der spiegel styczeń 2008 - die gaefehrliste Spiezies der Welt.pdf

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Junge Männer: Die gefährlichste Spezies der Welt
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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
7. Januar 2008
Betr.: Titel, Merkel, SPIEGEL-Gespräch
Mord der Menschheitsgeschichte fest – und zeigt in einem Ausschnitt aus Barto-
lomeo Manfredis Gemälde „Kain tötet Abel“ (um 1610) ein Phänomen, das jüngst in
München neue Aktualität gewann: die Gewalt junger Männer gegen Unschuldige. Als
ein Grieche, 17, und ein Türke, 20, dort einen Rentner fast zu Tode geprügelt hatten,
attackierte Hessens Ministerpräsident Roland Koch, 49, flugs das Jugendstrafrecht:
alles viel zu lasch für die „zu vielen kriminellen jungen Ausländer“, schneller wegsper-
ren, möglichst abschieben. War das der pure Populismus eines Wahlkämpfers? Oder
gebieten schon solche Einzelfälle Gesetzesänderungen? Bundesweit sah sich ein Team
von 17 SPIEGEL-Redakteuren in sozialen Brennpunkten um, sprach mit Experten und
besuchte Betreuungseinrichtungen, um herauszufinden, was getan wird oder getan
werden könnte, um das Abgleiten junger Migranten in die Kriminalität zu verhindern.
Titelautor Thomas Darnstädt, 58, hält die von Konservativen geforderte schnelle Ein-
weisung in Erziehungscamps oder ins Gefängnis für einen Irrweg. Gerade ausländi-
sche Kinder und Jugendliche müssten, so der promovierte Jurist, durch nachhaltige
Bildungspolitik integriert werden, „sie wegzusperren führt zu hohen Rückfallquoten
und zerstört gezielt junge Menschen“ (Seite 20).
Methoden, nach denen Regierungschefs ihre
Macht organisieren. Zu Helmut Kohls Zeiten fielen
Entscheidungen oft im legendären Küchenkabinett,
Gerhard Schröders innerer Zirkel durfte sich in
kakophonem Stimmengewirr ausleben, bevor ein
„Basta!“ ertönte. Kanzlerin Angela Merkel, 53, sagt
SPIEGEL-Redakteur Ralf Neukirch, 42, setze auf
Gespräche, habe die Zahl ihrer Berater vergrößert,
treffe aber „wichtige Entscheidungen nach wie vor im
kleinen Kreis“. Monatelang recherchierte Neukirch
im Kanzleramt, begleitete Merkel auf Reisen und
kam mit ihrer Entourage ins Gespräch. Sein Fazit:
„Früher wurde ihre nächste Umgebung wegen
der vielen Frauen als Girlscamp verspottet, jetzt ist mehr eine Boygroup daraus ge-
worden“ (Seite 40).
R echt unterschiedlich sind die Prinzipien und
Neukirch, Merkel (in Berlin)
Metropolit Kyrill, 61, religiöser Berater von Präsident Wladimir Putin, im Moskauer
Danilow-Kloster die SPIEGEL-Redakteure Martin Doerry, 52, Christian Neef, 55, und
Matthias Schepp, 43, empfing, hielt er sich nicht zurück. Ausländische Missionare,
klagte der Geistliche, zersetzten unter dem Banner der Liberalität die Moral und
versuchten, „die russischen Menschen
zu ihrem Glauben hinüberzuziehen“.
Kyrill, eine Art Außenminister des
Moskauer Patriarchats und womöglich
nächstes Oberhaupt seiner Kirche, er-
zählte beim Abschied, dass er sich
mehrmals zum Meinungsaustausch mit
der protestantischen Pfarrerstochter
Angela Merkel getroffen habe. In Er-
innerung geblieben sei ihm das „hohe
weltanschauliche und philosophische
Niveau“ der Begegnungen (Seite 104).
