Eisenbahn Journal 2004-01.pdf
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Editorial
In der guten alten Zeit, als das letzte Jahrhundert zu Ende ging, da
erklang landauf, landab das Jubellied von der „New Economy“. Sie
verhieß ewiges Wachstum, müheloses Geldverdienen und viele andere
schöne Dinge mehr. Wer seine Hand am Modellbahn-Trafo hatte statt an
Computermaus und Handy, war out – so out wie die „Old Economy“, so
hoffnungslos un-jungdynamisch wie die Dampflok, deren Nachbildung
auf der Anlage hin und her rumpelte.
Mittlerweile sind wir alle vier bis fünf Jahre älter und ein gutes Stück
schlauer. Die Firmen der New Economy sind pleite und haben unsere
Ersparnisse mit ins Grab genommen oder wurden von denen der Old
Economy geschluckt. Wir selbst erfahren fast täglich, dass wir über
unsere Verhältnisse leben, dass wir in Zukunft für weniger Leistung
mehr zahlen und für weniger Geld länger arbeiten müssen – wenn wir
überhaupt noch Arbeit haben. Luxus ist für viele tatsächlich wieder
Luxus geworden. Modellbahn ist für jemanden, der sich finanziell nach
der Decke strecken muss, ebenfalls Luxus. Sollte man meinen.
Doch überraschender- und erfreulicherweise scheint sich die Modell-
bahnbranche auch im dritten Jahr allgemeiner Trübnis gut behauptet zu
haben. Märklins Zahlen für 2002 weisen ein Umsatz-Plus von 4% aus
(mehr dazu S. 54). Für 2003 erwartet die Firma Ähnliches. Roco peilt
sogar ein zweistelliges Plus an, will 2003 eine Summe von 50 Millionen
Euro umsetzen. 45 waren es 2002. Auch kleinere Firmen haben sich
ordentlich behauptet: Brawa lag 2002 leicht im Plus. Faller legte 2002
eine halbe Million zu auf 16,5 Millionen Euro. Beide erwarten für 2003
Gleiches. Piko hofft für 2003 gar auf 10% mehr Umsatz. Das Ganze –
umso bemerkenswerter – in einem Jahr, in dem der klassische Spielwa-
renmarkt (neben Modellbahn z.B. Puppen, Spiele, Plüschtiere usw.)
knapp 3% weniger umsetzte als im Jahr davor und mit knapp 2,39
Milliarden Euro ein Zehnjahrestief erreichte. Kurz: Die Modellbahn war
2002 dem Handel trotz aller Klagen wieder einmal sicherer Umsatzbrin-
ger und Kundenmagnet. Und allem Anschein nach wird sie es 2003
wieder sein.
Auf den Erwartungen für 2004 liegt sogar ein hoffnungsvoll-rosiger
Schimmer: Nicht nur der jüngst veröffentlichte Geschäftsklima-Index
des Münchner Ifo-Instituts deutet auf eine Erholung der wirtschaftlichen
Lage hin. Auch eine Umfrage der Firma Märklin unter den Betreibern
von 408 der in der Märklin-Händler-Initiative (MHI) zusammenge-
schlossen Läden deutet sanft nach oben: 58% von ihnen wollen 2004
gleich viel Modellbahn anbieten wie im Jahr zuvor, 27% sogar mehr.
Nur 15% wollen kürzen. Noch nicht berücksichtigt ist in diesen Zahlen
der Effekt von Steuersenkungen, die den Bürgern 2004 mehr Geld auch
fürs Hobby übrig lassen könnten.
Ob das mögliche Umsatz-Plus komplett beim Fachhandel landen wird,
darf jedoch füglich bezweifelt werden. Nach den Aldi-Aktionen vom
vergangenen Herbst (siehe Oktober-Editorial) ist das bislang eher unter
der Decke gehaltene Thema „neue Vertriebswege“ plötzlich in aller
Munde. Piko-Eigner Dr. René Wilfer sprach sich anlässlich der Modell-
bau Süd in Stuttgart vehement für den zusätzlichen Vertriebsweg
Discounter aus. Auch Märklin-Chef Paul Adams will „Laufkundschaft
... abseits der normalen Eisenbahngeschäfte“ ansprechen. Er bezog dies
zwar auf eine Kette von Drogeriemärkten, in denen es auch Spielzeug-
abteilungen mit Beratung gäbe. Doch wie lange kann Märklin sich
diesen Anspruch leisten?
