der spiegel styczeń 2008 - Casino Global.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
28. Januar 2008
Betr.: Titel, Clinton, Briefwechsel, SPIEGEL SPECIAL
Banken und die Gier ihrer Manager, als Bertolt Brecht 1928 seinen Mackie Messer
in der „Dreigroschenoper“ rufen ließ: „Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die
Gründung einer Bank?“ Etwas abgewandelt findet sich das Zitat auf dem SPIEGEL-
Titel, der zugleich den verhüllten Eingang zur New Yorker Börse zeigt. Vorlage dafür
war eine Werbeaktion der Allianz, die im Jahr 2000, zum Börsengang in New York,
das klassizistische Portal in Blau verkleiden ließ; die SPIEGEL-Titelgrafik dekorierte
es nun schwarz. Brechts Zitat indes gewinnt in diesen Tagen angesichts des Chaos auf
den Finanzmärkten neue Aktualität. SPIEGEL-Redakteur Konstantin von Hammer-
stein, 46, beschreibt und analysiert mit seinen Kollegen Beat Balzli, 41, Jan Fleischhauer,
45, Frank Hornig, 38, Christian Reiermann, 45, Wolfgang Reuter, 42, und Michael
Sauga, 48, das Auf und Ab im Bankgeschäft. „Zweifellos sind große und vermeintlich
seriöse Geldinstitute mit riskanten Spekulationsabenteuern schuld an der Vertrauens-
krise und der globalen Angst vor einer Rezession“, sagt Hammerstein (Seite 20).
Clinton, 60, während ihrer Deutschlandreise im Juli
2003 von den SPIEGEL-Redakteuren Stefan Aust, 61,
und Gabor Steingart, 45, über die deutschen Sozial-
versicherungen informieren – über ihr Vorhaben,
Präsidentschaftskandidatin der Demokraten zu wer-
den, schwieg sie sich damals noch aus. Steingart, in-
zwischen Korrespondent in Washington, und sein
SPIEGEL-ONLINE-Kollege Gregor Peter Schmitz, 32,
folgten Clinton nun quer durch die USA und beobach-
teten eine radikale Veränderung ihrer Wahlkampfstrategie. „Sie war geradezu präsidial
gestartet und hat jetzt auf Angriff umgeschaltet“, sagt Steingart (Seite 100).
I m Berliner Restaurant Borchardt ließ sich Hillary
Aust, Clinton, Steingart (2003)
Markenzeichen des deutschen Journalismus. Mehr als 4000
wurden geführt, fast alle fanden große Beachtung, viele auch
im Ausland. Nun folgte einem SPIEGEL-Gespräch ein längerer,
kontroverser Briefwechsel, den der SPIEGEL dokumentiert.
Ausgangspunkt war ein Gespräch der Redakteure Martin
Doerry, 52, und Klaus Wiegrefe, 42, mit Saul Friedländer, 75,
dem Friedenspreisträger des Jahres 2007. Sie hatten darin
den Schriftsteller Martin Walser, 80, als jemanden bezeichnet,
der für jene stehe, die „ein Ende der Auseinandersetzung mit
dem Holocaust“ fordern. Walser leidet unter diesem Stigma
und wehrt sich in einem Briefwechsel mit Doerry (Seite 140).
Doerry, Walser (1998)
Paul von Hindenburg Adolf Hitler zum Reichskanzler. Mit der
„Machtergreifung“ des NS-Führers begann der Weg in die Kata-
strophe – und bis heute fragen sich nicht nur die Deutschen, warum
sich das Land so schnell der Nazi-Diktatur gefügt hat. Antworten
geben renommierte Historiker sowie SPIEGEL-Redakteure in einem
SPIEGEL SPECIAL GESCHICHTE. Es ist ab Dienstag im Handel.
Die nächste SPIEGEL-Ausgabe wird wegen des Rosenmontags bereits
am Samstag, dem 2. Februar, verkauft und den Abonnenten zugestellt.
