Der Spiegel 2008 13.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
22. März 2008
Betr.: Titel, Geheimdienste, Guggenheim, SPIEGEL SPECIAL
J esus war Maurer, Paulus Zeltmacher, und Petrus war Fischer: „Wie also“, fragte sich
SPIEGEL-Titelautor Matthias Schulz, 50, „gelang es ihrer Provinzsekte, zur Welt-
religion aufzusteigen?“ Zusammen mit SPIEGEL-TV-Reporter Thomas Schaefer, 54,
verfolgte er vor allem Paulus’ Spuren. Denn dieser Apostel organisierte den ver-
blüffenden Siegeszug, das belegen Erkenntnisse von Archäologen und Historikern.
16 000 Kilometer soll Paulus kreuz und quer durch das Römische Reich zurückgelegt
haben, losgezogen ist er 45 nach Christus von Antiochia aus. Schulz stieß dort auf eine
unerforschte Höhlenkirche aus Paulus’ Zeit, Schaefer recherchierte sechs Monate
lang in den Katakomben Roms – und filmte für die 54-minütige SPIEGEL-DVD etwa
früheste Gemälde der Christenheit sowie Paulus’ Sarg (Seite 142).
N ur wenige Menschen können behaupten, die
Weltgeschichte beeinflusst zu haben – ein
41-jähriger irakischer Asylant aus Süddeutschland
gehört dazu: Er berichtete dem Bundesnachrich-
tendienst bis Sommer 2001 detailreich über Saddam
Husseins angebliche Biowaffen. Mit seinen Infor-
mationen rechtfertigte die US-Regierung den Krieg
im Irak, der vor fünf Jahren begann. Nur: Die
Erzählungen des Überläufers, Codename „Curve-
ball“, waren frei erfunden. Schon seit 2004 unter-
sucht der SPIEGEL die Hintergründe dieses Deba-
kels – aber die Quelle selbst hielten deutsche Geheimdienstler versteckt. Jetzt haben
die SPIEGEL-Redakteure Erich Follath, 59, John Goetz, 45, Marcel Rosenbach, 35, und
Holger Stark, 37, „Curveball“ aufgespürt. Sie recherchierten auch in Bagdad, im Oman,
in Jordanien und in den USA. Ergebnis: Die Mitschuld der Deutschen ist größer als
angenommen. „Seine Bekannten bezeichnen ,Curveball‘ als Lügner und Hochstapler“,
sagt Goetz, „kaum zu glauben, dass er die Dienste narren konnte“ (Seite 28).
„Curveball“, Goetz
W ie man Kunst im Zeitalter der Globalisierung
vermarktet, das weiß niemand besser als
Thomas Krens, der umstrittene Chef der New Yorker
Guggenheim-Stiftung. Unter seiner Ägide wuchs das
Museum zum international agierenden Konzern, mit
Filialen in Berlin, Bilbao, Venedig. Zweimetermann
Krens, 61, sprach mehrere Stunden mit SPIEGEL-
Redakteurin Ulrike Knöfel, 38, und SPIEGEL-Mit-
arbeiterin Ariane von Dewitz, 28, über seine Strategie. „Krens hat das Museum neu
erfunden“, sagt Knöfel, „zunächst wurde er gescholten, dann bewundert, inzwischen
wird er nachgeahmt.“ Der Kunst-Experte wirkte gut gelaunt: Er wird sich aus dem All-
tagsgeschäft zurückziehen; nach dem Gespräch stand ein Motorradurlaub mit „Easy
Rider“ Dennis Hopper an, und bald kann er sich um den Neubau eines spektakulären
Guggenheim-Großmuseums kümmern – in Abu Dhabi (Seite 178).
Knöfel, Krens, Dewitz
D ie mehr als drei Millionen Muslime in Deutschland verändern
die Republik: Sie drängen auf Gleichberechtigung, sie bauen
Moscheen zuhauf und fordern Koranunterricht an Schulen. Den
Spagat zwischen Fanatismus und Moderne, zwischen Integra-
tion und eigener Identität beschreiben SPIEGEL-Redakteure,
Islam-Experten und muslimische Autoren im SPIEGEL SPECIAL
„Allah im Abendland – Der Islam und die Deutschen“. Das Heft
ist ab Dienstag für 6,80 Euro im Handel.