Der sich abzeichnende Trend zur billigen Massenware kann für den
Wechselstrom-Riesen nämlich schon bald Folgen haben. Bieten Piko,
Mehano und demnächst vielleicht auch Roco palettenweise Startpackun-
gen beim Discounter oder im Baumarkt an, so sind dies Gleichstrom-
Packungen. Wer von diesen neuen – oft jungen – Kunden beim Hobby
bleibt, ist für Märklin verloren, bestenfalls noch über die Tochtermarke
Trix erreichbar. Niemand weiß das besser als die Göppinger selbst. Sie
konnten zwar 2002 beeindruckende 140000 Startpackungen absetzen,
40% mehr als in normalen Jahren. Doch wie viele der stark subventio-
nierten Sets haben Neukunden erreicht? Viele Händler bieten bekannter-
maßen die Komponenten einzeln an und erwirtschaften so in der Summe
mehr als mit der ganzen Packung. Will Märklin seinem Wechselstrom-
System den Marktanteil sichern, muss die Firma kontern. Das Instru-
ment hätte sie: Primex.
Einfach genial, genial einfach:
Die P 8, das legendäre wirkliche
Mädchen für alles, porträtiert Franz Rittig ab Seite 10
Inhalt
Vorbild
Impressionen:
Zwischen allen Zeiten
6
Dampflok-Porträt:
P 8 – Genesis einer Legende
10
Ellok-Porträt:
Die „Edelhirsche“
18
Diesellok-Porträt:
Der Kraft-Akt
22
Wolsztyn aktuell:
Preußen-Dampf im Oktober-Gold
28
Wagen-Porträt:
Leichte Bayerische
32
Erinnerungen an die ETA 176:
Batterie-Havannas
36
Dampflok-Porträt:
41 1144 – der zweite Start
38
Titel:
Pünktlich zum Weihnachtsgeschäft kommen E 19 von Fleischmann
und Märklins P 8 in die Fachgeschäfte. Wir stellen beide Modelle in dieser
Ausgabe ausführlich vor und berichten von den Probefahrten, die auch zu
dieser Begegnung auf unserer Redaktionsanlage führten.
Abb.: EJ-Helge Scholz
Dampf mal anders:
Mit Shay & Co. durchs Waldbahn-Reich der Three-
Chop-Mountains – Ausstellungsanlage in 0f ab Seite 66
Christoph Kutter
4
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Eisenbahn-Journal 1/2004
Edle Renner:
Die 1938/39 entstandenen vier Baumuster der Baureihe
E 19 porträtiert Horst Obermayer ab Seite 18
Starker Einzelgänger:
Die V 320 001, den Prototyp einer nie in Serie
gebauten 3800-PS-Diesellok, porträtiert Bernd Beck ab Seite 22
Modell
Rubriken
Modell der Baureihe 38.10 in H0 von Märklin:
Fein-Metall
Bahn-Notizen
40
56
Modell-Neuheiten
48
H0-Modell der E 19 von Fleischmann:
Frankenstolz
58
Jurybogen zum 7. Modellbau-Wettbewerb
55
Brawa-Modell der V 320:
Henschels Lange
60
Neue Bücher
96
Neue H0-Wagen von Fleischmann:
Leichte Bayern mal 3
Bahn-Post
97
62
VT 642 in H0:
Roll-out des Desiro
Bestellkarten zum Heraustrennen
99
64
Mini-Markt
106
Die Geschichte hinter einer amerikanischen Holzeinschlag-Anlage:
Dampfloks und Sägemehl im Three-Chop-Gebirge 66
H0-Anlage mit Märklin-M-Gleis:
Alte Liebe
Auktionen • Börsen • Märkte
113
74
Sonderfahrten und Veranstaltungen
114
Firmenporträt
Kleiner Gigant: Faller
Fachhändler-Adressen
118
80
Die Industrie und ihre Fans: Faller lädt ein
Wer wagt, gewinnt
Vorschau & Impressum
120
82
Mit der Bahn zum Tegernsee, Teil 2:
Tegernsee 1983
84
EJ-Redaktionsanlage Quattro Stagioni, Teil 33:
Das Feuerwehrfest
Abbildungen dieser Doppelseite:
Sammlung Garn, Nowak, J. Wohlfarth, EJ-Scholz (2), EJ-Kutter
90
Quattros Finale:
Zum Abschluss der Serie feiert die Feuerwehr. Ein
ungewöhnliches Motiv mit vielen Details, ab Seite 90
Wo kommen denn die kleinen Häuschen her?
Firmenporträt Faller, ab
Seite 80.
Eisenbahn-Journal 1/2004
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I M P R E S S I O N E N
6
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Eisenbahn-Journal 1/2004
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TEXT UND BILDER VON MICHAEL GIEGOLD
Dampflokpoesie: Wie ein Pfauen-
gefieder legen sich die Abdampfschwaden
um die bergfahrende 01.5 bei Krölpa-
Ranis (Februar 2002).
Der nasswarme Waschküchengeruch
kommt näher: 35 1097 in fast unberührtem
Ambiente bei Oppurg (Februar 2002).
Eisenbahn-Journal 1/2004
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Plik z chomika:
MICHAEL-WITTMANN
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Inne foldery tego chomika:
1975
1976
1977
1978
1979
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