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
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E s gab noch keine Hedgefonds oder Subprime-Kredite, aber sehr wohl schon
S eit mehr als 50 Jahren zählen SPIEGEL-Gespräche zu den
V or 75 Jahren, am 30. Januar 1933, ernannte Reichspräsident
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In diesem Heft
Titel
Wie die größten Banken der Welt die Zukunft
der Wirtschaft verspielen ...................................... 20
Das verrückte Milliardenspiel bei
der Société Générale ............................................. 26
Deutschland
Panorama: Clement kritisiert Parteien /
Studenten aus Deutschland kämpfen für al-Qaida /
Finanzaffäre bei den Republikanern ...................... 15
SPD: Der ruppige Politikstil des Fraktionschefs
Peter Struck ........................................................... 34
Umweltpolitik: SPIEGEL-Gespräch mit
Minister Sigmar Gabriel über Klimaschutz,
Tempolimits und AKW-Laufzeiten ........................ 36
Verfassungsgericht: Die Union hadert mit
dem SPD-Vorschlag für das
Vizepräsidentenamt in Karlsruhe .......................... 41
Bundeswehr: Durch Havarien und Selbstbeschuss
macht sich die Marine zum Gespött ...................... 42
Zeitgeschichte: Interview mit dem ehemaligen
sächsischen Ministerpräsidenten
Kurt Biedenkopf über seine Zeit als Uni-Rektor
in Bochum Ende der sechziger Jahre .................... 44
Affären: Die letzten Besitzer des Oberhausener
Trickfilmzentrums verklagen das Land
Nordrhein-Westfalen auf Schadensersatz .............. 46
Discounter: Schlecker-Märkte sind
das Lieblingsziel von Räubern ............................... 48
Integration: In Köln demonstrieren Migranten
gegen Rassismus in Deutschland ........................... 50
Schule: Interview mit dem Frankfurter
Bildungsforscher Udo Rauin über Unlust
und Überforderung deutscher Lehrer .................... 52
Verbrechen: Wie eine Frau mehr als
ein Dutzend Männer ausnahm – und vier
von ihnen ums Leben kamen ................................ 54
Mediziner: Die Affäre um den Organtransplanteur
Christoph Broelsch weitet sich aus ......................... 58
Bankenmetropole Frankfurt am Main
Flächenbrand im Weltfinanzsystem Seite 20
Was als Krise auf dem US-Immobilienmarkt begann, hat sich zu einer globalen Ban-
ken- und Finanzkrise ausgeweitet. Und die bedroht mittlerweile nicht nur die Welt-
konjunktur – sondern auch das wirtschaftliche Machtgefüge rund um den Erdball.
Gabriel: „Kleinvieh macht auch Mist“
Seite 36
Von einem Tempolimit auf Auto-
bahnen hielt Umweltminister Sigmar
Gabriel bis vor kurzem nichts. Dann
nahm sich seine Partei des Themas
an, und nun ist er dafür: „Kleinvieh
macht auch Mist“, so Gabriel im
SPIEGEL-Gespräch. Forderungen
nach längeren Laufzeiten für Kern-
kraftwerke wies der SPD-Politiker
strikt zurück. Diese Technologie sei
„einfach nicht beherrschbar“.
Gesellschaft
Szene: Warum Schwarze anders einkaufen
als Weiße / Skandalbuch über
Prostitution an der Universität .............................. 60
Eine Meldung und ihre Geschichte – über einen Mann,
der seine Mutter im Baumarkt kennenlernte ............ 61
Aufbau Ost: Kampf der Kulturen – in Brandenburg
soll das erste Chinatown Deutschlands entstehen ... 62
Ortstermin: Eine Anwältin bittet in Berlin
um Asyl für Guantanamo-Häftlinge ...................... 67
Gabriel
Arsen und Spitzenhäubchen Seite 54
Mehr als zwei Jahrzehnte lang versprach eine Frau aus Niedersachsen alten Män-
nern ein spätes Glück – um an deren Geld zu kommen. Nun steht die Schwarze
Witwe vor Gericht. Vier der Senioren sollen angeblich ermordet worden sein.
Wirtschaft
Trends: Arbeitsminister möchte Staatsfonds kontrol-
lieren / Bahn will zum Börsengang Fakten schaffen /
Pin-Mutter in Luxemburg trudelt in die Insolvenz ... 68
Energie: Den großen Stromkonzernen droht
an vielen Fronten neuer Ärger .............................. 70
Konzerne: TUI-Aufsichtsräte genossen
besondere Annehmlichkeiten ................................ 73
Unternehmenskultur: Wie Microsoft Frauen
in Spitzenpositionen hilft ...................................... 76
Standorte: Nach dem Aus für Bochum zittern
auch andere deutsche Nokia-Belegschaften .......... 82
Weshalb Boykottaufrufe gegen den Handy-
Hersteller verständlich sind – aber auch absurd .... 83
Handel: In Duisburg soll Deutschlands größter
Outlet-Store entstehen .......................................... 84
Medien
Trends: Interview mit Kai Wiesinger über die
Schnell-Absetzung seiner RTL-Serie / Springer-
Enkel will vor den Bundesgerichtshof ziehen ........ 86
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ........................ 87
Journalismus: Wie die amerikanische TV-Legende
Dan Rather gegen Weißes Haus und CBS kämpft ... 88
Die Sonnenseiten des TUI-Aufsichtsrats Seite 73
Von der bunten Truppe sei-
nes Aufsichtsrats bekam TUI-
Chef Michael Frenzel bislang
kaum Gegenwind. Die Kon-
trolleure goutierten die Stra-
tegien des Konzernchefs –
und genossen Spaßreisen
durch die schöne Ferienwelt
des Touristikkonzerns, etwa
auf Luxus-Kreuzfahrtschiffen
wie der MS „Europa“. Doch
nun regt sich Widerstand.
TUI-Hotelanlage
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Prodis Absturz Seite 96
Nach nur 20 Monaten einer wackeligen
Regierungskoalition mit elf linken Par-
teien stürzte Romano Prodi über ein
Misstrauensvotum im Senat. Obwohl
der Reformer Mafia und Korruption
bekämpfte und auch die Wirtschaft in
Schwung brachte, hat sein rechter Wi-
dersacher Berlusconi beste Chancen,
vorgezogene Wahlen zu gewinnen.
Ausland
Panorama: Brüssel sucht „Mister Europa“ /
Kopftuch schafft Konfliktstoff in Ankara /
Peking verschärft Zensur ...................................... 93
Italien: Meuchelmord im Senat ............................ 96
Pakistan: Offensive gegen die neuen Taliban ...... 98
USA: Der Kampf der Clintons gegen Obama ....... 100
Tschechische Republik: Ein Präsident sieht rot ... 104
Nahost: Der ehemalige israelische Geheimdienst-
chef Ami Ajalon über die Krise in Gaza und
die Friedensgespräche mit den Palästinensern ..... 106
Russland: Besserungsanstalt Sibirien ................. 107
Global Village: Norwegens Premier auf
Werbe-Tour in der Antarktis ................................ 109
Sport
Szene: Duell der Football-Quarterbacks beim US-
Super-Bowl / BMW-Motorsportchef Mario Theissen
über ein mögliches Budget-Limit in der Formel 1 ... 111
Karrieren: Wie der Vater des brasilianischen Fußball-
Profis Diego seinen Sohn zum Weltstar aufbaut ..... 112
Treppenlaufen: Zwei Deutsche dominieren
einen bislang unterschätzten Sport ...................... 115
Berlusconi
Prodi
Wissenschaft · Technik
Prisma: Gewalt als Suchtverhalten / Ameisen
auf Eroberungszug ............................................... 120
Medikamente: Wie eine Frau in Nigeria gegen
die Mafia der Arzneifälscher kämpft ................... 122
Genforschung: Wissenschaftler suchen nach dem
Geheimnis der menschlichen Einzigartigkeit ......... 126
Interview mit dem US-Forscher Craig Venter
über künstliches Leben aus dem DNA-Labor ...... 126
Umwelt: Ölsuche im deutschen Wattenmeer ...... 128
Schwarzes Gold im Wattenmeer Seite 128
RWE und Wintershall suchen nach Öl vor der Nordseeküste. Sechs Probebohrun-
gen sind geplant – ausgerechnet im Wattenmeer, einem ökologisch einzigartigen
Lebensraum, der jetzt sogar Unesco-Weltnaturerbe werden soll.
