CHRISTIE Agatha - Mord auf dem Golfplatz.rtf

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GOLDMANNS TASCHEN-KRIMI

 

GOLDMANNS TASCHEN-KRIMI

Band  9

Agatha Christie, Mord auf dem Golfplatz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wer Goldmanns Taschen-KRIMI liest,

zeigt, daß er auf Niveau achtet.

 

 

 

Von AGATHA CHRISTIE sind in »Goldmanns Taschen-KRIMI« zum Preise von DM 1.90 bisher erschienen;

Alibi. 12

Dreizehn bei Tisch. 66

Ein Schritt ins Leere. 66

Das Geheimnis von Sittaford. 73

Das Haus an der Düne. 98

Morphium. 206

Mord auf dem Golfplatz. 9

Nikotin. 64

Der rote Kimono. 62

Die Schattenhand. 210

Tod »n den Wolken. 4

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

AGATHA CHRISTIE

MORD AUF DEM GOLFPLATZ

KRIMINAL-ROMAN

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

MÜNCHEN

 

WILHELM GOLDMANN VERLAG

 

 

 

Die Hauptpersonen des Romans sind:

Herrcule Poirot          der berühmte Privatdetektiv

Captain Hastings                     sein englischer Freund

,Cinderella'                             eine Schauspielerin

Paul Renauld                         südamerikanischer Millionär

Eloise Renauld           seine Frau

Jack Renauld             ihr Sohn

Bella Duveen                        ein junges Mädchen

Madame Daubreuil    eine Witwe

Marthe Daubreuil      ihre Tochter

Lucien Bex                Polizeikommissar

Monsieur Hautet       Untersuchungsrichter

Maurice Giraud         Kriminalbeamter

 

Der Roman spielt

in Merlinville - sur-mer, einem französischen Badeort,

und in London

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

I960 • Made in Germany • IV • Ungekürzte Ausgabe

Titel des englischen Originals; Murder on the Links. Ins Deutsche

übertragen von Friedrich Putsch. Alle Rechte, auch die der foto-

mechanischen Wiedergabe, vorbehalten. Jeder Nachdruck bedarf der

Genehmigung des Verlages. Umschlagentwurf von Herbert Pothorn.

Gesetzt aus der Linotype-Garamond-Antiqua. Druck; Presse-Druck-

und Verlags-GmbH. Augsburg.

 

 

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Ein junger Schriftsteller, der darauf bedacht war, den Anfang seiner Erzählung so wirksam und originell zu gestalten, daß er die Aufmerksamkeit der blasierten Verleger errege, begann fol­gendermaßen: „,Verdammt!' sagte die Herzogin."

Sonderbarerweise beginnt auch meine Erzählung so. Nur ist die Dame, die dies ausrief, keine Herzogin.

Es war Anfang Juni. Ich hatte mich geschäftlich in Paris auf­gehalten und kehrte nach London zurück, wo ich mit meinem alten Freunde, dem belgischen Ex-Detektiv Hercule Poirot, in ge­meinsamer Wohnung hauste.

Der Calais-Expreß war auffallend leer - mein Abteil beher­bergte außer mir nur noch einen Fahrgast. Ich hatte das Hotel in überstürzter Eile verlassen und war, als der Zug abging, noch mit meinem Gepäck beschäftigt, ohne meine Reisegefährtin weiter zu beachten. Nun wurde ich aber lebhaft an ihr Vorhandensein er­innert. Sie sprang plötzlich von ihrem Sitz auf, ließ das Fenster herab, streckte den Kopf hinaus, zog ihn sofort wieder zurück und rief kurz und überzeugend: „Verdammt!"

Nun bin ich etwas altmodisch. Mich dünkt, eine Frau sollte vor allem weiblich sein. Ich habe wenig Verständnis für das modern neurotische Mädchen, das vom Morgen bis zum Abend Foxtrott und Tango tanzt, das wie ein Schlot raucht und eine Sprache führt, die selbst einem Fischweib aus der Markthalle das Blut in die Wangen treiben könnte!

