Putney, Mary Jo - Fallen Angels - 07 - Wilder als Hass, süsser als Liebe.pdf

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EINE LIEBE AUF UMWEGEN
Die schöne siebzehnjährige Diplomatentochter Juliet Cameron soll mit
dem attraktiven Abenteurer Lord ROSS Carlisle verheiratet werden. Doch
die Strenge des Viktorianischen Zeitalters und die Furcht vor einer alles
verzehrenden Liebe drohen ihren rebellischen Geist zu ersticken. Sie flieht
in das geliebte Persien ihrer. Kindheit...
Doch zwölf Jahre später führt das Schicksal die beiden wieder zusammen,
und diesmal kann Juliet nicht vor ihren Gefühlen fliehen...
1. Auflage 1994
2. Auf läge 1997
Deutsche Erstveröffentlichung
Titel der amerikanischen Originalausgabe:
SILK AND SECRETS
© Mary Jo Putney, 1992
© für die deutsche Ausgabe by
Gustav Lübbe Verlag GmbH, Bergisch Gladbach, 1994
Printed in Germany Einbandgestaltung: K. K. K.
Titeldia: Pino Daeni
Satz: hanseatenSatz-bremen, Bremen
Druck und Bindung: Eisnerdruck, Berlin
ISBN 3-404-12258-5
Der Preis dieses Bandes versteht sich einschließlich der gesetzlichen
Mehrwertsteuer.
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Im Gedenken an meinen Vater, Laverne Putney. Als
begeisterter Leser, der sich besonders für Geschichte
interessierte, wäre er glücklich darüber gewesen, daß
ich Schriftstellerin geworden bin, und hätte sich
gewünscht, daß ich ein Buch über den
Bürgerkrieg schreibe. Vielleicht eines Tages, Pop.
0 Western wind, when wilt thou blow, That the small rain
down can rain? Christ, that my love were in my arms, And
in my bed again!
Anonymous, um 1530
(0 westlicher Wind, wann wirst du dich erheben,
auf daß der kleine Regen niedergehen kann?
Jesus, auf daß meine Liebe wieder in meinen Armen liegt,
Und wieder in meinem Bett!)
Danksagung
Als Quellen für dieses Buch dienten hauptsächlich »Nar-rative of
a Mission to Bokhara« von Dr. Joseph Wolff und »Travels into
Bokhara« von Sir Alexander Burnes. Weitere wichtige Bezüge
stammten aus »A Person from England« von Sir Fitzroy MacLean
und jenes Buch, das mich auf die Idee gebracht hat: »Eccentric
Travellers« von John Keay.
Ein besonderer Dank auf nichtliterarischem Gebiet gebührt Susan
und Qadir Khalje, die ihr Bestes gaben, mich vor dem Irrtum
meiner Vorurteile zu bewahren. Jegliche Fehler sind natürlich
meine eigenen.
Anmerkungen der Autorin
Schon als Kind war ich immer von den leeren Stellen auf der
Landkarte fasziniert, die das geheimnisvolle Herz Asiens
darstellten. Seit zweitausend Jahren ist dieses ferne, gefährliche
Land von Karawanen durchgequert worden, die der Seidenstraße
folgten, jenem antiken Handelsweg von China nach Rom. Aus den
Namen der Oasenstädte -wie Samarkand, Buchara und Kaschgar -
atmete pure Romantik.
Zentralasien wird gelegentlich Turkestan genannt, da viele der
unzähligen Völker Turksprachen wie Usbekisch oder
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Turkmenisch sprechen. Es war die Heimat der barbarischen
Nomadenstämme, die im Laufe der Jahrhunderte östlich nach
China und westlich nach Kleinasien und Europa einfielen und
friedliche Bauernvölker unterwarfen oder sogar vernichteten. Das
östliche Turkestan ist heute die chinesische Provinz Singkiang,
während das westliche Turkestan heute die russischen Republiken
Usbekistan, Turkmenistan, Kirgisistan, Tadschikistan und
Kasachstan einschließt.
Südlich dieses Gürtels der Turksprachen liegt ein ausgedehntes
Gebiet, in dem iranische Sprachen vorherrschen. Diese schließen
Persisch (im modernen Iran und in Afghanistan heute Farsi
genannt), Kurdisch und Paschto
ein, welches die Hauptsprache von Afghanistan und Westpakistan
ist. Persisch war die lingua franca Zentralasiens und wurde -
ähnlich wie das Französische in Europa - als Hof- und
Literatursprache benutzt. Dazu kam das klassische Arabisch, das
in der ganzen moslemischen Welt als Koransprache gebräuchlich
war und ist.
Während Turkestan eine große ethnische und linguistische
Mannigfaltigkeit aufwies, waren die meisten Menschen dort durch
den Islam miteinander verbunden, was einige wilde Stämme
jedoch nicht davon abhielt, ihre moslemischen Brüder zu
versklaven. Zudem gab es Gemeinden von Juden, Christen und
Hindus. Die Moslems behandelten Christen und Juden gewöhnlich
respektvoll - sie nannten sie die »Leute der Schrift«, wegen der
biblischen Schriften, die allen drei Religionen heilig sind.
Im neunzehnten Jahrhundert stießen die expandierenden Reiche
Großbritannien und Rußland immer wieder im weiten Ödland
Zentralasiens aufeinander, um in einem Konflikt, den man »The
Great Game«, das Große Spiel, nannte, für ihren eigenen Vorteil
zu kämpfen. Die Briten schwärmten nordwestlich von Indien aus,
während die Russen sich südwärts bewegten und schließlich die
unabhängigen zentralasiatischen Khanate Chi-wa, Buchara und
Kokand annektierten.
Aus dem »Great Game« entsprangen viele wahre Geschichten
über Heldentum und Abenteuer, und dieses Buch ist durch eine
Rettungsmission inspiriert worden, die 1844 wirklich
stattgefunden hat: Der Emir von Buchara hatte zwei britische
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Armeeoffiziere, Colonel Charles Stoddart und Lieutenant Arthur
Conolly, gefangengenommen. Natürlich glaubte die britische
Regierung, die beiden Männer wären hingerichtet worden. Doch
die Berichte waren widersprüchlich und undurchsichtig, und so
beschloß schließlich eine Gruppe von Offizieren, daß für ihre
Kameraden mehr getan werden sollte.
Ein exzentrischer anglikanischer Geistlicher namens Dr. Joseph
Wolff meldete sich freiwillig, um in Turkestan um die Freilassung
von Stoddart und Conolly zu bitten. Als Ex-Missionar im
Mittleren Osten und in Zentralasien war Wolff höchstqualifiziert,
diese Mission auszuführen, weswegen die besorgten Offiziere
innerhalb kürzester Zeit das Geld aufbrachten, um seine
Reisekosten zu decken. Wolff gelang es tatsächlich, unbehelligt
bis nach Buchara zu kommen, jedoch nur, um dort zu erfahren,
daß die beiden Gefangenen bereits exekutiert worden waren. Der
Priester verlor bei dieser Mission fast sein eigenes Leben, konnte
jedoch mit Hilfe des persischen Botschafters entkommen und
sicher nach England zurückkehren.
Die Geschichte, die dieses Buch erzählt, ist erfunden, doch ich
habe versucht, den Duft Turkestans einzufangen, und einige
Begebenheiten basieren auf realen Vorfällen. Da die Geschichte
drei Jahre vor der Reise des Dr. Wolff spielt, habe ich mir bei der
Datierung der Hintergrundereignisse einige künstlerische
Freiheiten erlaubt, doch die Figuren des Emir Nasrullah, des
Nayeb Abdul Samut Khan und des Kalifen von Merv sind
historische Personen, deren Charaktere im Buch genau
nachgezeichnet worden sind. Die Bezüge auf britische Abenteurer
wie Lady He-ster Stanhope und Sir Alexander Burnes sind
ebenfalls historisch stimmig.
Heute ist das ehemalige British India zu Indien, Pakistan und
Bangladesh zerfallen, und das russische Reich erlebt massive
Veränderungen, da lange unterdrückte ethnische Gruppen ihre
Identität behaupten wollen.
Das Herz Zentralasiens hat sein Geheimnis bewahrt.
Prolog
August, 1840
DIE NACHT BRACH schnell herein, und eine schmale
Mondsichel leuchtete am wolkenlosen, indigofarbe-nen Himmel.
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