Eisenbahn Journal 2004-08.pdf

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Kurz nachdem die Europäische Union am 1. Mai in Richtung Osten erweitert
worden ist – und dies natürlich auch Einflüsse auf den Schienenverkehr mit sich bringen
wird –, gilt es ein weiteres Datum festzuhalten: den 10. Juni 2004. Recht still und nur
von Insidern verfolgt, endete an diesem Tag um 18.15 Uhr auf der Schmalspurstrecke
Radebeul–Radeburg der planmäßige Einsatz von Dampflokomotiven im Dienst der
Deutschen Bahn AG. So einschneidend ist das Ereignis jedoch nicht, zumal sich mit der
„BVO Bahn GmbH“, einer Tochter des Unternehmens Busverkehr Obererzgebirge, ein
privater Betreiber fand, der bereit war, den Betrieb auf eigenes Risiko weiterzuführen
und den Touristenmagnet Dampfeisenbahn am Leben zu halten.
Es stellt sich sofort die Frage, woher ein kleines Privatunternehmen den Mut nimmt,
einen Eisenbahnbetrieb mit all seinen Problemen abzuwickeln, bei dem das Groß-
unternehmen abwinkt. Mit dem Betrieb der Fichtelbergbahn hat die BVO ein erfolgrei-
ches Referenzprojekt, welches die Machbarkeit eines solchen Konzepts belegt. Ist es bei
dem Riesen DB AG ein „Nicht-Wollen“, ein „Nicht-Können“ oder einfach ein „Nicht-
mehr-ins-Bild-Passen“? Irgendwo dazwischen wird die Wahrheit liegen, jedenfalls
hat sich das ehemalige Staatsunternehmen nun „endlich“ diesen Klotz vom Bein
gesprengt. Für die kühlen Rechner des Konzerns waren der aufwändige Zwei-Mann-
Betrieb auf den Maschinen, der Unterhalt des Fahrwegs und die kostspielige Gewähr-
leistung der technischen Sicherheit des Fahrzeugparks offenbar ein Minusgeschäft. Die
Einnahmen/Ausgaben-Schere klaffte wohl immer weiter auseinander und irgendwann
hätte man einfach die Schuppentore verschlossen und die Feuer wären für immer
erloschen.
Keine Angst, mit einem Abschied von der Strecke Radebeul–Radeburg und ihren
kleinen schwarzen Riesen ist dieser Betreiberwechsel nicht verbunden! Der Übergang
soll so harmonisch wie nur möglich erfolgen. Jedoch wird auch der neue Betreiber
seine Berechnungen anstellen und zuerst die Preisspirale anziehen, Fahrplan und
Personalbestand optimieren sowie mit Innovationen den Kunden überzeugen und für
sich gewinnen müssen. Es ist kein Geheimnis: Dampflokbetrieb ist teuer und unter dem
Strich sollte trotzdem eine schwarze Zahl stehen bleiben. Für Schüler und Berufspendler
akzeptiert man weiterhin die Monatskarte des Verkehrsverbunds Oberelbe, für Touristen
gilt es aber tiefer in die Tasche zu greifen. „Eine Anpassung an ähnliche Preise anderer
Kleinbahnen“ nennt das Roland Richter, der Geschäftsführer der BVO. Im gleichen
Atemzug spricht er von einer angestrebten Umgestaltung des Reparatur- und Servicebe-
reichs. Hier sei noch in diesem Jahr vorgesehen zu investieren. Im Lößnitzgrund scheint
sich das Blatt also offenbar zum Positiven zu wenden. Drücken wir die Daumen, dass
dieses „Pflänzlein“ sprießt und der viel versprechende Neuanfang die nötigen Früchte
trägt. Es ist unbestritten: Eine von der DB AG sicher weitläufig ins Auge gefasste
Einstellung der Strecke hätte für die Region herbe Verluste mit sich gebracht. Das
Negativ- Beispiel bietet die Weißeritztalbahn. Im Hotel- und Gaststättengewerbe, das zu
einem großen Prozentsatz von der Linie profitierte, verzeichnet man Verluste, denn der
Ausflugsverkehr ist hier spürbar zurückgegangen. Mit der Weißeritztalbahn übernimmt
das Verkehrsunternehmen mit Sitz in Annaberg gleichzeitig die zweite noch unter
DB AG-Aufsicht betriebene Schmalspurstrecke. Man wird sehen, wie dort der nun wohl
doch dank der 10-Millionen-Euro-Finanzspritze vom Bund in Sichtweite gekommene
Wiederaufbau voranschreitet und die Wirtschaft belebt.