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Im Internet: www.spiegel.de
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In diesem Heft
Titel
Neue archäologische Funde zeigen, wie
das Christentum von einer Provinzsekte zur
Weltreligion wurde ......................................... 142
Deutschland
Panorama: CDU-Größen verärgert über
Rentenerhöhung / Minister geizen bei
Praktikanten / Grüne fordern Dienstfahrten
mit Kleinwagen oder Fahrrad ........................... 13
Finanzpolitik: Wie Regierungen
und Notenbanken durch die Kreditkrise
steuern wollen .................................................. 16
Außenpolitik: Minister Steinmeier
in der Statistenrolle .......................................... 22
Soldaten: Gibt es beim Kommando
Spezialkräfte in Calw einen
Hort rechtsextremer Gesinnung? ..................... 24
Affären: Wie die Lügengeschichten eines
BND-Agenten den Amerikanern als
Begründung für den Irak-Krieg dienten ........... 28
Zeitgeschichte: Südtiroler Separatisten
erhielten heimlich Geld aus Bonn .................... 42
Verwahrlosung: Zwei kleine Mädchen
begleiten allein ihren krebskranken Vater in den
Tod – und das Jugendamt bleibt tatenlos ......... 44
Integration: Die Rapperin Lady Bitch Ray
sprengt deutschtürkische Klischees .................. 50
Bundeswehr: Braucht die Truppe
eine Paradeuniform? ........................................ 52
Automobile: Wie Oldtimer-Sammler
mit Kopien betrogen werden ............................ 54
Gesellschaft
Szene: Bildband über das mühevolle Leben
von Zigeunern / Lügen leicht gemacht ............. 57
Eine Meldung und ihre Geschichte –
über eine Prostituierte, die ihren Verdienst
für wohltätige Zwecke spendete ....................... 58
Politiker: Unbeugsam im Parlament –
der einsame Weg von Abgeordneten, die
zu ihren Überzeugungen stehen ....................... 60
Ortstermin: Ein Treffen von Friedhofsgärtnern
gibt Aufschluss über den Umgang
mit dem Tod in der modernen Zeit .................. 68
Wirtschaft
Trends: Becks Mitarbeiterbeteiligung floppt /
Bundeswehr privatisiert Logistik / Lufthansa-
Belegschaft schmiedet neue Allianz ................. 70
Manager: Wie die Bankchefs das Vertrauen
der Öffentlichkeit verspielt haben .................... 72
Affären: Pin soll eigene Gewerkschaft
finanziert haben ............................................... 76
Konzerne: Die Rolle rückwärts von
TUI-Chef Michael Frenzel ................................ 79
Gesundheit: Wie Krankenhäuser
an Privatpatienten verdienen ........................... 84
Finanzen: Macht und Ohnmacht der
Berliner Haushaltspolitiker .............................. 86
Videospiele: Nintendo will
Senioren beglücken .......................................... 90
Medien
Trends: Interview mit Bischof Gebhard Fürst
über das österliche TV-Programm /
„Bild“ zensiert sich selbst ............................... 103
Fernsehen: Vorschau / Rückblick ................... 104
Nachrichten-TV: Die neue Sat.1-News-Show
offenbart die Probleme der ganzen Branche ... 106
TV-Shows: Interview mit Thomas Gottschalk
über seinen Ausflug ins Casting-Geschäft
und vermeintliche Amtsmüdigkeit .................. 108
Angst vor dem
Kollaps Seite 16
Die US-Finanzkrise wirft immer dunk-
lere Schatten auf Deutschland: Experten
warnen vor schrumpfendem Wachstum
und weniger Jobs. Einen Bankenkollaps
wollen Kanzlerin Angela Merkel und
Finanzminister Peer Steinbrück auf
jeden Fall verhindern, selbst wenn da-
durch ihr Ziel, ein ausgeglichener Haus-
halt, in weite Ferne rücken sollte.
Steinbrück, Merkel
Banker im
Abstiegskampf
Seite 72
Fürs Krisenjahr 2007 haben Wall-Street-
Händler noch mal gigantische Boni
kassiert, geschasste Spitzenmanager er-
hielten riesige Abfindungen – trotz
Kursstürzen und Milliardenabschrei-
bungen. Nun setzt der Realitätsschock
ein. Die erfolgverwöhnte Kaste hat vor
allem eines verloren: das Vertrauen
ihrer Kunden.
Börsenhändler
Zwei Mädchen, ein sterbender Vater Seite 44
Die Schwestern Martina und Elisabeth,
acht und sechs Jahre alt, mussten in
einer völlig verwahrlosten Wohnung mit-
erleben, wie ihr Vater elend an Lungen-
krebs starb. Das Dortmunder Jugendamt
war informiert, griff aber nicht ein.
Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft. Das
Schicksal der Mädchen ist ungewiss.
Martina und Elisabeth (mit Halbbruder)
Obszöne
Provokationen Seite 50
Als Rapperin Lady Bitch Ray wirft sie mit
Obszönitäten um sich, unter ihrem bürgerli-
chen Namen Reyhan ¸Sahin promoviert sie
über Mode. „Vaginakunst und Rebellion“ lau-
tet das Motto der 26-jährigen Deutschtürkin,
die ihre Umwelt vor allem provoziert.
Lady Bitch Ray
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der spiegel
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Ausland
Panorama: Gaddafi geht gegen libysche
Reformer vor / Venezuelas Opposition will
Chávez für geisteskrank erklären lassen ......... 110
China/Tibet: Die neue Schlacht zwischen
Peking und dem Dalai Lama ........................... 112
Aufruhr in Dharamsala ................................... 114
Interview mit dem regimekritischen Schriftsteller
Wang Lixiong über Chinas Tibet-Politik .......... 116
Die Debatte um einen Olympiaboykott .......... 120
Stabhochspringerin Anna Battke über ihre
Protestpläne für Peking .................................. 120
Iran: Wie Präsident Ahmadinedschad beim
Volk um Zustimmung wirbt ............................ 122
Luftfahrt: Moskau mobbt die Lufthansa ........ 124
Kosovo: Kraftprobe mit den Serben
in Mitrovica .................................................... 126
Global Village: Ein Fanclub im
ugandischen Kampala huldigt den
Fußballhelden vom FC Bayern ....................... 128
Sport
Szene: Hooligan-Problem im amerikanischen
Football / Ex-Fußballer Jimmy Hartwig über
seine Karriere als Schauspieler ....................... 131
Fußball: SPIEGEL-Gespräch mit dem
Nationalelf-Psychologen Hans-Dieter Hermann
über das Training im Kopf .............................. 132
Der umstrittene Abschied des
Dortmunder Mentalcoachs Jürgen Lohr ......... 134
Wissenschaft · Technik
Prisma: Daumenkino in der Bronzezeit /
Hat der Saturnmond Titan einen Ozean? ....... 139
Computer: Der Stromverbrauch von
Rechenzentren wächst dramatisch .................. 154
Medizin: Schauspieler als Testpatienten ........ 156
Chronobiologie: Frühaufsteher und
Langschläfer – wie Gene
die innere Uhr steuern .................................... 157
Unterhaltungselektronik: Eine neue
Software ermöglicht die totale
Manipulation von Musikaufnahmen ............... 158
Kultur
Szene: Julian Schnabels Film „Schmetterling
und Taucherglocke“ / Interview mit
dem Autor Alain de Botton über Häuser,
die glücklich machen ...................................... 160
Legenden: Hat ein deutscher Kampfpilot
den Dichter Antoine de Saint-Exupéry
abgeschossen? ................................................. 162
Schriftsteller: Der Schwede Stieg Larsson
und sein heftiger Thriller „Vergebung“ ........... 166
Kino: Interview mit Hollywood-Regisseur
Martin Scorsese über seinen
Rolling-Stones-Film „Shine a Light“ ............... 169
Filmindustrie: George Clooney entdeckt
einen Stoff, mit dem Amerika
sein Islam-Trauma überwinden soll ................. 170
Pop: Udo Lindenbergs überraschendes
neues Album „Stark wie Zwei“ ...................... 176
Kunst: SPIEGEL-Gespräch mit dem
langjährigen Guggenheim-Chef Thomas Krens
über das Ausstellungsgeschäft
und das neue Museum in Abu Dhabi .............. 178
Bestseller ...................................................... 181
Nahaufnahme: Kulturkampf um eine
rechte Kleiderboutique in Berlin .................... 182
Unruhen in Tibets Nachbarprovinz Gansu
Tibet: Aufstand gegen Peking Seiten 112 bis 120
Chinas „Volkskrieg“ gegen Tibets Mönche bringt den Dalai Lama unter Druck. In
seinem indischen Exil stellen auch treue Anhänger die Frage, ob sein gewaltloser
„Mittelweg“ noch richtig ist. Sportler und Politiker diskutieren derweil die Vor- und
Nachteile eines Olympiaboykotts.
Hollywoods Spion Seite 170
George Clooney will einen spektakulären Stoff in
die Kinos bringen: 1979, während der Besetzung der
US-Botschaft in Teheran, befreite der CIA-Agent
Tony Mendez, als Regisseur getarnt, sechs Landsleu-
te. Nun gilt er als erster Held im Kampf der Kulturen.
Clooney, Mendez
Das Geheimnis der inneren Uhr Seite 157
Frühaufsteher oder Langschläfer – Berliner
Forscher haben jetzt nachgewiesen, dass die
unterschiedlichen Schlafrhythmen tatsäch-
lich angeboren sind. Umprogrammieren, so
die Erkenntnis aus dem Genlabor, lassen sich
„Eulen“- und „Lerchen“-Menschen kaum.
Im Gegenteil: Wer dauernd im Widerstreit
mit seiner inneren Uhr lebt, ist anfällig für
organische Krankheiten oder Drogensucht.
Frühsportlerin
Letzter Flug Seite 162
Ob der Flieger und Schriftsteller Antoine
de Saint-Exupéry im Krieg abgeschossen
wurde oder sich das Leben nahm, war bis-
lang unklar. Nun wollen seine Biografen
das Rätsel gelöst haben – doch vieles
spricht dafür, dass sie sich täuschen.
Briefe ................................................................ 6
Impressum, Leserservice ........................... 184
Register ......................................................... 186
Personalien ................................................... 188
Hohlspiegel /Rückspiegel ........................... 190
Saint-Exupéry (1930)
5
der spiegel
13/2008
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Briefe
Entsprechende Regelung fehlt
Nr. 10/2008, Gesundheit:
Das wachsende Prozessrisiko bei Kunstfehlern macht
Ärzten und Versicherungen zu schaffen
„Wie viel Perversität steckt eigentlich in
uns Menschen? Da horten und bunkern
die Länder dieser einmaligen Welt
dieses scheinbar so edle Metall tonnen-
weise wie Briketts gestapelt und
erhoffen sich, durch diese ‚Reichtümer‘
ewige Macht zu erhalten.“
Die Annahme, Mediziner stünden immer
offener zu ihren Kunstfehlern, wird von
der Erfahrung nicht bestätigt. Der Regelfall
ist und bleibt die Verschwörung des
Schweigens, die Conspiracy of Silence. Es
handelt sich um eine Verteidigungstech-
nik, die durch die weitverbreitete Kollegen-
schutzbegutachtung ergänzt wird. Längst
gibt es in allen Bundesländern Fachanwäl-
te für Medizinrecht, die sich – im Auftrag
von Haftpflichtversicherungen – auf die ln-
teressenvertretung beklagter Ärzte spezia-
lisiert haben.
Tübingen (Bad.-Württ.)
Heinrich Trtilek aus Esslingen zum Titel „Schmutziges Gold –
Das mörderische Schuften für den Luxus der Reichen“
SPIEGEL-Titel 12/2008
oder an den Fluch des Wassers, weil das
tägliche Trinkwasser in vielen Regionen
dieser Erde nur noch unter „schmutzigen“
Bedingungen gewonnen werden kann. Nur
ein radikales Umdenken kann dazu führen,
diesen Flüchen zu begegnen.
Ahrensburg (Schlesw.-Holst.) Carsten Zikesch
Fluch unserer Gesellschaft?
Nr. 12/2008, Titel: Schmutziges Gold –
Das mörderische Schuften für den Luxus der Reichen
Dr. Bernhard Giese
Geburtshelfer sind mit ihren Versiche-
rungssummen ein deutliches Zeichen da-
für, dass man sich als Arzt die Ausübung
seines Berufs kaum noch leisten kann.
Glaubt denn irgendjemand ernsthaft, dass
die derzeitige Entwicklung im Gesund-
heitswesen der Gesellschaft eine bessere
Gesundheit bringt?
Weilheim (Bayern)
Vielen Dank für die hervorragende Titel-
geschichte. Sie gehört zu den besten, die
ich in 35 SPIEGEL-Jahren gelesen habe.
Sie ist präzise, informativ, global, sachlich
und faktenreich, mit Zahlen belegt.
Hamburg
Es stimmt, dass im Zusammenhang mit
Edelmetallen viele Menschen in armseligen
Verhältnissen leben. Genauso richtig ist,
Dr. Walter Koehn
Im Gegensatz zu Papiergeld ist Gold we-
nigstens erarbeitetes, ehrliches Geld. Um
keine Missverständnisse aufkommen zu
lassen: Durch schmutziges Papiergeld ist
tausendfach schlimmeres Leid über die
Menschheit gebracht worden als durch die
Missstände bei der Goldgewinnung.
Bern (Schweiz)
Thomas Hirschfeld
Es wenden sich vereinzelt immer wieder
Personen an die Patientenberatung der
Verbraucherzentrale Hamburg, denen ge-
richtlich Schadensersatz und Schmerzens-
geld wegen eines ärztlichen Behandlungs-
fehlers zugesprochen wurden. Bei der Rea-
lisierung der Forderung mussten sie dann
feststellen, dass der Arzt über keine Be-
rufshaftpflichtversicherung verfügte, da er
entweder nie versichert war oder die Prä-
mien bei Insolvenz nicht mehr zahlen
konnte. In diesen Fällen bleibt der Patient
dann auch noch auf seinen Anwalts- und
Gerichtskosten sitzen. Während Rechtsan-
wälte sofort ihre Zulassung riskieren, soll-
ten sie die Berufshaftpflichtprämien nicht
mehr zahlen, fehlt eine entsprechende Re-
gelung bedauerlicherweise in den Berufs-
ordnungen der Ärzte. Auf diesen Miss-
stand hat die Verbraucherzentrale Ham-
burg die Bundesärztekammer sowie das
Bundesministerium bereits mehrfach hin-
gewiesen, bisher leider ohne Resultat.
Hamburg Charlotte Henkel
Verbraucherzentr. Hamburg, Abt. Gesundheit
Johannes Müller
Sie stellen „den Luxus der Reichen“ und
„die Gier der Reichen“ an den Pranger. Sind
etwa Millionen von Indern und bald auch
Europäern reich, nur weil sie der Geldent-
wertung durch das Horten von Gold zu ent-
gehen versuchen? Die wahren Goldpreis-
treiber sind Regierungen und Notenbanken,
die das Papiergeld durch Verschwendung
und Geldschwemme entwerten.
Frankfurt am Main
Braut mit Goldschmuck (in Neu-Delhi)
Deutlich überlegene Wertbeständigkeit
dass diesen Menschen ohne Edelmetall ein
weitaus übleres Los zufallen würde. Es ist
wichtig, dass Gold, Silber und andere Edel-
metalle in Sachen Wertbeständigkeit heu-
tigen Währungssystemen deutlich überle-
gen sind und man sich weltweit vor staat-
licher Enteignung mit Edelmetallen wie
Gold und Silber schützen kann. Warum
betonen Sie diesen Aspekt nicht mehr?
Bochum
Manfred Gburek
Der Fluch des Goldes ist der Fluch unserer
Gesellschaft! In einer Welt, in der der
Mensch über viele Jahrtausende Raubbau
an der Natur betrieben hat, werden nun
mal die Rohstoffe knapp, und damit ex-
plodieren auch die Preise. Und weil alles
immer teurer wird, sehen sich viele Men-
schen gezwungen, für schlechtere Zeiten
vorzubeugen. Deswegen investieren sie ihr
Erspartes in eine vermeintlich sichere Ka-
pitalanlage. Hier handelt es sich um einen
Teufelskreis, der dazu führt, den begehrten
Stoff, aus dem viele Träume sind, an im-
mer schwierigeren Orten unter immer wid-
rigeren Bedingungen abzubauen. Schuld
daran sind nicht die Superreichen, sondern
die Wertevorstellungen unserer zivilisier-
ten Gesellschaft. Der Fluch des Goldes ist
nur die Spitze des Eisbergs! Mit Beklom-
menheit denke ich an den Fluch des Öls
David M. Reymann
Deutsche Edelmetall-Gesellschaft
Vor 50 Jahren der spiegel vom 26. März 1958
Bundestagsdebatte über Friedensvertrag Bedeutungsvolle Frage.
Presse „Stern“-Verleger und CDU-Abgeordneter Gerd Bucerius vermengt
politische und redaktionelle Interessen. Beamte Abwanderung in die Wirt-
schaft. DDR Reale Arbeitsnormen sollen die Produktion in Schwung brin-
gen. Zigeuner Prozess um „unzeitgemäße Abneigungen“. Interview mit
dem polnischen Außenminister Adam Rapacki „Der bescheidene Plan“.
Literatur Interessanter Briefwechsel von George Bernard Shaw.
Diese Artikel sind im Internet abzurufen unter www.spiegel.de
oder im Original-Heft unter Tel. 08106-6604 zu erwerben.
Titel: Die französische Schriftstellerin Françoise Sagan
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der spiegel
13/2008
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