Spektrum der Wissenschaft 2009 06.pdf

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DEUTSCHE AUSGABE DES
GEYSIRE AUF EISMOND
Saturnmond Enceladus
unerwartet aktiv
TROJAS SCHWESTER
Bedeutender Fund an
Kleinasiens Küste
DER IONENRECHNER
Neues Konzept für
Quantencomputer
Was Neurowissenschaftler
von Zauberern
lernen können
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EDITORIAL
EDITORIAL
Reinhard Breuer
Chefredakteur
Bitte täuschen Sie mich!
Wer andere täuscht, ist im Allgemeinen
nicht sehr beliebt. Als herauskam, dass der
Finanzjongleur Bernard Madof seine rund
5000 Kunden mit einem simplen Schneeball-
system um geschätzte 65 Milliarden Dollar
erleichtert hatte, waren viele ruiniert und alle
beleidigt. Dabei hatten sich dem scheinbar
Widerstrebenden (genau das war Madofs Ma-
sche) auch zahlreiche Prominente wie Steven
Spielberg förmlich aufgedrängt.
Mindestens eine Ausnahme gibt es, wo
sich Menschen von berulichen Täuschern
bereitwillig und mit Vergnügen hinters Licht
führen lassen: den Zauberkünstler. Und
obwohl jeder weiß, dass auch ein wiederge-
borener Houdini nicht die Naturgesetze außer
Kraft setzen kann, sind wir doch regelmäßig
geneigt, an übernatürliche Kräfte zu glauben,
wenn scheinbar Unmögliches direkt vor
unseren Augen passiert.
Als ich den jungen Zauberkünstler Thomas
Fraps zum ersten Mal in kleinem Rahmen
hautnah erlebte, da rätselte ich hinterher –
Motto: Mich täuscht keiner! – über dessen
Tricks so lange wie vergebens. Einen verzwei-
felten Moment lang erschien es mir leichter,
mal eben wieder an Wunder zu glauben
als an schnöden Betrug. So wirkt eben Spit-
zenzauberei. Doch statt neuem Wunderglau-
ben ist klar: Bei dem Ganzen handelt sich
vor allem um angewandte Neuropsychologie
und -biologie. Was Proizauberer schon
immer intuitiv erfassten und praktizierten,
interessiert deshalb seit Kurzem auch die
Hirnforschung. Sie lernt von den Zauberern.
Die Forscher vermessen dazu beispiels-
weise die Gehirnaktivitäten der Zuschauer
während der Vorführungen und analysieren
so, was im Moment der Verblüfung und Über-
rumpelung im Kopf passiert. Das liefert
grundsätzliche Erkenntnisse darüber, wie
unser Hirn funktioniert und warum wir uns so
leicht täuschen lassen (S. 44). Der Diplom-
physiker Thomas Fraps hat sich den Psycho-
logen zur Verfügung gestellt und schildert sei-
ne Sicht der Neuro-Zauber-Forschung (S. 52).
Mit ihm haben wir ein »Zaubervideo« produ-
ziert, das Sie auf unserer Webseite ansehen
können. Auch ohne jedes Wunder: Lassen Sie
sich verzaubern!
Vor zehn Jahren wurde der »Bologna-
Prozess« gestartet. Auf der Homepage des
Wissenschaftsministeriums heißt es dazu,
dass er »zu einer erfolgreichen Modernisie-
rung der deutschen Hochschulen beigetra-
gen« habe. Durch diese »größte Hochschul-
reform seit Jahrzehnten« sei die »Qualität von
Studienangeboten« verbessert, »mehr Be-
schäftigungsfähigkeit« vermittelt sowie »die
Studiendauer« verkürzt worden. Daran gibt
es inzwischen erhebliche Zweifel, vor allem
bei den Betrofenen. Das ganze Verfahren
scheint seine hehren Ziele zu konterkarieren
und unser Hochschulsystem an die Wand zu
fahren. Auf S. 22 kommentiert Bernhard
Kempen, Präsident des Deutschen Hoch-
schulverbands, die Bedrohungslage für das
deutsche Hochschulwesen; im Internet wer-
den sich unsere Blogger von www.scilogs.de
ab dem 15. Juni kritisch mit der heutigen
Situation des Bologna-Prozesses auseinan-
dersetzen.
Der Physiker und Zauberkünstler
Thomas Fraps weiß sein Publikum
zu verblüfen. Über seine Illusions-
technik haben wir mit ihm einen
Kurzilm gedreht (www.spektrum.
de/zauberei).
Herzlich Ihr
Warum wir uns täuschen
lassen: Unsere Videos über die
Zaubertricks inden Sie unter
www.spektrum.de/zauberei
3
SPEKTRUM DER WISSENSCHAFT · JUNI 2009
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Inhalt
24
AStronomie & phySik
Wasser sprühender Saturnmond
54
34
AStronomie & phySik
Werden Quantencomputer auf ionen basieren?
medizin & biologie
Schutz vor Viren aus Wildtieren
aktuell
aStronomie & phySik
medizin & biologie
24 r Geysire auf dem Eismond
10 Spektrogramm
Massenkarambolage im All · Regenerie­
rende Herzzellen · Leben unter dem Eis ·
Graphenbänder aus Nanoröhren u. a.
13 Bild des Monats
Garnelendämmerung
14 Wasserstof aus Biomüll
Bestimmte Bakterien können aus planz­
lichem Abfall Wasserstof erzeugen
16 Räuberfossil im Hunsrück
TITEL
44 Zauberei – die Kunst der
Wahrnehmungstäuschung
Der Saturnmond Enceladus sprüht
eisiges Wasser ins All – vielleicht aus
einem verborgenen See, der außerir­
disches Leben birgt
Zauberer manipulieren seit je Wahr­
nehmung und Aufmerksamkeit des
Publikums. Dabei haben sie intuitiv
manche Erkenntnisse der Neuro­
wissenschaft vorweggenommen
34 r Quantencomputer mit Ionen
Schon heute existieren Geräte, in denen
einzelne Atome Daten manipulieren.
Die Forscher sind sicher: Aus ihnen
werden einst extrem leistungsfähige
Computer hervorgehen
54 r Wie lässt sich
neuen Pandemien vorbeugen?
Eine gerade etabliertes internationales
Netzwerk soll potenzielle Entstehungs­
herde überwachen und frühzeitig Alarm
schlagen, wenn ein neues Virus von
Tieren auf Menschen überspringt
Schlichting!
42 Trübe Aussichten? Nicht nur!
Wie der Schinderhannes postum Pate
eines räuberischen Urtiers wurde
17 Ein Roboter wie du und ich
Beim Blick unter Ljubljanas Brücken
zeigt sich ein faszinierendes Wechselspiel
difuser und spiegelnder Relexion
Wann kommt der mechanische Haus­
haltsgehilfe mit menschlichem Touch?
20 Immer Ärger mit PIPPO
Wie Pharmairmen mit erfundenen
Krankheiten Kasse machen
22 Jetzt umsteuern!
Die Bologna­Reform leidet unter ekla­
tanten Schwächen
23 Springers Einwürfe
Titelmotiv: Hände, Stab & Hut: James Steidl / iStockphoto [M]; Hirn: Spektrum der Wissenschaft / Siganim;
Composing: Spektrum der Wissenschaft, Claus Schäfer
die auf der titelseite angekündigten themen sind mit r gekennzeichnet; die mit
Kleine Physik der Wirtschaftskrise
markierten Artikel inden Sie
auch in einer Audioausgabe dieses magazins, zu beziehen unter:
www.spektrum.de/audio
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62
menSch & geiSt
liman tepe, das kleine troja
44
titel
92
Zauberei und Gehirnfunktion
technik & compUter
neuer trend: das internet der dinge
menSch & geiSt
erde & umWelt
technik & computer
Serie erde 3.0
80 Dem Wassermangel begegnen
62 r Liman Tepe –
Trojas unbekannte Schwester
Archäologen entdecken an der türkischen
Küste immer neue Großsiedlungen der
Bronzezeit. Gehörte Troja zu einem
Handelsnetzwerk?
WiSSenSchAft & kArriere
89
»Tue Gutes und rede darüber«
Der Direktor des Deutschen Museums
in München, Wolfgang Heckl, bringt
Forschung in die Öfentlichkeit
Süßwasser wird immer knapper, denn
der weltweite Bedarf wächst rapide.
Mit den vorhandenen Technologien
ließe sich der Notstand abwenden.
Allerdings müssten die Verantwort­
lichen unverzüglich handeln
92
Alles im Netz
Das »Internet der Dinge« soll künftig
alle Produkte miteinander verknüpfen.
Voraussetzung: eine umfassende Ver­
breitung von RFID­Funkchips
mAthemAtiSche UnterhAltUngen
69 Eva Wohllebens Korpuskel
Elemente aus gleichseitigen Dreiecken
lassen sich zu beweglichen Polyedern
beliebiger Größe verbinden
WiSSenSchAft im AlltAg
96
Noch gut oder schon im Aus?
Wenn sich die Tennisprois in Wim­
bledon messen, wird Elektronik die
Schiedsrichter unterstützen
Serie (teil iX Und SchlUSS)
die gröSSten rätSel der mAthemAtik
72 Was ist Mathematik?
Existieren Zahlen, Funktionen und
hochdimensionale Räume in einer
Realität außerhalb der Materie? Oder
gibt es sie nur im Kopf dessen, der sie
denkt, oder als formale Symbole? Neue
philosophische Ideen stützen den ersten,
eigentlich problematischen Standpunkt
100 Rezensionen:
WEITERE RuBRIKEN
Marcus du Sautoy Die Mondscheinsucher
3 Editorial: Bitte täuschen Sie
mich!
6 Online­Angebote
8 Leserbriefe / Impressum
79 Im Rückblick
106 Vorschau
Gerd Kempermann Neue Zellen braucht der Mensch
Brigitte Röthlein Der Mond
J. Klose und J. Oehler (Hg.) Gott oder Darwin
Dietrich Böhlmann
Warum die Bäume nicht in den Himmel wachsen
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