Stirnrunzelnd blickte ich auf und sah in ein hübsches, keckes Angesicht, das ein flotter, kleiner roter Hut überdachte. Dichte schwarze Lockenbüschel verbargen die Ohren. Ich schätzte, daß sie nicht mehr als siebzehn Jahre zählen mochte, aber ihr Gesicht war dicht mit Puder bedeckt, ihre Lippen hatte sie ganz unmög­lich rot geschminkt.

Ohne jegliche Verlegenheit erwiderte sie meinen Blick und schnitt dann eine ausdruckslose Grimasse.

„Du lieber Himmel, jetzt haben wir den guten Mann entsetzt!" bemerkte sie zu einem unsichtbaren Zuhörer. „Ich bitte wegen meiner Ausdrucksweise um Vergebung! Gar nicht damenhaft und dergleichen, aber Gott, ich habe wohl genügend Grund dafür! Denken Sie, ich habe meine einzige Schwester verloren!" '

„Wirklich?" sagte ich höflich. „Wie unangenehm!"

„Er ist unzufrieden!" bemerkte die Dame. „Er ist äußerst un­zufrieden - sowohl mit mir als auch mit meiner Schwester - und das ist nicht nett, weil er sie doch nie gesehen hat!"

Ich öffnete den Mund, doch sie kam mir zuvor.

„Sagen Sie lieber nichts! Niemand liebt mich! Ich gehe in den Wald und nähre mich von dürren Kräutern! Buhuhuhu! Ich bin so traurig!"

Sie verbarg ihr Gesicht hinter einem großen französischen Witz­blatt. Ein paar Minuten später sah ich, wie ihre Augen verstohlen über den Rand nach mir guckten. Ich konnte mich eines Lächelns .nicht erwehren, und im selben Augenblick schleuderte sie die Zei­tung fort und brach in fröhliches Gelächter aus.

„Ich wußte, daß Sie kein Griesgram sind, wie es den Anschein hat", rief sie. Ihr Lachen wirkte so ansteckend, daß ich unwill­kürlich einstimmen mußte, obwohl mich der „Griesgram" nicht sonderlich begeisterte. Das Mädchen stellte unleugbar den Typ dar, der mir am meisten mißfiel, aber das war doch nicht Grund genug, mich durch mein Verhalten lächerlich zu machen. Ich be­gann einzulenken. Schließlich war sie ausgesprochen hübsch ... "„So! Nun sind wir Freunde!" erklärte sie. „Und jetzt müssen Sie meiner Schwester wegen um Entschuldigung bitten.-"

„Ich bin verzweifelt...''

„Sie sind eine Seele von Mensch!"

„Lassen Sie mich ausreden. Ich war im Begriff hinzuzufügen, daß ich, obwohl verzweifelt, mich mit der Abwesenheit besagter Schwester ausgezeichnet abgefunden habe." Ich verbeugte mich leicht.

Jedoch die rätselhafteste aller Jungfrauen runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf.

„Lassen Sie das. Ich ziehe die »würdevolle Mißbilligung vor. Ob, ihr Gesicht! ,Sie ist nicht unseresgleichen', sagte es. Und Sie haben recht - obwohl dies heutzutage schwer zu sagen ist. Nicht jeder kann zwischen einer Halbweltdame und einer Herzogin unterscheiden. So, jetzt habe ich Sie schon wieder entsetzt! Sie sind wohl aus den Urwäldern ausgebrochen? Nicht daß ich mir was daraus mache. Wir könnten mehrere Ihrer Art brauchen. Ich hasse freche Männer - sie machen mich toll."

Sie schüttelte nachdrücklich den Kopf.

„Wie mögen Sie sein, wenn Sie toll sind?" fragte ich lächelnd.

„Wie ein richtiger Teufel! Man darf, was ich sage und was ich tue, nicht genau nehmen. Ich schlug einmal jemandem fast die Zähne aus; ja wirklich! Er hätte es auch verdient. Ich habe ita­lienisches Blut in mir. Eines Tages werde ich mir noch Unannehm­lichkeiten zuziehen."