Der 10. Juni 2004 wird uns also in positiver Erinnerung bleiben und dem neuen
Betreiber ist viel Glück zu wünschen. Dass ein neues Logo am Wagen prangt, ist
Nebensache, dass man weiter durch den Grund dampft, ist das eigentliche Zeichen!
H ELGE S CHOLZ
Eisenbahn-Journal 8/2004 3
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Dampflok-Historie
Die letzten „Jumbos“ in Bismarck
6
Wagen-Porträt
Die Geschichte der 5000 Silberlinge
10
Diesellok aktuell
V 160-Familie: Neue Nummern, alte Loks
20
Reportage
Get your kicks on Class 66
22
Titel: Bis vor gut zehn Jahren war
der Anblick eines aus „Silberlingen“
gebildeten Nahverkehrszuges am
Bahnsteig der übliche Bundesbahn-
Alltag – für nicht wenige Fahrgäste
wegen des veralteten Interieurs
allerdings auch „kunstledermiefiger
Anachronismus“. Da konnte auch
das 1.-Klasse-Abteil mit Stoffsitzen
nicht darüber hinweg täuschen.
Doch spätestens mit dem Re-Design
des in hoher Stückzahl vorhande-
nen Wagentyps inmitten einer
neuen bunten Triebwagen-Welt mit
schönem Schein erkannten nicht
nur Anhänger einer vergangenen
Reisekultur den wahren Wert des
Wagens mit dem Pfauenaugen-
muster. Erfahren auch Sie noch
einmal seine komfortable Nützlich-
keit auf den Seiten 10 bis 19!
B ILD : S EYFERTH
Einst & Jetzt
Was macht eigentlich der Gläserne Zug?
28
Ellok-Porträt
Ae 8/8 der BLS: Spiel im Doppel
30
Triebwagen aktuell
627.0: Abschied von den „Wellblechhütten“
36
Türkei
Dampf-Spezialität an der Ägäis
40
„Wellblechhütten“ ade:
Sie waren eine Antwort der 1970er-Jahre auf den
Schienenbus, sein Nachfolger aber wurden sie nicht –
die einteiligen VT der Baureihe 627.0. Es blieb bei
ganzen acht Exemplaren, die nun nach 30 Jahren in den
Ruhestand gehen. Ein Rückblick • ab Seite 36
Neue Nummern, alte Loks:
In die V 160-Familie ist allerhand
Bewegung geraten. Wir erklären den
aktuellen „Nummern-Salat“
• ab Seite 20
4 Eisenbahn-Journal 8/2004
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Neues H0-Modell
Die 75.5 von Gützold
Editorial
3
56
Bahn-Notizen
42
Neue Wagenserie von Roco
Nahverkehrslinge
58
Modell-Neuheiten
50, 95
H0e-Anlage
Bahnhof Wittower Fähre
Bestellkarten zum Heraustrennen
99
60
Bahn & Medien: Bücher, Videos etc.
104
8. Modellbauwettbewerb, Folge 4
Bahn im Schatten der Burg
68
Mini-Markt
106
Berliner S-Bahn-Diorama in N
Bahnhof Witzleben
Auktionen • Börsen • Märkte
113
72
Fachhändler-Adressen
114
H0-Modell der 03 1087 „Erwin Kramer“
Staub ist Trumpf
78
Sonderfahrten und Veranstaltungen
117
Serie: Im Banne der Kleinbahn, Folge 10
Wie der Holzplatz entstand
Vorschau
118
80
Impressum
118
Fahrzeug-Umbau
Facelift für Pikos Hobby-189
84
A BBILDUNGEN DIESER D OPPELSEITE :
S CHERÜBL , K ÜSTNER , S CHOLZ , P ÜTZ
Bastelpraxis
Mit Wechselstrom steuern – mit Gleichstrom schalten
88
Rocos Modell der BLS-Baureihe Ae 4/4
Ganzer Halbling
89
Serie: Anlagenbau in Z, Folge 3
Bahnsteige, Elektrik, Gleise
90
Neuer H0-Bausatz
Stellwerk Reinbek von Piko
Günstig, aber oho:
Sind moderne Elloks nur glatte Kästen? – Von wegen!
Speziell die 189 hat „oben herum“ einiges zu bieten. Wie man
Pikos Einfach-Modell aus der „Hobby“-Serie optisch
aufpeppt, steht • auf Seite 58
96
Groß Flop – klein top:
Bei der DR war die 03 1087 „Erwin Kramer“ ein Flop.
Als H0-Nachbildung der Modellbaumanufaktur Crottendorf
verdient sie dagegen Bestnoten. • ab Seite 78
Eisenbahn-Journal 8/2004 5
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bereits im
Februar 1977 beim Bw Duisburg-Wedau den
Dienst quittiert hatte, sollten die Bismarcker
„Jumbos“ die letzten aktiven Dampflokomoti-
ven der Deutschen Bundesbahn mit Rost-
feuerung sein. Entsprechend groß war der
Run auf die Dienststelle – Dampf-Enthusias-
ten aus dem In- und Ausland pilgerten nach
Gelsenkirchen.
Bei einem derart vom Güterzugdienst
geprägten Bahnbetriebswerk wie Bismarck
galt es selbst am Schluss noch beachtliche
Leistungen zu erbringen. Den „Jumbos“
wurde quasi bis zur bitteren Neige viel
abverlangt. Wenngleich der Umfang der
Einsätze schon kontinuierlich abgenommen
hatte, ein Dahindümpeln vor belanglosen
Zügen stand selbst für die letzten aktiven 44er
nicht zur Debatte. Obwohl der Plandienst
beim Bw Gelsenkirchen-Bismarck bereits am
31. Mai 1975 geendet hatte, konnten sich die
Maschinen im Programm- und Sonderverkehr
weiterhin respektabel behaupten. Das nahe
Finale bereits absehbar, standen zu Beginn
des Jahres 1977 täglich noch bis zu acht
Maschinen im Einsatz.
In jener Zeit gehörte ein morgendlicher Gang
zur Lokleitung für den Bildchronisten des
44er-Showdown schon fast zum Alltag. Und
die Spannung war stets groß. Was würde der
Tag bringen, welche „Starleistungen“ standen
heute auf dem sich täglich ändernden Dienst-
plan? Längst hatten sich einige Spitzen-
leistungen herauskristallisiert, auf deren
Verkehren man immer besonders gespannt
war. Etwa der berühmte „58000er“, ein von
Recklinghausen Süd nach Duisburg-Mannes-
mann verkehrender Kohleganzzug. Schließ-
lich wurden mit dem Gdg 58000 nicht selten
2000 Tonnen und mehr befördert!
war die Frage
nach einer weiteren interessanten Leistung,
dem von Wanne-Eickel nach Dortmund-
Bodelschwingh fahrenden Dg 57847,
ebenfalls ein Kohleganzzug. Dieser Zuglauf
war vor allem auf den letzten Kilometern vor
dem Ziel durch die zu befahrende Stichstrecke
6 Eisenbahn-Journal 8/2004
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