Der Spiegel 2011.37.pdf

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Der Straßenkampf
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einem Fahrradsattel aus erlebt, flucht über Autofahrer. Wer am Lenkrad sitzt,
empört sich über Radler. Unter diesen beiden Gattungen der Verkehrsteilnehmer-
familie ist, wie Titelautor Frank Hornig, 42, beobachtete, „ein regelrechter Stra-
ßenkampf ausgebrochen“. Zum Team, das Zweirad-Liebhaber Hornig unterstützte,
zählen Radfahrer unterschiedlicher Prove-
nienz. Matthias Bartsch, 47, bezeichnet sich
als Schönwetter-Radler, Stefan Berg, 47, tritt
auf seinem Rennbike in die Pedale, bis ihm
die Puste ausgeht. Markus Deggerich, 41,
ist der Ansicht, dass zum „Verkehrshinder-
nis“ wird, wer nach Vorschrift fährt. SPIE-
GEL-Redakteure recherchierten zwischen
Freiburg und Berlin, wie der rasant wach-
sende Fahrradverkehr das Land in eine
Rüpel-Republik verwandelt. Sie fanden, so
Hornig, Erklärungen für den neuen Kampf-
sport: „Dass Radfahrer immer aggressiver
werden, liegt an der verfehlten Verkehrs-
politik vieler Städte mit einem hohen De-
fizit an guten Radwegen“ (Seite 66).
Hornig, Deggerich in Berlin
beruhigende, manchmal beschwörende Wirkung nachgesagt. Vorige Woche
war zu bestaunen, wie Kanzlerin Angela Merkel und EU-Kommissar Günther Oet-
tinger, beide 57, ihr Mantra von der angeblich alternativlosen Rettung Griechenlands
unters Volk brachten: Ein Austritt des Landes aus der Euro-Zone wäre „außeror-
dentlich gefährlich“ (Merkel) oder gar „verheerend“ (Oettinger). Planungen für
die Zeit nach einer Pleite wurden dementiert. Die Wahrheit verbarg sich hinter
den Formeln: SPIEGEL-Redakteur Christian Reiermann, 49, erhielt bereits ver-
gangenen Dienstag verlässliche Hinweise darauf, dass die Bundesregierung und
die EU-Kommission detaillierte Pläne für den Fall des griechischen Staatsbankrotts
ausgearbeitet haben. „In Berlin wächst die Überzeugung, dass Griechenland nicht
mehr zu retten ist“, sagt Reiermann. Christoph Schult, 39, ging den Indizien in der
Brüsseler EU-Zentrale nach, Anne Seith, 34, recherchierte die Lage vor Ort in
Athen (Seite 22).
unter Lebensgefahr, die im März havarierten Re-
aktoren im japanischen Fukushima unter Kontrolle
zu halten. Viele rüsten sich im sogenannten J-Village
für ihren Einsatz, sie werden von der Öffentlichkeit
abgeschirmt. Die Hauptzufahrt wird streng kontrol-
liert, SPIEGEL-Redakteurin Cordula Meyer, 40, und
Fotografin Noriko Hayashi, 27, gelangten über einen
unbewachten Nebenweg auf das Gelände. Drei Stun-
den lang sahen sie sich um, wurden aufgegriffen, hinauskomplimentiert – und schaff-
ten es dennoch, das Areal erneut zu betreten. Den Arbeitern ist es untersagt, mit
Journalisten zu sprechen. Einige taten es doch. „Sie wollen, dass die Öffentlichkeit
von ihrem Schicksal erfährt“, sagt Meyer. Als Helden fühlten sich die Männer nicht:
„Die meisten haben einfach keinen anderen Job gefunden“ (Seite 134).