„Ach", bat ich, „werden Sie nur jetzt nicht toll."

„Das werde ich nicht. Sie gefallen mir - Sie gefielen mir so­gleich, als ich Sie sah. Aber Sie blickten so mißbilligend, daß mir nie eingefallen wäre, wir könnten Freunde werden."

„Und nun sind wir es geworden. Erzählen Sie mir etwas aus Ihrem Leben." 

„Ich bin Schauspielerin. Nein - nicht so eine, wie Sie glauben, die mit Schmuck behängt im Savoy den Lunch nimmt, und deren Bild in jeder Zeitung für irgendeine Gesichtscreme Propaganda macht. Als sechsjähriges Kind trieb ich midi schon auf den Bret­tern umher."

„Verzeihen Sie . . .", sagte ich unsicher.

„Sahen Sie nie kleine Akrobaten?"

„Oh, nun verstehe ich!"

„Ich- bin in Amerika geboren, verbrachte aber den größten Teil meines Lebens in England. Wir spielen jetzt in einer neuen Revue ..."

„Wir?"

„Meine Schwester und ich. So eine Art Tanz- und Singspiel, mit viel Getrappel und einem Zusatz alter Geschäftskniffe. Es ist ein ganz neuer Einfall und schlägt jedesmal ein. Damit ist viel Geld zu machen. ..."

Meine neue Bekanntschaft beugte sich vor und plauderte ge­läufig; viele ihrer Ausdrücke waren mir völlig unverständlich. Trotzdem interessierte sie mich immer mehr. Sie schien eine so seltsame Mischung von Kind und Weib. Obwohl vollkommen weltklug und nach ihren Erzählungen sehr tüchtig in der Wah­rung ihrer persönlichen Interessen, lag andererseits etwas eigen­artig Originelles in ihrer aufrichtigen Stellungnahme zum Leben und der offenherzigen Entschlossenheit, „das Richtige zu tun". Dieser Blick in eine mir völlig unbekannte Welt war nicht ohne Reiz, und ich genoß den Anblick ihres Gesichtchens, das während des Erzählens aufleuchtete.

Wir fuhren durch Amiens. Der Name rief Erinnerungen wach. Meine Gefährtin schien zu fühlen, was in meinem Hirn vorging.

„Denken Sie an den Krieg?"

Ich nickte.

„Sie waren im Feld, vermute ich ..."

„O ja. Einmal verwundet, nach der Schlacht an der Somme als invalid ausgemustert. Nun bin ich so eine Art Privatsekretär bei einem Parlamentarier."

„Ach! Dazu muß man wohl sehr klug sein!"

„Durchaus nicht. Es ist fast nichts zu tun. Es hilft mir über wenige Tagesstunden hinweg, aber es ist eine langweilige Arbeit. Und gäbe es nicht etwas anderes, worauf ich zurückkommen könnte, wüßte ich wirklich nicht, was ich anfangen sollte."

     „Sagen Sie nur nicht, daß Sie Käfer sammeln!" 

     „Nein! Ich lebe mit einem sehr interessanten Manne zusammen. Er ist Belgier, ein Ex-Detektiv. Er ließ sich in London als Privat­detektiv nieder, und es geht ihm außerordentlich gut. Er ist wirk­lich ein ganz wunderbarer Mensch. Oft genug behielt er recht, wenn die staatliche Polizei versagte."

Mit weit geöffneten Augen lauschte meine Reisegefährtin. „Ist das aber interessant! Gerade für Verbrechen habe ich lei­denschaftliches Interesse. Ich sehe mir alle Schauerdramen in den Kinos an. Und gibt es einen Mord, dann verschlinge ich die Zei­tungen."

„Entsinnen Sie sich noch des Falles Styles?" fragte ich. „Warten Sie, war das nicht jene alte Dame, die vergiftet wurde?  Irgendwo unten in Essex?"

Ich nickte.