Kultur
Szene: Kabarettist Werner Schneyder erzählt
vom Krebstod seiner Frau / Interview mit
Andrea Maria Schenkel, die den Deutschen
Krimi-Preis erhalten hat ....................................... 131
Showbusiness: Wer profitiert vom neuen Flirt
zwischen Kino und Musikbranche? ..................... 134
Musiker: Interview mit Swingstar Andrej Hermlin
über sein Haft-Abenteuer in Kenia ...................... 138
Autoren: Briefwechsel mit Martin Walser über
die Haltung zum Holocaust ................................. 140
Kino: Der Regisseur Mike Nichols und seine
Komödie „Der Krieg des Charlie Wilson“ ........... 144
Bestseller .......................................................... 146
Nahaufnahme: „Der Kick“ von Andres Veiel
im Theater von Halberstadt ................................. 147
Afrikanisches Abenteuer
Seite 138
Zwei Tage lang saß der Berliner
Swingmusiker Andrej Hermlin in
kenianischem Polizeigewahrsam. Er
wurde verdächtigt, Terroranschlä-
ge vorbereitet zu haben. Inzwi-
schen ist der Sohn des Schriftstel-
lers Stephan Hermlin, der im Wahl-
kampf den Oppositionsführer Raila
Odinga unterstützt hatte, wieder in
Deutschland. Im SPIEGEL resü-
miert er seine Erlebnisse: „Ich bin
wohl einfach zu weit gegangen.“
Ehepaar Joyce und Andrej Hermlin in Kenia
Briefe ..................................................................... 6
Impressum, Leserservice ................................ 148
Chronik ............................................................... 149
Register ............................................................. 150
Personalien ........................................................ 152
Hohlspiegel /Rückspiegel ................................ 154
Titelbild: Foto PR Allianz
Kino mit Popstars Seite 134
Madonna debütiert als Filmregisseurin, Norah
Jones spielt die Hauptrolle in einem Melo-
dram, Bob Dylan ist Mittelpunkt einer wilden
Huldigung, ein Konzertfilm der Rolling Stones
eröffnet die Berlinale. Die kriselnde Musik-
industrie und ihre Helden flirten heftig mit der
Kinobranche – zum beiderseitigen Vorteil?
Die erste Beste
Schöne blonde Schauspiele-
rinnen gibt es in Hollywood
viele. Katherine Heigl aber ist
besser als sie alle. Außerdem
im KulturSPIEGEL: wie die
neue Ökobewegung Genuss
und Konsum vereint.
Sängerin Jones (l.) in „My Blueberry Nights“
der spiegel
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Briefe
„Sarkozy hat noch nicht begriffen,
dass die Grande Nation einen
‚Monsieur le Président‘ haben will
und keinen Polit-Clown. Sie
wird es ihm noch beibringen.“
Sarkozy war so clever, erst nach seiner
Wahl die Affäre zu beginnen. Deutsche
Politiker wie Seehofer und Pauli waren
nicht so klug; man sollte sich also nicht er-
wischen – oder Lack- und Lederfotos erst
nach einem Wahlsieg machen lassen.
Dresden
Andres Martin-Birner
Wenn Ihnen der Narzissmus im politischen
Geschäft zuwider ist, tun Sie uns allen einen
Gefallen, indem Sie ihn ignorieren. Jede
Seite, die nicht für die Selbstinszenierung
der Sarkozys und Brunis verschwendet
wird, ließe sich mit Wichtigerem füllen.
Berlin
Alfred Dahmen aus Köln zum Titel
„Staatsaffäre Sarkozy / Bruni – Die Erotik der Macht.
Die Vermählung von Sex, Politik und Soap“
SPIEGEL-Titel 4/2008
Martin Post
Das tut mir weh!
Nr. 4/2008, Titel:
Staatsaffäre Sarkozy / Bruni – Die Erotik der Macht.
Die Vermählung von Sex, Politik und Soap
Bravo für Ihren großartigen Artikel. Ich
wünschte nur, alle Franzosen, die Sarkozy
gewählt haben, könnten ihn lesen. Leider
gibt es außer dem „Canard enchaîné“ keine
Zeitung, die es wagt, Sarkozy zu kritisieren.
Sainte-Livrade-sur-Lot (Frankreich)
Barbara Bazoge
Ihren Vergleich von Fürst und Mätresse
finde ich peinlich. Wer aber als Präsident
eine Uhr für 45 680 Euro öffentlich trägt,
beweist sein gestörtes Verhältnis zur Armut
weiter Bevölkerungskreise in Frankreich.
Sarkozy ist als Tiger gesprungen und als
Bettvorleger vor Carla Bruni gelandet.
Hamburg
Sollten Sie mal was zu Merkel und Co. ma-
chen, würde ich die Titelzeile „Der Charme
der seriösen Kinderlosen“ vorschlagen.
Kloten (Schweiz)
Horst Mühl
Walter Löffler
Das, was Sarkozy treibt, hätte man sicher-
lich treffender und kürzer auf einen Punkt
bringen können: Er ist halt ein gallischer
Gockel. Kann man mögen,
muss man nicht. Blicken
wir freilich zurück in der
Geschichte der Weltpolitik,
so waren einige der trei-
bendsten und getriebensten
Politiker solche, die eben
nicht immer im Einklang
mit den gängigen gesell-
schaftlichen Vorstellungen
von Familie und „Moral“
standen. Kennedy, Clinton,
Brandt, mit Einschränkung
Schröder, und nun eben
Sarkozy.