Neef, Schepp, Doerry, Kyrill (in Moskau)
Im Internet: www.spiegel.de
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D as Tatgeschehen auf dem SPIEGEL-Titel hält, folgt man der Bibel, den ersten
U nbeirrt verfolgt die russisch-orthodoxe Kirche ihren erzkonservativen Kurs, und als
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In diesem Heft
Titel
Jung, männlich, chancenlos – die Wurzeln
der importierten Gewalt ................................... 20
Interview mit SPD-Justizministerin
Brigitte Zypries über das Wahlkampfgetöse
von Christdemokraten ..................................... 24
Interview mit Unions-Innenminister
Wolfgang Schäuble über kriminelle Ausländer
und nachsichtige Jugendrichter ........................ 32
Deutschland
Panorama: SPD-Chef Beck wirft Union „Verrat“
vor / Rentenexperte Rürup warnt vor
Altersarmut / Bundeswehrsoldaten fahren
„Dingo“-Fahrzeuge in Afghanistan zu Schrott ... 17
Regierung: Wie Angela Merkel im Kanzleramt
ihre Macht organisiert ...................................... 40
Zeitgeschichte: Hobby-Historiker spüren
einst geheime Kriegsanlagen auf ...................... 44
Außenpolitik: SPIEGEL-Gespräch mit
dem polnischen Ex-Botschafter Janusz Reiter
über die schwierige Nachbarschaft ................... 48
Koalition: Vizekanzler Frank-Walter
Steinmeier schaltet auf Angriff ......................... 52
Aufbau Ost: Berliner Wissenschaftsprojekt
als Jobmotor ..................................................... 54
Städte: Ein mutiger Plan soll das
bitterarme Bremerhaven retten ........................ 56
Gastronomie: Wie rebellische Wirte sich
gegen das Rauchverbot wehren ........................ 60
Gesellschaft
Szene: Menschenähnliche Roboter in Japan /
Bildband über Pracht und Verfall in Kalkutta ... 62
Eine Meldung und ihre Geschichte – der lange
Heimweg eines Litauers aus Deutschland ......... 63
Kirchen: Das Wirken des Teufelsaustreibers
Gabriele Amorth .............................................. 64
Ortstermin: Ex-Parteichef Gerhardt attackiert
seinen Nachfolger Westerwelle ......................... 70
Wirtschaft
Trends: Windhorst verheimlichte Konten /
China lenkt im Währungsstreit ein / Trotz
Preisrekord geringere Kosten für Ölimporte ..... 72
Welthandel: In den USA wächst die Angst
vor den Folgen der Globalisierung .................... 74
Gewerkschaften: SPIEGEL-Gespräch mit DGB-
Chef Michael Sommer über Höchstgehälter für
Manager und Mindestlöhne für Arbeitnehmer ... 78
Arbeitsmarkt: Immer mehr Jobs –
dank der Agenda 2010 ...................................... 85
Unternehmen: Die verunglückte
Expansionsstrategie des Porzellanherstellers
Villeroy & Boch ................................................ 86
Medien
Trends: Millionen für Geldeintreiber
der GEZ / Casting für TV-Pfarrer ..................... 88
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ..................... 89
Musikindustrie: Die Scorpions aus
Hannover begeistern die Massen –
in Kasachstan und Indien ................................. 90
Ausland
Panorama: Paris verweigert Herausgabe
von Saddam-Reichtümern / Madrid geht gegen
baskische Separatisten vor /
Die schlimmsten Flughäfen der Welt ................ 95
Kenia: Kibakis Putsch ...................................... 98
Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai
über den Ausbruch der Gewalt ....................... 100
USA: Obama und Huckabee verkörpern
die Sehnsucht nach dem besseren Amerika .... 102
Arbeitsmarkt: Schröders später Erfolg Seite 85
Die Arbeitslosigkeit
sinkt – und wird im
neuen Jahr noch weiter
sinken, obwohl sich die
Konjunkturaussichten
eingetrübt haben. Denn
die deutsche Wirtschaft
ist nach Ansicht füh-
render Ökonomen fle-
xibler und widerstands-
fähiger geworden – vor
allem dank der Refor-
men, die unter Kanzler
Gerhard Schröder ein-
geleitet wurden.
Harsche Töne Seite 52
Seitdem Außenminister Frank-Walter
Steinmeier (SPD) Vizekanzler ist, ent-
wickelt er sich zum parteipolitischen
Haudrauf. Er poltert gegen Kanzlerin
Angela Merkel (CDU), mischt im Land-
tagswahlkampf mit und spaltet die Ko-
alition. Das irritiert nicht nur die Union,
sondern auch seine eigene Partei.
