeit, die Epoche I11 die Nach-
kriegszeit bis zur Einführung der Computernummern und die
Epoche IV die Phase danach. Die Epoche V schließlichsolle die
Jetztzeit seit etwa Mitte der 1980erJahre umfassen.
Doch manchen sind fünf Epochen nicht genug. So hängt in
verschiedenen Veröffentlichungen vor der I eine Ur-Epoche 0.
Einer unserer Mitbewerber hob jüngst gar eine neue “Epoche
VI” aus der Taufe. Dafür dampfte man die Epoche IV auf
gerade mal zehn, die V sogar auf acht Jahre ein.
Wir halten von derlei Schnellschüssenwenig. Was sollen “Epo-
chen”, die so kurzlebig sind, daß sie kaum noch bemerkt
werden? Statt kurzfristig zu reagieren, haben wir uns Zeit
genommen, nachzudenken und fundierte Information zu bie-
ten. Doch das geht nicht von heute auf morgen. Deshalb
präsentieren wir Ihnen erst im September, dafür aber ausführ-
lich, wie Modellbahn-Epochen einzuteilen sind und warum.
Wir werden Ihnen zeigen, was Epochen charakterisiert und
welche Triebfahrzeuge auf dem Markt erhältlich sind. Zudem
stellen wir Beispiele typischer Zugkompositionen vor. Kurz:
Wir versuchen, solides und praxisgerechtes Wissen zu vermit-
teln. Daß das nicht auf zwei Seiten geht, ist klar!
Ihre EJ-Redaktion
Inhalt
40 Jahre unter Draht:
Die Einheitselloks der DB (Teil 2)
Einsatzgeschichtevon E 10, E 40, E 41 und E 50
6
Die Baureihe 89O der DRG
Rollout der Baureihe 101
ADtranz stellt erste 103-Nachfolgerinvor
Momentevor 25 Jahren:
Saarbrücken - Sarreguemines
Akkumulatoren-Wagen der Königlich
Württembergischen Staatseisenbahnen
14
18
20
24
Stuttgart-Tübingen:
Neue Betreiber, neue Fahrzeuge, neue Farben
26
Brienz-Rothorn-Bahn:
Mit Volldampf ins 21. Jahrhundert
28
100 Jahre Waldheim-Kriebethaler Eisenbahn
30
Intermezzo für Altbau-Elloks
34
Sonderfahrtenin Österreich mit 1180,1020,1245 und 1670
Eine Reise in die Vergangenheit
36
MuseumsfahrtSchönberg - SchönbergerStrand (Ostsee)
c.
Peißenberger Paradestrecken
Eine fast 9 x 6 m große HO-Anlage in U-Form
Wie aus einem Halbnuller ein N-ler wurde
72
Die neue EJ-Verlagsanlageaus vier Teilen
Quattro Station 3
Zweite Jugend für Piko-Veteranen
HO-Ki“
76
80
81
82
-
ig: Das Park-Hotel
121
HO+Traun
Die nie so ganz Vollendete
age. in Rundum-Form
Gedankenzur Steuerungvon Modellbahnanlagen
Ein Stellpult selbst gebaut
86
-2
Die Gartenweiler Kleinbahn-A.G.
90
-Anlage mit drei Zügen
Die »Ungewöhnliche« - Bayerns B X von Micro
LbE-
94
Jour na I- R u b r i keni
-
Bahn-Notize
-
38
Fachhändler-Adressen
Impressum
Typenblatt: Baureihe 87 der DRG
Typenblatt: Baureihe 89 der DRG
48
50
55
61
Schaufenster der Neuheiten
Modellbahn-Notizen
96
100
Auto-Neuheiten
Mini-Markt
Sonderfahrten und Veranstaltungen
101
104
115
Titelbild: Die neue Ellok-Generationrollt an: Rollout der Bau-
reihe 101 bei ADtranz in Kassel am 1. Juli 1996. Der erste -
Eindruck: Wie schön war doch das “Lätzchen”-Design ... -doch
über Geschmack Iäßtsich bekanntlichstreiten (siehe Seite 18).
Abb.: J. Hörstel
5 - Eisenbahn-Journal8/9/1996
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40 Jahre unter Draht: Dii
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Etinheitselloks der .
(ieii 2)
=
.
Rund vier Jahre nach Indienststel-
lung von fünf Baumustern der neuen
Baureihe E 10 begann im September
1956 mit der E 41 001 die Serienlie-
ferung von Elektrolokomotiven der
DB-Einheitsbauarten. Nach mehrma-
liger Überarbeitungdes Typenpro-
gramms hatten sich vier Baureihen
herauskristallisiert,mit denen zu-
nächst das ganze Spektrum der
Beförderungsleistungenbewältigt
werden konnte. Dem noch im Aufbau
befindlichen Netz elektrifizierter
Strecken entsprechend wurden die
ersten Serienmaschinen vor allem
südlich der Mainlinie beheimatet.
Teil 2 unseres Rückblicks behandelt
die Einsatzgeschichte der vier Ein-
heitsbaureihenvon 1956 bis heute.
Bilder 1 und 2: Die Erscheinungsformender E 10
reichen von der Kasten-Lok (links 110 188 im heutigen
roten Farbdesign mit D 380 nach Stuttgart bei Wurmlin-
gen am 17.6.1994) bis zur "Bügelfalten"-Rheingold-Lok
im TEE-Anstrich (unten 1 13 308 nach der Degradierung
zur "Bergziege"mit Eilzug nach München zwischen Klais
und Garmisch-Partenkirchenam 29.8.19931.
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I
N die Prototypen E 10 001 bis 005 bis
Mai 1955 dem Planeinsatz beim Bw Nürn-
berg Hbf zugewiesen worden. Nach zu-
nächst noch recht guten Laufleistungen
zeigten sich aber schon bald die ersten
Mängel, die zu längeren AW-Aufenthalten
der Maschinen führten. Eine planmäßige
Verwendung im Reisezugdienst war des-
halb ab 1959 kaum noch möglich. Beson-
ders davon betroffenwaren die Maschinen
E 10 002 bis 004 mit sehr langen Repara-
turzeiten.
Im Jahre 1957 erfolgte die Auslieferung
von 34Serienmaschinender BaureiheE 10.
Die ersten Fahrzeuge wurden dem Bw
Heidelberg zugewiesen, das bald über ei-
nen Bestand von 21 Fahrzeugen verfügte.
Das Bw FrankfutVM 1 erhielt zehn Maschi-
nen und das Bw Stuttgart drei. Auch die
Lieferungen des Jahres 1958 mit insge-
samt 79 Lokomotivengingen zum überwie-
genden Teil an diese drei Betriebswerke.
Neu hinzu kam die Beheimatung von 29
Maschinen im Bw Koblenz-Mosel. Bis zum
Ende des Jahres 1960 kamen nur vier
Exemplare bei den bereits bekannten
Dienststellen hinzu.
Schon 1958 hielt die E 10 ihren ersten
Einzug in der Westregion. Einige wenige
Fahrzeuge traten den Dienst zunächst im
Bw DortmundBbf und ab 1959 auch irn Bw
Köln-Deutzerfeldan. Im Jahre 1962 sorg-
ten die ersten E 10 mit “Bügelfalte” für
Aufsehen. In den Farben ElfenbeidBlau
dienten die E 10 1265 bis 1267 dem Bw
Heidelberg zur Bespannung des neuen
RHEINGOLD.Zugleich gab es wieder Zu-
wachs im Bw Nürnberg Hbf und in Mün-
chen. Ein Jahr später meldete Hannover
das Eintreffen der ersten E 10.
neue Kastenform mit Front- und Puffer-
schürzen sowie über das charakteristische
ach Abschluß der Erprobungen waren
durchlaufende Gitter über den Lüfteröff-
nungen in den Längsseiten.
Mit der Ablieferung von 41 Maschinen
wuchs 1964 der zuvor schon große Be-
stand des Bw FrankfutVM l nochweiter an,
das danach einige Fahrzeuge nach Frank-
furt-Griesheim abgeben mußte. Zu 26 aus
Hannover übernommenen Maschinen er-
hielt das Bw Hamburg-Eidelstedtim Jahre
1965 auch noch die ersten fabrikneuen
Loks aus einem 46 Fahrzeuge umfassen-
den Lieferlos. Die danach bis Anfang 1969
noch in Dienst gestellten Lokomotiven lei-
stetenzunächst vorwiegendinden Betriebs-
werken Frankfurt-Griesheim,DortmundBbf
und Hamburg-Eidelstedt Dienst.
Erst am 10. März 1969 war mit der Abnah-
me der 110 510 die Beschaffungder Bau-
reihe E 10 abgeschlossen worden, die seit
1.Januar 1968die neue Baureihenbezeich-
nung 110 trug.
Hinweisezu dendiversen Bauart-und Farb-
änderungen sind in der Eisenbahn-Jour-
naCSonderausgabe zur Baureihe E 10 ent-
halten, die in Kürze erscheint. Neben den
Ausführungen zur langen Entwicklungsge-
schichte der ersten Einheitslokomotiven
der DB werden darin viele Hinweise zum
Betriebseinsatz gegeben.
Bilder 3 bis 5: Der heutige Einsatz der E 10 sorgt
für kontrastreiche Bespannungen: oben links
110 263 mit Autoreisezug, bestehend aus IC-
Wagen, in Neuwied (Rheinbrücke) am 24.6.1994,
daneben 110 478 vor CityNightLine-Zug EN 223
in Duisburg Hbf am 30.6.1995. -
Bei der “Güterzua-Ausführuna”der E 10, der
Baureihe E 40, so;gt die grünCLackierung mit
schwarzem Rahmen für eine weitere Farbvariante:
rzug nach München-Laim
-Moosach am 26.6.1990.
0. Austen (oben links),
ng (oben rechts), A. Ritz
I
1
ölner Raumvor-
itzerfeld. Die an-
n sich mit unter-
if die bereits be-
‘30 bzw. 31 Loks
Dienst gestellt
:hs bzw. elf zum
inzwischen mit
?nHöllentalbahn
1959 auch noch
. elektrischer Wi-
.Zur Unterschei-
I
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