T ag für Tag versuchen mehr als tausend Arbeiter
Meyer, Arbeiter in Fukushima
Im Internet: www.spiegel.de
DER SPIEGEL 37/2011
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H aus m itteilung
12. September 2011 Betr.: Titel, Griechenland, Fukushima
N icht das Sein, sondern der Sitz bestimmt das Bewusstsein: Wer die Welt von
M antras sind unentwegte Wiederholungen des Immergleichen, ihnen wird eine
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In diesem Heft
Titel
Der tägliche Kampf zwischen Radlern und
Autofahrern wird härter ................................. 66
Deutschland
Panorama: Berliner Islamisten hatten Kontakt
zu afghanischen Terrorgruppen / Hessens
Regierungschef Volker Bouffier wirbt für
Pkw-Maut / Anklage gegen Spitzenbanker
der Sachsen LB ............................................... 17
Währungen: Wie sich die Europäische Union
auf eine Pleite Griechenlands vorbereitet ...... 22
Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt
Jürgen Stark düpiert die Kanzlerin und
Bank-Präsident Jean-Claude Trichet .............. 24
SPIEGEL-Gespräch mit dem früheren
SPD-Finanzminister Peer Steinbrück über
einen Umbau der Währungsunion ................. 28
Abgeordnete: Der schwierige Auftrag der
Parlamentarier in Zeiten der Euro-Krise ........ 34
Forschungspolitik: Der Bund mischt verstärkt
bei der Hochschulfinanzierung mit ................ 36
SPD: Die Parteispitze fürchtet eine
Kanzlerkandidatur von Berlins Bürgermeister
Klaus Wowereit .............................................. 38
Parteien: Die Freien Wähler könnten in
Bayern zum Königsmacher avancieren .......... 40
Affären: Die HSH Nordbank ließ auch
Zeitungsredaktionen überwachen .................. 42
Stuttgart 21: Scheitert der neue
Großbahnhof noch an der Verfassung? .......... 44
Integration: Die Verbindungen der
Berliner Partei BIG zu Ankaras
Regierungschef Recep Tayyip Erdogan .......... 47
Bildung: Deutsche Schüler wollen lieber
Spanisch als Französisch lernen ..................... 50
Gesellschaft
Szene: Wie man mit einer Gartenschere im
Kopf überlebt / Kabarettist Ursus Wehrli über
die Kunst des Aufräumens ............................. 53
Eine Anzeige und ihre Geschichte – warum
ein griechischer Millionär Inserate gegen
Angela Merkel schaltet .................................. 54
Berlin: Wie die Hauptstadtbewohner gegen
Touristen mobil machen ................................. 56
Gegendarstellung ........................................... 64
Ortstermin: In Worms kommen Militaria aus
der Nazi-Zeit unter den Hammer ................... 65
Planspiele für die Pleite Seiten 22, 28
Die Euro-Retter verlieren die Geduld mit Griechenland,
eine Pleite ist nicht mehr ausgeschlossen. Der einstige
Finanzminister Peer Steinbrück plädiert im SPIEGEL-
Gespräch für eine Neukonstruktion der Währungsunion.
Teure Exzellenz Seite 36
Die Bundesländer haben die Macht über die Hochschulen, aber nicht die
nötigen Mittel. CDU-Bildungsministerin Schavan ringt um mehr Mitsprache,
damit Vorzeigeprojekte wie die Exzellenzinitiative nicht verpuffen.
Der Inder von der Deutschen Bank Seite 80
Anshu Jain, der künftige Chef der Deutschen Bank, steht für die größten
Erfolge und die schlimmsten Exzesse bei dem deutschen Kreditinstitut.
Seine Investmentbanker haben in den USA die Finanzkrise mit verursacht.
Wirtschaft
Trends: Metro-Chef Eckhard Cordes soll gehen /
General Motors buhlt um BMW-Motoren /
Ehemalige Roland-Berger-Partner verklagen
ihren Firmengründer ...................................... 78
Finanzmärkte: Die zwei Gesichter des
künftigen Co-Vorstandschefs der Deutschen
Bank Anshu Jain ............................................ 80
Geld: NRW-Minister Norbert Walter-Borjans
greift das Abkommen mit der Schweiz an ..... 86
Arbeitsmarkt: Politikwende bei
Mindestlöhnen? .............................................. 88
Energie: Ausländische Atomkraftwerke freuen
sich über den deutschen Strombedarf ............ 90
Handel: SPIEGEL-Gespräch mit Starbucks-
Chef Howard Schultz über seinen Zorn auf
die US-Politik und die globale Expansionslust
seines Kaffee-Imperiums ................................ 92
Kampf um Berlin
Seite 56
Zwanzig Millionen Tou-
risten übernachten pro
Jahr in der Hauptstadt,
es sollen noch viel mehr
werden. Und Investoren
aus aller Welt haben den
Immobilienmarkt entdeckt,
die Mieten steigen rasant.
Viele Berliner fürchten
nun den Ausverkauf ihrer
Heimat – und protestieren
gegen illegale Ferienwoh-
nungen und Hostels, Party-
lärm und zu hohe Wohn-
kosten.
Ausland
Panorama: Indiens bekanntester Slum soll
weichen / Die sambische Expertin Dambisa Moyo
über westliche Entwicklungshilfe für Afrika ... 96
Schweiz: Die Republik der Eidgenossen als
Bastion inmitten der kränkelnden Euro-Zone ... 98
Touristen in Kreuzberg
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DER SPIEGEL 37/2011
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Basislager der Atomarbeiter Seite 134
Früher trainierten hier Japans beste Fußballer, heute machen sich täglich
mehr als tausend Männer auf den Weg zum Katastropheneinsatz an
den Reaktorruinen von Fukushima. Im streng abgeschirmten J-Village am
Rande der Sperrzone riskieren sie für wenig Geld ihre Gesundheit.
Osteuropa: Warum auch Polen, Ungarn und
Rumänen unter dem starken Franken leiden ... 103
Libyen: Der Zorn der Rebellen ..................... 104
Arabien: Das Ende der Potentaten ................ 106
Dänemark: Stimmungstest für
die Rechtspopulisten ..................................... 108
Irland: Die einst fromme Insel schämt sich
für ihre Kirche .............................................. 110
Global Village: Wie junge Akademiker
mit Datteln und Luftballons in den Kampf
gegen das Assad-Regime ziehen ................... 112
Serie
Zehn Jahre nach dem 11. September:
In den USA sind einheimische Muslime zu
inneren Feinden geworden ........................... 114
SPIEGEL-Gespräch mit dem ehemaligen
FBI-Agenten Ali Soufan über Versäumnisse
der US-Regierung und seine Begegnungen
mit Qaida-Gefangenen .................................. 119
Vorabdruck aus Soufans Buch über höchst
spezielle Verhörmethoden ............................ 125
Sport
Szene: Ex-Bundestrainer Micky Corucle
kritisiert deutsche Sprinter / Kehrt
Uwe Schwenker zum THW Kiel zurück? ...... 127
Sportwetten: Das Milliardengeschäft
asiatischer Buchmacher ................................ 128
Wissenschaft · Technik
Prisma: Gartenbau im Weltall / Zeitgewinn
beim Boarding .............................................. 132
Fukushima: Die verbotene Stadt .................. 134
Evolution: Interview mit dem Urmenschen-
Forscher Lee Berger über den von ihm
entdeckten Vorfahren des Homo sapiens ...... 138
Automobile: Der mühselige Abschied
vom Benzin .................................................. 140
Luftfahrt: Ist Russlands Flugzeugindustrie
noch zu retten? ............................................. 142
Kultur
Szene: Kindermalbuch über den 11. September /
Ausstellung in Florenz über das
Mäzenatentum der Renaissance-Bankiers .... 144
Autoren: Der Sprecher der Literaturnobelpreis-
jury Peter Englund beschreibt „Schönheit
und Schrecken“ des Ersten Weltkriegs ......... 146
Bestseller ..................................................... 151
Essay: Elaine Sciolino über Frankreichs
Politiker und die Kunst der Verführung ........ 152
Kunst: Der Pariser Cyprien Gaillard gilt als
neuer Star der Berliner Szene ...................... 154
Feminismus: SPIEGEL-Gespräch mit
Alice Schwarzer über Politik, Sex und
ihr spätes Coming-out .................................. 156
Buchkritik: Edmund de Waals Familienbiografie
„Der Hase mit den Bernsteinaugen“ ............ 161
Medien
Trends: NDR will Til Schweiger als „Tatort“-
Kommissar / Verbraucherministerin
Ilse Aigner fordert Facebook-Askese von
ihren Kabinettskollegen ................................ 163
Ethik: Norwegen diskutiert die Rolle
der Medien im Fall Utøya ............................. 164
Bollwerk Schweiz Seite 98
Vergebens versuchten die Eidgenossen, sich gegen die Schuldenkrise in
Europa abzuschotten. Die Notenbank warnt vor der Bedrohung der Wirtschaft.
Die Alpenrepublik fürchtet um Wohlstand und sozialen Frieden.
Fehlstart der Stromautos Seite 140
Auf der diesjährigen IAA wird erstmals eine Ausstellungshalle für Elektromo-
bile reserviert sein. Doch der E-Motor steht noch lange nicht vor dem Durch-
bruch. Die Batterien müssten um ein Vielfaches besser und billiger werden.
Die Unermüdliche
Seite 156
Seit 40 Jahren schreibt Alice
Schwarzer über das Ge-
schlechterverhältnis, ihr Pri-
vatleben war dabei immer
tabu. Nun erscheint ihre
Autobiografie. Im SPIEGEL-
Gespräch redet die 68-jäh-
rige Feministin zum ersten
Mal über ihre Beziehungen
zu Männern und Frauen,
den Verrat durch Weg-
gefährtinnen und politisch
korrekten Sex: „Von mir aus
können Sie sich nackt an
den Kronleuchter hängen.“
Schwarzer 1964
Briefe .............................................................. 10
Impressum, Leserservice .............................. 168
Register ........................................................ 170
Personalien ................................................... 172
Hohlspiegel / Rückspiegel ............................. 174
Titelbild: Fotos Imago, Interfoto
Foto Umklapper Schweiz: Look-Foto
DER SPIEGEL 37/2011
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Briefe
„Klarer und treffender
hätte es heißen können:
Endlich Weltmacht!
Wie Rot-Grün Deutschland
in den Afghanistan-Krieg
schickte.“
Nr. 35/2011, SPIEGEL-Gespräch mit
Ex-Außenminister Joschka Fischer
Blanker Hohn
Es ist unüblich und geradezu stillos, dass
ein Ex-Minister seinen Nachfolger öffent-
lich so abkanzelt, wie es Fischer hier mit
Westerwelle gemacht hat. Fischer fehlt
bei der Beurteilung politischer Ereignisse
oft jegliches Maß; so kann er doch nicht
behaupten, dass das Verhalten der Bun-
desregierung in der Libyen-Frage „viel-
leicht das größte außenpolitische Debakel
seit Gründung der Bundesrepublik“ ist.
LANGENSENDELBACH (BAYERN) DR. D. HENNIG
Oliver Geldener aus Potsdam zum SPIEGEL-Titel
„Als Deutschland in den Krieg zog“
SPIEGEL-Titel 36/2011
Nr. 36/2011, Als Deutschland in den
Krieg zog
Reife Leistung!
Eine spannende und umfassende Chronik,
die sich fast wie ein Thriller liest. Amerika
war also auch damals schon im Zweifels-
fall bereit, ohne Bündnisunterstützung zu
handeln. Der deutsche Wille zum zivi-
len Wiederaufbau des Landes – initiiert
durch die Petersberg-Konferenz – zeigt für
mich jedoch, dass die „uneingeschränkte
Solidarität“ eben keine politische Kurz-
schlussreaktion war. Dieser Prozess wird
sehr lange eine außenpolitische Verpflich-
tung der Bundesrepublik bleiben.
PASSAU
Jetzt geht es darum, den militärischen
Rückzug rechtzeitig vorzubereiten. Dazu
gehört auch ein humanitäres Aufnahme-
programm für diejenigen in Afghanistan,
die nach dem Abzug um ihr Leben und
um ihre Gesundheit fürchten müssen. Die-
se Lektion sollten wir aus der Endphase
des Vietnam-Krieges 1975 gelernt haben.
KIEL
Fischer versucht, es sich nicht zu sehr an-
merken zu lassen, aber es schmeichelt
ihm ungemein, sich in einer Liga mit Kohl
zu wähnen. Mit seinen Einlassungen zu
Europa hat er allerdings zweifellos recht.
PUERTO DE LA CRUZ (SPANIEN)
TARIK TELL
PHILIPP SCHMAGOLD
Es ist ein Verdienst des SPIEGEL, Fischer
mit Hilfe von Interviews in den letzten
Monaten immer mal wieder als das ent-
tarnt zu haben, was er war und ist: ein
Schwätzer. Wir intelligenten Leser werden
allerdings nicht in die vom SPIEGEL auf-
gestellte Falle tappen und nur Fischers Alt-
herrengehabes wegen den FDP-Spaßvogel
Guido Westerwelle in Schutz nehmen.
Nein, das werden wir sicher nicht tun.
PARIS
MAXIMILIAN HABERECHT
HANSGEORG HERMANN
Der Katzenjammer von Brunnenbauern,
die unter die Krieger gefallen sind!
MARKKLEEBERG (SACHSEN)
JENS-DIETER LAMP
Ausgerechnet Joschka Fischer, dieses eitle
Monument der Selbstgerechtigkeit, be-
klagt bei Westerwelle, dass dem die
Grundüberzeugungen fehlten. Aus Fi-
schers Mund wirkt diese Forderung wie
blanker Hohn. Das Schlimmste an seinem
Vorwurf ist, dass er spontan Sympathie
für Westerwelle erzeugt.
NAUHEIM (HESSEN)
Das Ziel, in einer archaischen Stammes-
gesellschaft eine Demokratie aufbauen
zu wollen, war naiv und völlig utopisch.
Und dennoch war der Einsatz richtig und
die uneingeschränkte Solidarität zu den
USA ein wichtiges Zeichen. Afghanistan
darf nie wieder zur Operationsbasis des
globalen Dschihad werden!
FREIBURG IM BREISGAU
Deutsche Feldjäger in Masar-i-Scharif
Naive und völlig utopische Ziele
Dass die USA sich – ausgerechnet! – von
den Deutschen dazu hätten bewegen las-
sen, „Afghanistan (zu) besetzen, um dar-
aus ein besseres Land zu machen“, ist
wohl mehr als eine Übertreibung. Und
es gilt nicht nur für Deutschland: in Af-
ghanistan sind ja nicht etwa nur Ameri-
kaner und Deutsche, sondern fast 50 Na-
tionen militärisch engagiert, und jeder
Beitrag unterliegt anderen Bedingungen.
Apropos: Haben wir Deutsche die auch
alle da hingedrängt? Reife Leistung!
NEUSS
THOMAS ARNOLD
CHRISTOFER GRASS
Auch wenn man Merkel und Westerwelle
nicht zustimmt oder wählt wie ich: Es war
nur richtig, sich aus weiteren militärischen
Abenteuern herauszuhalten. Interessant,
dass viele Journalisten, Grüne und SPD
deutsche Kriegseinsätze fordern und kon-
servative Politiker davor zurückschrecken.
Um mal in Fischers Duktus zu bleiben: Wer
hat denn da die Richtung verloren?
GÜTERSLOH
Als Soldat, der schon Kameraden in die-
sem Krieg verloren hat, macht es mich
betroffen, dass die zu erwartende Kritik
an der damaligen Entscheidung gleich zu
Beginn des Artikels so massiv abge-
schwächt wird mit einem „Sie wussten es
ja nicht besser!“ Das wird dem Andenken
der gefallenen Soldaten nicht gerecht.
HAMBURG
HANS-PETER WAGNER
FRANK FARENSKI
FLORIAN MÜHLICH
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www.spiegel.de/forum und www.facebook.com/DerSpiegel
Bei den wenigen Erfolgen sollte man er-
wähnen, dass sich für die Frauen in Af-
ghanistan schon etwas gebessert hat: kein
offizieller Burka-Zwang mehr, Möglichkeit
von Schulbesuch und Arbeitsaufnahme,
Behandlung, wenn notwendig, in einem
Krankenhaus, keine Todesstrafe mehr bei
„angeblichem Ehebruch“ und so weiter.
BONN
Titel Gehört die Zukunft der Städte dem Fahrrad?
Schule Ist die Fremdsprache Spanisch wichtiger als
Französisch?
Emanzipation Hat sich die Frauenbewegung überlebt?
VERA ZUMPE
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DER SPIEGEL 37/2011
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Zgłoś jeśli naruszono regulamin