Venningen (Rhld.-Pf.)
Matthias F. Mangold
Wie viele von Sarkozys Wählern bin ich
enttäuscht. Er kann sein Privatleben ge-
stalten, wie er will, aber man muss sich
fragen, wo in seinem Kopf,
bei so großer Hormonaus-
schüttung, noch Platz für
eine effiziente Regierungs-
arbeit ist.
Stuttgart Françoise Müller
Mein tief empfundenes Mitgefühl gilt Frank-
reich – dem herrlichen Land, seinen Men-
schen mit ihrer großartigen Kultur, die ich
als deren Freund durch einen Hallodri und
Hansdampf in allen Gassen der Lächerlich-
keit preisgegeben sehe. Das tut mir weh!
Erkrath-Hochdahl (Nrdrh.-Westf.) G. Rabe
Endlich ist es ausgesprochen.
Erfolgreiche Männer neh-
men sich auch Anfang des
21. Jahrhunderts noch ihre
Gespielinnen mit in ihre
Höhle – und manchmal auch
zur Frau. Wahrscheinlich ist
es auch das, was Frauen heu-
te immer noch wollen: Lie-
ber als x-te Frau von Herrn
Megawichtig verheizt, denn
als eigene Persönlichkeit
wahrgenommen zu werden.
Wer will bei solch unvorein-
genommenem Journalismus
schon einen so hochge-
schätzten, erfolgreichen Professor der Quan-
tenchemie, der sich dem journalistischen
Voyeurismus entzieht, an der Seite der Frau
Nummer eins in unserem Land sehen?
Gescher (Nrdrh.-Westf.)
Mit Sarkozy hat eine der ganz seltenen Aus-
nahmepersönlichkeiten die politische Büh-
ne betreten, die statt „kluger“ Taktik scho-
nungslose Offenheit gegen Freund und
Feind, statt geheuchelten Gutmenschen-
tums ein offenes Bekenntnis zu Machtwillen
und Luxus und statt kitschiger „Heile Fa-
milienwelt“ kurzen Prozess auch in Privat-
anglegenheiten vorführen.
Poznan´ (Polen)
Ekkehard Grube
Mehr als 200 Jahre nach
der Französischen Revolu-
tion hat die Bürgergesell-
schaft ebensolche feudalen
Erscheinungen herausge-
bildet wie jene, die sie einst zu beseitigen
wünschte. Oder anders: Nicht die Revolu-
tion frisst ihre Kinder, die Kinder der
Revolution fressen die Revolution.
Wuppertal
Zu dem wunderschö-
nen Titelbild beglück-
wünsche ich Sie. Noch
passender wäre gewe-
sen, statt „Hawks“
der Kunstflugstaffel
Red Arrows der Royal
Air Force (Großbri-
tannien) die Alpha-
Jets der Patrouille de
France der Armée de
l’air (Frankreich) „bleu,
blanc, rouge“ in den leicht bedeckten
Himmel ziehen zu lassen. Quel affront!
Gotha (Thüringen)
Präsident Sarkozy
Vom Tiger zum Bettvorleger
Christoph Schürmann
Anja Meuter
Cover-Vorlage
Quel affront!
Vor 50 Jahren der spiegel vom 29. Januar 1958
Wiedergutmachungsdebatte Diskussion über unberechtigte Ansprüche.
Sozialer Wohnungsbau Hamburg befürwortet „System der Staffel-
miete“ nach Einkommen. Arbeitslosigkeit Für den Winter entlassene
Bauarbeiter belasten Statistik. US-Präsident Zweifel an Eisenhowers
Gesundheit. Venezuela Aufstand gegen Diktator Marcos Pérez Jiménez.
DDR-Fernsehen Propaganda für Westdeutschland. Science-Fiction
Berühmter Astrophysiker veröffentlicht „Die schwarze Wolke“.
Andreas Ernst Schlipp
Der Leser hat recht. Die Cover-Vorlage
zeigt Flugzeuge der British-Red-Arrows-
Kunststaffel zum Jubiläum des 100-jähri-
gen Bestehens der „Entente cordiale“, der
englisch-französischen Freundschaft, in
Pa r i s. –Red.
Diese Artikel sind im Internet abzurufen unter www.spiegel.de
oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: Büste des Philosophen Friedrich Nietzsche
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der spiegel
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin