Eisenbahn Journal 2001-04.pdf

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Editonol
Auch in diesem Jahr will die Deutsche Bahn AG, vielmehr Die
Bahn, kräftig Dampf machen - „mit dem beträchtlichen Know-how
der Originalbahn (sic !) und der wissenschaftlichen Kompetenz des
DB Museums", wie der Nostalgiefahrten-Prospekt hervorhebt. Das
ist schön! Da haben doch Miesepeter schon geunkt, die DB AG und
ihr Firmenmuseum würden sich aus dem ,,Dampf-Geschäft" wohl
künftig raushalten. Schließlich fielen im Vorjahr zahlreiche Fahrten
aus, ja, das gesamte Programm drohte zu kippen. Gerade mal zwei
betriebsfähige Dampflokomotiven könne sich das DB Museum
noch leisten, sagte dessen Chef Dr. Jürgen Franzke. Im Übrigen
seien Dampfsonderzüge für das Unternehmen DB AG ein so
unbedeutendes Randgeschäft, dass von den Mitarbeitern kein
Engagement zu erwarten sei.
Nun mischen im Fahrtenprogramm 2001 unter anderem wieder
zwei DB-eigene Schnellzug-Dampfloks mit: 01 1100und 03 1010.
Gerade die ,,Hochbeinigen" preist der DB-Prospekt als Hauptat-
traktionen an, ohne freilich zu erwähnen, dass die Wiederinbetrieb-
nahme beider Maschinen privater Initiative und Finanzierung zu
verdanken ist. Die Bahn klopft sich etwas zu heftig an die eigene
Brust, denn ohne das Engagement von BSW-Freizeitgruppen, von
Vereinen und anderen privaten Organisationen gäbe es keine
,,romantischen Eisenbahnfahrten" im Zeichen des DB-Kekses
mehr.
Klaus Daubertshäuser, Vorstand Marketing, setzt in einer Presse-
Information noch eins drauf „Mit diesem Programm wollen wir
nicht nur die Bahn-Nostalgie am Leben halten, sondern auch mit
unseren attraktiven Reisezielen neue Kunden gewinnen".
Wunderbar, Die Bahn hat erkannt, dass nicht bloß der ICE werbe-
wirksam ist. Also wird sie die Bahn-Nostalgie entsprechend
vermarkten. - Denkste! Sie können in einem DB ReiseZentrum
zwar Reisen von AMEROPA, DERTOUR, TU1 und anderen
Veranstaltern buchen, nicht aber die DB-Nostalgiefahrten. Tickets
dafür sind beim DB Museum Nürnberg und einem Servicebüro in
Potsdam erhältlich. So steht's auf der letzten Seite des Prospekts,
den Sie im ReiseZentrum leider kaum finden werden. Grund: Der
Vertrieb durch DB Reise & Touristik kostet zu viel Geld. Nun
denn, vor allem Neukunden (!) werden sich an die genannten
Stellen in Nürnberg und Potsdam wenden oder im Internet
www.dbmuseum.de anklicken - hat doch bereits jeder vierte
Haushalt einen Netzzugang.
Moment mal, das ist wohl ein bischen verquer gedacht, erinnert
irgendwie an Kar1 Valentin: Die Bahn will auch mit Nostalgiefahr-
ten neue Kunden gewinnen. Dort wo potenzielle Kunden sich am
ehesten über Reiseangebote informieren, nämlich im Bahnhof,
werden die Fahrten aber nicht vermarktet. Dabei betont Hartmut
Mehdorn nachdrücklich, dass die Menschen ,,eine Bahn aus einem
Guss" erwarten - und dazu gehört, da er nun einmal mit dem DB-
Logo auftritt, auch der Bereich ,,Historischer Verkehr".
Ach, sind wir wieder nörgelig - wo Dampffahrten für die große
Bahn doch ein unbedeutendes Randgeschäft sind. Teilen wir lieber
was echt Wichtiges mit: In 76 Reisezentren können Sie Ihr Moped
anmelden. Alle aktuellen Kennzeichen sind vorrätig, und selbstver-
ständlich liegen Verträge für eine DEVK-Unfallversicherung
bereit. Es kommt noch toller: In den Reisezentren von Stuttgart,
Ulm, Ludwigsburg, Karlsruhe, Mannheim, Heidelberg, Freiburg
und Offenburg können Siejetzt auch ihr Auto versichern.
Drängt sich uns bloß noch eine Frage auf Wann eigentlich gibt's
Bahnfahrkarten an Tankstellen? (Weiteres zum DB-Nostalgiepro-
gramm finden Sie in den Bahn-Notizen auf Seite 46.)
Konrad Koschinski
!I
I
Impressionenzu Dampfzeiten: Von Lindau nach Überlingen,
von Ludwig Rotthowe,ab Seite 6
Inhalt
Vorbild
Impressionen von Ludwjg Rotthowe:
Von Lindau nach Uberlingen
Ein Kapitel deutscher Diesellok-Geschichtegeht zu Ende:
Servus V 100
Dampflok-Geschichte:
65er-Erinnerungen
Dampflok-Episoden:
Damals in Minden
Zugsicherungstechnik einst:
Wie die ,,Opsi" funktiohdrte
Der Anschlussbahnring von Schwarze Pumpe:
Rechtsherum
Schweizer Fernverkehr:
West-Ost-Ader
Südafrika:
Dampf-Safari
Neben der Shay gab es noch andere:
All-American LOCOS
6
10
22
26
28
30
36
42
62
Titelbild: Die V 100 und ihre Welt: Anfang der neunziger Jahre
waren die vielseitig einsetzbaren ,,MittelMasse"-Diesel auch noch im
Zuckerrüben-Verkehr im Einsatz, hier 211 133 im Oktober 1991.
Abb.: Stephan Czarnecki
Vorbild und Modell: Neue Anlagenbauserie - Bahnhof Schmiedeberg
in HOe, von Martin Brendel, ab Seite 64
4 - Eisenbahn-Journal 4/2001
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!
Diesellok-Abschied: Alles über die V 100-Geschichte in West und Ost,
von Konrad Koschinski, ab Seite 10
Werksverkehr: Der Anschlussbahnring von Schwarze Pumpe,
von Gotthard Paul, ab Seite 30
Modell
Rubriken
Parade der Modell-V 100:
V 100-Modelle
Bahn-Notizen
46
20
Neuheiten
56
Bachmanns Neue:
Three-Truck-Shay
EJ-Messe-Preisrätsel: Die Auflösung
61
63
Mini-Markt
94
Vom Vorbild zum HO-Modell - Teil 1 : Wie es damals war
Schmiedeberg 1924
64
Fachhändler-Adressen
104
Kraftwerk Kuno:
Schicht geschafft
Impressum
106
70
Bahn-Post
108
TT-„Familienanlage":
Das Bahnbetriebswerk von Schwarzberg
74
Neue Bücher
109
Sonderfahrten und Veranstaltungen
110
6. EJ-Modellbau-Wettbewerb:
Rundumverkehr mit langen Zügen
80
Typenblatt:
BR 1S2,Schnellzuglokomotive, DR Reko
111
Reichsbahn-Sachsen - selbst gebaut:
Der Packwagen Pw4ü (Sa 18)
86
Cover zur Heft-CD
113
Statt Schublade - ein kleines Diorama als Schaustück:
Berghammer & Lorenz - Landmaschinen
88
Abbildungen dieser Doppelseite:
Ludwig Rotthowe, Malte Wenzing, Gotthard Paul, Sammlung Brendel,
Helge Scholz (2), Dieter E. Schubert
„Das" Kleinbahnidyll im Herzen der Altmark - Badel, Teil 4:
Die Hochrampe
92
GekonnteTT-Anlage: Das Bahnbetriebswerk von Schwarzberg,
von Wolfgang und Burkhard Schwarz, ab Seite 74
Kleinbastelei: Die Hochrampe am Bahnhof Badel,
von Dieter Schubert, ab Seite 92
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Mit Schnellmgwagen aus Bregenz trifft 1570.02 der ÖBB über den Bodenseedamm in Lmdau Hauptbahnhof ein. .
Von Lindau nach Uberlinge
IMPRESSIONEN VON
0.
ROTII-IOWE
D relativ bequemen Anfahrt mit dem Zug
den heute üblichen Finessen - war dann doch
erheblich dornenreicher, als es sich jugendli-
ie so genannte Deutschland-Tour im
Juli 1956 hatte es in sich! Von der
Allein der sonnige Sommermorgen am 6. Juli
mit den unvergessenen Ausblicken von der
Brücke zwischen Bodenseedamm und Lin
Hbf hat für viele Mühen entschädigt. Was
es da nicht a@eswährend einer knappen
Stunde zu sehen! Für einen Münsterländer, in
ahn-Bildung" noch auf dem
cher Übermut am heimatlichen Herd vorge-
stellt hatte ... - Aber schön war es dennoch,
vom Münsterland nach Süddeutschland soll
hier keine Rede sein. Aber der Weg zurück
aus heutiger Sicht betrachtet, im verklärenden
mit dem Fahrrad - noch nicht ausgestattet mit
Rückblick!
-
Stande der Jungfräulichkeit - die herrlichen
Bücher von Karl-Ernst Maedel gab es damals
noch nicht -, eröffnet sich an diesem Morgen
eine neue Welt!
Überhaupt - wieso gibt es elektrische
Fahrdrähte in Lindau? Informationen über die
löblichen Aktivitäten der ÖBB waren ganz
offensichtlichnicht bis ins nördliche Westfa-
len gedrungen. Mit den Lokomotiven 1570.02
und 1670.25 schickten die Österreicher an
leich zwei markante
ktrotraktion nach
Bayerische
Ruhesignale
mit Reichs-
bahnflügeln
I
in Lindau-
ne und blitzblanke Dampfloko-
sich ins Blickfeld. Die Nummer
Reutin.
18 538 prangte silbern am Führerhaus. Für
einen durch die Schnellzuglok-Baureihen 01
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