Steinmeier
Havemann gegen Havemann
Seite 150
25 Jahre nach dem Tod des
DDR-Regimekritikers Robert
Havemann hat dessen Sohn
Florian grimmig mit dem Vater
abgerechnet. Das umstrittene
Buch, Titel: „Havemann“, wird
nun von Florians Schwester
Sibylle in einem Beitrag für
den SPIEGEL als „gezielt un-
aufrichtig“ gegeißelt.
Robert Havemann (1964)
Sibylle Havemann
Wer ist witziger? Seite 134
Männer, sagt ein britischer Forscher, haben mehr
Humor als Frauen. Andere Gelehrte behaupten
das genaue Gegenteil. Fest steht nur, dass die
Geschlechter über unterschiedliche Witze lachen:
Männer mögen derbe Kalauer auf Kosten ande-
rer, Frauen pflegen eher die Selbstironie und
amüsieren sich über komische Geschichten.
Komiker Mario Barth
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der spiegel
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Autoproduktion (in Sindelfingen)
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Ausschreitungen in Nairobi
BONIFACE MWANGI/DPA
Pakistan: Wer tötete Benazir Bhutto? ........... 103
Russland: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Außenminister der Russischen Orthodoxen
Kirche, Metropolit Kyrill, über christliche
Werte, Homosexualität und den Papst ............ 104
Kambodscha: In Phnom Penh müssen
sich die Führer der Roten Khmer für
ihre Schreckensherrschaft verantworten ......... 108
Global Village: Das Leiden der Fußgänger
am New Yorker Times Square ......................... 118
Sport
Szene: Der Rennfahrer Dirk von Zitzewitz
über die Absage der Rallye Dakar /
Riesengeschäft beim anstehenden Transfer des
bulgarischen Stürmers Dimitar Berbatow ........ 119
Skirennen: SPIEGEL-Gespräch mit der
österreichischen Ski-Legende Hermann Maier
über Stürze und Comebacks ........................... 120
Fußball: Rechtsstreit um DFB-Jugendtrainer ... 123
Wissenschaft · Technik
Prisma: Tricksereien bei Ökostrom-Anbietern /
Schulverweigerer verlassen Deutschland ........ 124
Bildung: Die Welt-Uni – aus der
Hochschule der Vereinten Nationen soll
eine globale Lehranstalt werden ..................... 126
Paläontologie: Ein Saurierfriedhof in
Südengland als Touristenmagnet .................... 128
Katastrophen: Die wahre Geschichte
vom Untergang der „Estonia“ ......................... 132
Verhaltensforschung: Haben Männer
mehr Humor als Frauen? ................................ 134
Umwelt: Das Flüstern der Flüsse –
was das Plätschern über den ökologischen
Zustand von Gewässern verrät ....................... 135
Kultur
Szene: Regisseur Anton Corbijn über
seinen neuen Film „Control“ / Verwirrung um
Barack Obamas Wahlkampf-Song ................... 137
Literatur: Peter Handkes neue
Großerzählung „Die morawische Nacht“ ........ 140
Unveröffentlichte Intimitäten aus
Handkes Tagebüchern ..................................... 143
Feminismus: Zu ihrem 100. Geburtstag
wird Simone de Beauvoir neu bewertet .......... 145
Bestseller ...................................................... 146
Kino: Interview mit der Schauspielerin
Ludivine Sagnier über reife Männer
als Liebhaber .................................................. 147
Architektur: Das Bauhaus in Dessau sucht
die Wohnung für Hartz-IV-Empfänger ............ 148
Zeitgeschichte: Sibylle Havemann
über den umstrittenen „Tatsachenroman“
ihres Bruders Florian ...................................... 150
Nahaufnahme: Wie der
Bildhauer Florian Slotawa seinen Umzug
zum Kunstwerk macht .................................... 154
Suche nach einem Kompromiss in Kenia Seite 98
Nach den blutigen Protesten gegen die gefälschte Präsidentenwahl ruhen alle Hoff-
nungen auf dem Ausland: Internationale Vermittler versuchen, Staatschef Mwai Kibaki
zu einer Neuwahl oder zur Bildung einer Koalitionsregierung zu bewegen.
Völkermord Seite 108
Bis vor kurzem lebten die Täter unbehelligt –
doch jetzt, 29 Jahre nach dem Sturz der Roten
Khmer, soll den Verantwortlichen des Geno-
zids der Prozess gemacht werden. Angeklagt:
Pol-Pot-Vize „Bruder Nr. 2“ und Duch, der
Chef des ehemaligen Foltergefängnisses.
Duch vor dem Tribunal
Der Saurierfriedhof S. 128
Die Steilküste Südenglands ist eine Halde voll
von Saurierknochen. Kinder, Sammler und
Forscher wühlen darin nach den Resten der
Vorzeit. Ein Mädchen fand hier vor fast 200
Jahren Fossilien, die die christliche Lehre von
der Schöpfung ins Wanken brachten.
Ammoniten-Sucher in Südengland
Chabrols Muse Seite 147
In Claude Chabrols neuem Film „Die
zweigeteilte Frau“ spielt Ludivine Sagnier
(„Swimmingpool“) eine Wetterfee, die einem
egomanen Alt-Schriftsteller verfällt. Opfer
sei die Frau jedoch „höchstens zur Hälfte“,
sagt Sagnier im Interview. Bei Chabrol sei
das Opfer eben immer auch Täter.
Briefe ................................................................ 8
Impressum, Leserservice ............................ 156
Chronik .......................................................... 157
Register ........................................................ 158
Personalien ................................................... 160
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 162
Titelbild: Foto AKG
Sagnier
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Sühne für Kambodschas
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Briefe
„Die Bush-Regierung mit ihrer
unbedingten Nähe zu Präsident
Musharraf hat sich in eine aussichtslose
Lage manövriert. Wann werden
die Amerikaner lernen, dass man nicht
gleichzeitig Demokratie predigen und
Militärdiktatoren unterstützen kann?“
Rainer Schmitz aus München zum Titel
„Kampf um Pakistan – Alarmstufe Grün. Das Attentat auf Benazir Bhutto –
Al-Qaida und die islamische Bombe“
tigt und müssen nur zu einem geringen
Teil vom Staat unterstützt werden. Ich
gehe davon aus, dass die meisten die Lö-
sung ohne Mindestlohn bevorzugen. Bei
den Briefzustellern mag ein Mindestlohn
keine verheerenden Auswirkungen haben,
außer einer verfestigten Monopolstellung
der Post. Aber andere Branchen werden
nachziehen wollen. Wird überall so ein
hoher Mindestlohn eingeführt, müsste die
deutsche Volkswirtschaft mit erheblichen
Schäden rechnen, und alle Erfolge von
Schröders Agenda 2010 wären verspielt.
Überlingen (Bad.-Württ.)
SPIEGEL-Titel 1/2008
Wer Mindestlöhne mit dem Argument
ablehnt, hierdurch würden Arbeitsplätze
vernichtet, müsste konsequenterweise for-
dern, dass Lohnzahlungen künftig freiwil-
lige Leistungen der Arbeitgeber darstellen,
die auf Wunsch von der Allgemeinheit zu
übernehmen sind. Wenn neben Subven-
tionen, Steuergeschenken und sonstigen
Vergünstigungen dem Unternehmen auch
noch die Bezahlung der Arbeitnehmer ab-
genommen wird, dürfte doch eigentlich der
Vollbeschäftigung und einer gesunden
Wirtschaft nichts mehr im Wege stehen!
Hamburg
Die beste Hoffnung
Nr. 1/2008, Titel: Kampf um Pakistan –
Alarmstufe Grün. Das Attentat auf Benazir Bhutto –
Al-Qaida und die islamische Bombe
Wahrlich, Benazir Bhutto war eine charis-
matische Persönlichkeit. Ihr Tod ist ein tra-
gisches Unglück. Doch sie war nicht die
Zukunft Pakistans, sondern die Vergan-
genheit. Zweimal wurde sie wegen Kor-
ruption ihres Amtes enthoben. Ihr Name,
ihre Elite-Ausbildung, ihr Status als Frau
ebneten ihr den Weg, doch ihre Gier und
Bestechlichkeit brachten sie zu Fall. Allen
Warnungen zum Trotz hielt sie weiterhin
Massenversammlungen ab. Die Folge war
neben ihrem eigenen Tod der Tod Un-
schuldiger. Übrig geblieben ist Chaos in
den Straßen Pakistans – und ihr Sohn, der
nun zum Spielball der Macht wird.