„Dies war Poirots erster großer Fall. Ohne ihn wäre der Mör­der zweifellos straffrei ausgegangen. Das war ein höchst bewun­dernswertes Detektivstück."

Das Thema machte mir warm, und ich ging alle Einzelheiten der Angelegenheit bis zu ihrer unerwartet sieghaften Lösung durch. Wie gebannt horchte das Mädchen. Und so vertieft waren wir in unser Gespräch, daß der Zug in Calais einlief, ehe wir uns dessen bewußt wurden,

„Du lieber Gott!" rief meine Gefährtin.» Wo ist meine Puder­quaste?"

Sie ging daran, ihr Gesicht auf das freigebigste zu bestauben und die Lippen mit dem Stift zu röten, während sie ihr Werk ganz unbefangen in einem kleinen Taschenspiegel besah.

„Ich möchte fragen", - ich zögerte. „Ich muß Sie fragen - vielleicht ist es sehr keck von mir - aber weshalb tun Sie das alles?"

Das Mädchen unterbrach ihre Beschäftigung und starrte mich mit unverhohlenem Erstaunen an.

„Als ob Sie nicht hübsch genug wären, um darauf verzichten zu. können", stotterte ich.

„Mein lieber - Junge! Das muß man doch tun. Alle Mädchen machen es. Glauben Sie, ich will aussehen, wie eine kleine Vogel­scheuche aus der Provinz?" Sie warf einen letzten Blick in den Spiegel, lächelte zufrieden und verwahrte ihn mit dem Necessaire in ihrer Reisetasche. „So ist es besser. Ich gebe zu, es ist nicht

leicht, den Schein zu wahren, aber ein Mädchen, das auf sich hält, darf keine Müdigkeit vorschützen."

Auf diesen im wesentlichen moralisch gemeinten Gedankengang fehlte mir die Antwort. Es kommt auf den Standpunkt an.

Ich rief zwei Träger herbei, und wir stiegen aus. Meine Gefähr­tin reichte mir die Hand.

„Auf Wiedersehen, und ich will in Zukunft meine Zunge besser im Zaum halten."

„Oh, aber Sie erlauben doch, daß ich auf dem Schiff nach Ihnen sehe?"

„Vielleicht bin ich nicht auf dem Schiff. Ich muß jetzt Umschau haken, ob meine Schwester nicht trotzdem irgendwie mitgekom­men ist. Aber nichtsdestoweniger vielen Dank."

„Wir werden uns doch hoffentlich wiedersehen? Ich -" Ich zögerte. „Ich möchte Ihre Schwester kennenlernen."

Wir lachten beide.

„Das ist wirklich sehr nett von Ihnen. Ich will es ihr bestellen. Aber ich denke nicht, daß wir einander wieder begegnen werden. Sie waren unterwegs nett zu mir, obwohl ich Ihnen keck ent­gegenkam. Aber was Ihr Gesicht zuerst ausdrückte, ist wahr. Ich bin nicht Ihresgleichen. Und das bringt Kummer - das weiß ich nur zu genau . . ."

Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich. Im Augenblick war all die leichtfertige Heiterkeit erloschen. Sie blickte böse - rachsüchtig ...

„Und nun leben Sie wohl", schloß sie leichteren Tones..

„Wollen Sie mir nicht wenigstens Ihren Namen nennen?" rief ich, als sie sich abwandte.

Sie blickte über die Schulter zurück. In jeder Wange kam ein Grübchen zum Vorschein. Sie glich einem entzückenden Bildnis von Grenze.

„Cinderella", sagte sie lachend.

Aber in meinen kühnsten Träumen ahnte ich nicht, wann und wie ich Cinderella wiedersehen sollte.

2

Am nächsten Morgen erschien ich fünf Minuten vor neun Uhr zum Frühstück in unserem gemeinsamen Wohnzimmer. Mein Freund, Hercule Poirot, öffnete soeben, wie stets zu dieser Stunde, sein zweites Frühstücksei.

Er lachte mir zu, als ich eintrat.

„Hast du gut geschlafen? Hast du dich von der schrecklichen Überfahrt schon

erholt?

Es wundert midi, daß du auch heute pünktlich bist. Pardon, aber deine Schleife ist schlecht gebunden. Erlaube, daß ich sie in Ordnung bringe."

Ich habe Hercule Poirot schon an anderer Stelle beschrieben. Ein ganz außergewöhnlich kleiner Mann! Fünfeinhalb Fuß hoch, den eiförmigen Kopf ein wenig zur Seite geneigt, mit Augen, die in der Erregung grünlich schillerten, einem martialisch steifge­drehten Schnurrbart und mit unendlich würdevollem Aussehen! Seine äußere Erscheinung war peinlich, beinahe übertrieben ele­gant. Überhaupt war bei ihm jede Form von Ordnungsliebe zur Leidenschaft gesteigert. Sah er irgendwo etwas, was schief .stand, lag irgendwo ein Körnchen Staub, gab es irgendwo die geringste Unordnung, so litt der kleine Mann Folterqualen, bis er sein Herz durch Abschaffung des Übels erleichtert hatte. „Ordnung" und „Methode" hießen seine Götter. Er verachtete gewissermaßen greifbare Beweise wie Fußstapfen und Zigarettenasche und be­hauptete, daß sie allein noch niemals einem Detektiv die Lösung seiner Auf gäbe ermöglicht hätten. Darauf schlug er sich mit lächer­lichem Behagen auf den eiförmigen Kopf und bemerkte selbst­gefällig: „Die wahre Arbeit muß von ihnen heraus getan werden. Die kleinen grauen Zellen - gedenke nur immer der kleinen grauen Zellen, mein Freund."

Ich nahm Platz und bemerkte lässig, als Antwort auf Poirots Begrüßung, daß eine Stunde Überfahrt von Calais nach Dover wohl kaum das Beiwort „schrecklich" verdiene.

Poirot schwenkte seinen Eierlöffel als nachdrückliche Wider­legung meiner Bemerkung.

„Wenn jemand eine Stunde lang die fürchterlichsten Gemüts­bewegungen und -empfindungen erleidet, dann hat er viele Stun­den gelebt! Sagt nicht einer eurer englischen Dichter, daß die Zeit nicht nach Stunden, sondern nach Herzschlägen bemessen werden sollte?"

„Ich bilde mir ein, daß Browning dabei aber etwas viel Ro­mantischeres vorschwebte als Seekrankheit."

„Weil er ein Engländer, ein Inselbewohner war, dem der Ärmelkanal nichts bedeutete. Oh, ihr Engländer! Aber wir an­deren! Stelle dir vor, eine Dame meiner Bekanntschaft floh zu Beginn des Krieges bis Ostende. Dort erlitt sie einen furchtbaren Nervenzusammenbruch. Weitere Fluchtmöglichkeiten gab es nicht, außer über das Wasser. Aber sie hatte Abscheu vor dem Meere! Was war da zu tun? Täglich rückte der Feind näher. Versetze dich in ihre Lage!"

»Und was tat sie?" fragte ich neugierig.

„Glücklicherweise war ihr Gatte ein praktischer Mensch. Er war auch sehr ruhig Nervenkrisen rührten ihn nicht. Er hat sie ganz einfach mitgeschleppt. Natürlich war sie völlig niedergebro­chen, als sie in England ankam, aber sie atmete noch."

Poirot schüttelte ernst den Kopf. Ich legte mein Gesicht in an­gemessene Falten.

Plötzlich erstarrte er. Mit dramatischer Geste wies er auf den Toastständer.

„Aber das ist ja unerhört!" schrie er.

„Was gibt es?"

„Fällt dir dieses Stück Toast nicht auf?" Er riß das ihn beleidi­gende Stück aus dem Ständer und reichte es mir zur Begutachtung.

„Ist es viereckig? Nein. Ist es dreieckig? Auch nicht. Ist es viel­leicht rund? Noch weniger. Hat es irgendeine dem Auge gefällige Form? Hat es überhaupt eine symmetrische Form? Nein."

...

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