Frankfurt am Main
Michael Jürgens
Trauerzug mit Bhuttos Sarg (bei Larkana)
Übrig geblieben ist Chaos
Es mag vielfältige Gründe geben, warum
Arbeitgeber so gern 400-Euro-Kräfte be-
schäftigen, das Sparen von Sozialabga-
ben kann jedoch keiner sein, da diese bei
einem sogenannten Minijob 30 Prozent
betragen, die der Arbeitgeber vollständig
trägt – während bei einer normalen sozial-
versicherungspflichtigen Beschäftigung je
nach Krankenkassenzugehörigkeit des Ar-
beitnehmers die Arbeitgeberbelastung bei
nur rund 20 Prozent liegt.
Berlin
Sabiha Khanam
toren nun diese Tendenz bestätigen oder
nicht. Natürlich ist bei diesen Themen ei-
niges mit Sorge zu sehen, aber Sie sollten
eine neutralere Darstellung bevorzugen.
Borrisokane (Irland)
Mit großer Begeisterung habe ich Ihren
Artikel gelesen, der viel Hintergrundwis-
sen zu Bhuttos Leben beinhaltet. Auch die
Titelseite hat mir gefallen. Jedoch erscheint
mir etwas merkwürdig: Was in Gottes Na-
men ist eine „islamische Bombe“?
Neu-Isenburg (Hessen)
Wolfgang Roedder
Marion Schulz
Zohaib Burney
Erfolge der Agenda 2010 verspielt?
Nr. 52/2007, Mindestlöhne:
Die Union freundet sich trotz Pin-Post-Desaster mit
einer flächendeckenden Lösung an
Die Manchester-Kapitalisten vom Schlage
Pin speisen tüchtige Mitarbeiter mit Löh-
nen unter Hartz IV ab. Wer hätte wohl ein
gutes Gefühl dabei, privaten Postzustellern
wertvolle Sendungen anzuvertrauen, wenn
diese armen Schlucker vor der Frage ste-
hen, entweder Mundraub zu begehen oder
zu verhungern?
Idar-Oberstein (Rhld.-Pf.)
Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer hervor-
ragenden Pakistan-Geschichte. Ich kenne
Bhutto als pakistanischer Staatsbürger und
aus ihren Jahren im Londoner Exil – keine
internationale Publikation hat ihr Wirken
so richtig eingeschätzt wie der SPIEGEL.
Ja, sie war der Spross einer feudalen Herr-
scherfamilie; ja, sie war korrupt; ja, sie hat
als Premier versagt und konnte arrogant
bis zur Unerträglichkeit sein. Aber sie war
zuletzt die beste Hoffnung für uns Paki-
staner – was zeigt, wie wenig Hoffnung wir
schon vor ihrer Ermordung hatten.
London
Wir stehen vor der Frage: Wollen wir einen
hohen Mindestlohn und damit mehr Ar-
beitslose, die vollständig vom Staat finan-
ziert werden? Oder wollen wir keinen be-
ziehungsweise einen sehr niedrigen Min-
destlohn? Dies würde bedeuten, diese
Menschen haben Arbeit im Niedriglohn-
sektor, sind aber den ganzen Tag beschäf-
Alfred Pfeiffer
Wenn sich die Sozialdemokraten jetzt so
vehement für flächendeckende Mindest-
löhne einsetzen und so tun, als hätten sie
Nawaz Hillal
Vor 50 Jahren der spiegel vom 8. Januar 1958
Verfassungsklage gegen Bundespräsidenten? Bundesrat verlangt
Gehör bei Stiftungsgesetz. Pannen bei der Bundeswehr Lappen in Flug-
zeugtanks. Stuttgarter Neckarhafen Kostspielige Einweihungsfeier.
US-Konjunkturflaute Rüstungsaufträge für den Aufschwung. Bank-Affäre
in England Verdacht des Geheimnisverrats durch Direktoren. Medizin
Hoher Blutdruck am Steuer. Ost-West-Wettlauf beim Film Defa-Astronau-
tenprojekt contra Hamburger Dokumentation über Wernher von Braun.
Warum hinterlegen Sie Ihre Titelbilder in
Schwarz, sobald es um Islam, Koran, Paki-
stan oder Ähnliches geht? Ist Ihnen be-
wusst, dass Sie damit ohne Not bei vielen
Lesern eine pauschale Drohkulisse auftun?
Der erste Eindruck ist wichtig, ob Ihre Au-
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oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: General-Intendant Gustaf Gründgens
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der spiegel
2/2008
Tobias Baur
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin