Der Spiegel 2009 02.pdf

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DAS DEUTSCHE NACHRICHTEN-MAGAZIN
Hausmitteilung
5. Januar 2009
Betr.: Obama, Israel, Krise
U m den künftigen US-Präsidenten zu porträtieren, musste SPIEGEL-Reporter
Klaus Brinkbäumer, 41, einige Rhetorik über sich ergehen lassen: 25 Reden
von Barack und Michelle Obama, Pressekonferenzen, Bücher. Als vergleichsweise
erholsam erwies sich Brinkbäumers Re-
cherche beim Chicagoer Friseur „Zariff“.
Jener Zariff, der Obama seit 14 Jahren
das inzwischen weltbekannte Styling ver-
passt, übrigens überwiegend mit dem
Rasierapparat, betreibt seinen Salon in
einer Nebenstraße in Hyde Park. Jenem
Stadtteil Chicagos, wo sich Uni, Kneipen
und Arme-Leute-Shops mischen und wo
die Obamas jetzt noch leben. Beim Haar-
schnitt für 21 Dollar erfuhr Brinkbäumer,
wie Obama stets noch eine halbe oder
ganze Stunde sitzen blieb, um zu plaudern, zu politisieren. „Dies zeigt“, so Brink-
bäumer, „wie er schon früh sein Charisma ausprobierte“ (Seite 76).
Brinkbäumer
Zariff
V or wenigen Monaten besuchte SPIEGEL-Redakteurin Juliane von Mittelstaedt, 29,
die Schmuggler von Rafah, im Gaza-Streifen, an der Grenze zu Ägypten. Durch ihre
Tunnel gelangten Zigaretten, Automotoren, sogar lebende Ziegen auf die palästinen-
sische Seite, jetzt sind die Anlagen wahrscheinlich eingestürzt. Das erfuhr Mittelstaedt
am Telefon: Bis Ende vergangener Woche bekamen Journalisten keinen Zugang, die
israelische Armee behindert die Berichterstattung. Auch die anderen SPIEGEL-Leute,
die die brisante Lage im Nahen Osten recherchierten, mussten Widerstände überwin-
den: Bernhard Zand, 41, der die heikle Rolle Teherans beschreibt; Daniel Steinvorth, 34,
der in Beirut Hisbollah-Aktivisten traf; Je-
rusalem-Korrespondent Christoph Schult,
37, der Israels Außenministerin Zipi Livni
ins Grenzgebiet begleitete. Schult und Mit-
telstaedt interviewten in Ramallah Mo-
hammed Dahlan, den ehemaligen Sicher-
heitschef in Gaza, den die Hamas vertrie-
ben hat. Israels Angriff, so Dahlan, sei
fatal für die Zivilbevölkerung, aber nicht
für die Hamas (Seite 92).
Schult, Mittelstaedt, Dahlan
G eneral Motors, Ford und Chrysler, alle aus Detroit, droht die Pleite; nur noch ein
Wunder, so scheint es, kann die amerikanische Autostadt retten. Folglich stellte
Bischof Charles Ellis III im Greater Grace Temple drei amerikanische Hybridautos
neben seinen Altar und betete für sie – SPIEGEL-Redakteur Marc Hujer, 40, interview-
te den Kirchenmann und erlebte, wie die Menschen in der Stadt sich an jeden Hoff-
nungsrest klammern. „Zwar hat Detroit viele Krisen überstanden, doch diese ist
anders“, sagt Wirtschaftsredakteur Alexander Jung, 42, der die Reportagen in diesem
Heft durch analytische Passagen ergänzte: „Die Weltwirtschaft erweist sich als Schick-
salsgemeinschaft.“ Diese Verflechtung beschreiben SPIEGEL-Redakteure an vier
Beispielen: Wieland Wagner, 49, begleitete eine chinesische Wanderarbeiterin; Alex-
ander Neubacher, 40, beobachtete, wie der Weltkonzern BASF erschüttert wird;
Matthias Schepp, 44, traf russische Oligarchen, deren Reichtum zerbröselt. Der Bischof
übrigens, der Gottes Segen fürs Hybridauto einholte, fährt privat noch immer ein
herkömmliches amerikanisches Monster, einen Cadillac Escalade, schwarz wie die
Krise (Seite 48).
3
Im Internet: www.spiegel.de
der spiegel
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In diesem Heft
Titel
Ein Power-Paar fürs Weiße Haus ...................... 76
SPIEGEL-Gespräch mit dem Geschäftsmann
und Mäzen James Wolfensohn über die weltweite
Krise und seine Hoffnung auf Barack Obama ... 89
Zeit des Werbens Seite 16
2009 wird der Wahlkampf zum Dauerzustand:
Auf vier Landtagswahlen, beginnend mit Hessen
Mitte Januar, folgt im Herbst der Wettstreit
zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
und ihrem Herausforderer Frank-Walter Stein-
meier (SPD) um das Kanzleramt. Nach der Bun-
destagswahl könnte erstmals ein Drei-Parteien-
Bündnis regieren – oder weiterhin eine Große
Koalition. Aber wie verträgt es die deutsche
Demokratie, wenn das Land zweimal hinterein-
ander von einem so breiten Bündnis regiert wird?
Und wenn die Opposition so leise bleibt?
Deutschland
Panorama:
Ermittlungen gegen NPD
weiten sich aus / Mitgliederschwund bei der
hessischen Linkspartei / GSG 9 zieht aus
Bagdad und Kabul ab ....................................... 11
Parteien:
Die Strategen planen für
das Superwahljahr 2009 .................................... 16
Union:
Die ungewisse Zukunft des CSU-
Landesgruppenchefs Peter Ramsauer ............... 20
Finanzkrise:
Interview mit dem nordrhein-
westfälischen Ministerpräsidenten
Jürgen Rüttgers über seinen Vorschlag
eines 100-Milliarden-Euro-Stützungsfonds ........ 22
Linke:
Steinmeier, Merkel
DDR-Nostalgiker wehren sich gegen
Oskar Lafontaines Geschichtsoffensive ............ 24
Gesetze:
Die Rezession
Wie Menschen mit Behinderungen
in Deutschland ausgegrenzt werden ................. 26
Unfälle:
trifft all Seiten 48 bis 62
Noch nie hat ein Konjunktur-
einbruch die Volkswirtschaften
der Welt so synchron in die
Tiefe gezogen. Die aktuelle
Krise trifft die Wanderarbeiter
in China und die Automobil-
arbeiter in Detroit, die russi-
schen Oligarchen und die deut-
sche BASF.
Der verhängnisvolle Skiunfall
des thüringischen Ministerpräsidenten
Dieter Althaus .................................................. 30
Gleichstellung:
Kaum eine Frau klagt gegen
geschlechtsbedingte Benachteiligung im Job .... 32
Kriminalität:
Die Liaison von Rockern und
Rechtsextremen ............................................... 34
Zeitgeschichte:
Die miserablen Spione
des Diktators Josef Stalin ................................. 36
Gesellschaft
Szene:
Bildband des Starfotografen
Andreas Gursky / Zunahme
von Ladendiebstählen in den USA ................... 38
Eine Meldung und ihre Geschichte –
Moralapostel empören sich über die rechte
Brust von Janet Jackson ................................... 39
Erziehung:
Armenspeisung in Detroit
Die Hausschule Seite 40
In Hessen soll ein Elternpaar ins Gefängnis,
weil es seine Kinder nicht zur Schule
schickt und daheim selbst unterrichtet. In
den USA wird die Hausschule gefördert, in
Kanada vom Staat belohnt – kaum ein Land
verteidigt die Schulpflicht so verbissen wie
Deutschland.
In Hessen soll ein Ehepaar
ins Gefängnis, weil es seine Kinder zu Hause
unterrichtet ...................................................... 40
Ortstermin:
Im Bonner Haus der Geschichte
zeigt ein Roboter, was gutes Deutsch ist ........... 45
Wirtschaft
Trends:
Schlappe für Commerzbank-Chef /
Daimler verschmäht Volvo / Siemens will
Anti-Korruptions-Regeln lockern ..................... 46
Weltkonjunktur:
Die nationalen
Volkswirtschaften ziehen sich gegenseitig
in die Tiefe ....................................................... 48
Detroit und seine Autoindustrie kämpfen
ums Überleben ................................................. 52
Beispiel BASF – die Krise erreicht den Kern
der deutschen Wirtschaft ................................. 56
Macht und Reichtum der russischen
Oligarchen schwinden ...................................... 59
Quan Xiaoju – eine chinesische Wanderarbeiterin
kehrt zurück in die Provinz ............................... 62
Hausunterricht in Hessen
Privat-TV: Nicht alles war schrecklich
Seite 68
Um 9.58 Uhr am Neujahrsmorgen 1984
ging das deutsche Privatfernsehen an den
Start. Die Zuschauer verdanken der TV-
Revolution bahnbrechende Formate wie
„Tutti Frutti“ und „Big Brother“. Doch
nicht alles war schrecklich im vergange-
nen Vierteljahrhundert, vieles auch unter-
haltsam oder Stoff für den Stammtisch.
Medien
Trends:
Der neue ARD-Vorsitzende
Peter Boudgoust über seine Ziele /
Heidenreich online im Abseits ......................... 66
Fernsehen:
Vorschau / Rückblick .................... 67
Privatfernsehen:
„Deutschland sucht den Superstar“
25 denkwürdige Jahre –
im Guten wie im Schlechten ............................ 68
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Ausland
Panorama:
Somalia auf dem Weg
in die Anarchie / Prozess um das Attentat
von Djerba / Russland entlässt
Hunderttausende Gastarbeiter ......................... 73
Nahost:
Der Krieg gegen die Hamas ............... 92
Interview mit Fatah-Führer Mohammed Dahlan
über Gewalt und Terror im Gaza-Streifen ........ 96
Pakistan:
Eine Begegnung mit
dem Chef des Geheimdienstes ISI .................... 98
Global Village:
Der Modelscout
von Saigon ...................................................... 100
Zivilisten im Gaza-Streifen
Sport
Szene:
Attacke auf die Augen – das wohl
übelste Foul beim Rugby / Fußballer
Christoph Dabrowski über
gewerkschaftlich organisierte Profis ................ 103
Radrennen:
Vergeltung für den Terror Seite 92
Israel führt Krieg gegen die Hamas, hat aber dabei auch Iran im Blick, den Mullahstaat,
der Atomwaffen anstrebt und Terrorgruppen wie Hamas und Hisbollah fördert. Bei den
Angriffen in Gaza sterben viele Frauen und Kinder – wie blutig darf Vergeltung sein?
Das Comeback des siebenfachen
Tour-de-France-Siegers Lance Armstrong ....... 104
Ethik:
Der Sportberater des Papstes,
Norbert Müller, über die Haltung des Vatikans
zu Doping und Manipulation .......................... 107
Gefährliche Infarkt-Therapie
Wissenschaft · Technik
Prisma:
Seite 110
Im Kampf gegen den Herzinfarkt
erfreuen sie sich wachsender Be-
liebtheit – winzige Metallröhren
werden in verstopfte Gefäße ein-
gesetzt, um diese von innen her-
aus offen zu halten. Doch nun zei-
gen medizinische Studien: Diese
sogenannten Stents können gra-
vierende Nebenwirkungen haben.
Länger leben zumeist jene Herz-
kranken, die sich einen klassischen
Bypass legen lassen.
Liebesfilme gefährden
Beziehungsglück / Weltklimaratschef fordert
von den Deutschen Fleischverzicht ................. 108
Medizin:
Warum in Deutschland Tausende
Herzkranke falsch behandelt werden .............. 110
Luftfahrt:
Leiser, schneller, sparsamer –
das Flugzeug der Zukunft ............................... 113
Seuchen:
Forscher fahnden im afrikanischen
Regenwald nach Killerviren ............................ 114
Tiere:
Wie gefährlich sind
schwarze Schwäne? ......................................... 116
Kultur
Szene:
Herzoperation
Eine Ausstellung in Los Angeles zeigt
Nachkriegskunst aus den beiden deutschen
Kulturen des Kalten Krieges / Die französische
Autorin Anna Sam erzählt von ihren
Erlebnissen als Supermarktkassiererin ............ 118
Städtebau:
Apokalyptische Reiter
Seite 126
In Zeiten der Wirtschaftskatastrophe blühen Weltuntergangspropheten auf. Das
Geschäft mit der Angst sei „das älteste Gewerbe der Welt“, polemisiert die Berliner
Autorin Thea Dorn. Sie beobachtet eine verbreitete „Lust an der Apokalypse“.
Beendet die globale Finanzkrise
den Boom spektakulärer Protzbauten? ........... 120
Literatur:
In seinem neuen Roman „Ruhm“
spielt Bestsellerautor Daniel Kehlmann
mit Illusion und Wirklichkeit .......................... 124
Essay:
Die Autorin Thea Dorn über
die Lust am Untergang in der
gegenwärtigen Katastrophenrhetorik .............. 126
Autoren:
Ende des Höhenrausches
Der amerikanische Schriftsteller
Dave Eggers über die Dokumentation
eines afrikanischen Flüchtlingsschicksals
in seinem Buch „Weit Gegangen“ ................... 128
Bestseller
Seite 120
In boomenden Metropolen wie
Moskau, Dubai oder Shanghai
ging es beim Hochhausbau um
immer neue Superlative. Nun
stoppt die Finanzkrise ein Pres-
tigeprojekt nach dem anderen –
wie etwa die Kristallinsel von Sir
Norman Foster in Moskau. Eine
neue Chance für ökologisches
Bauen?
..................................................... 130
Nahaufnahme:
In Argentinien, Heimat
des Tangos, werden die legendären
Bandoneon-Instrumente knapp ...................... 131
Briefe
................................................................ 6
Impressum, Leserservice
........................... 132
Register
........................................................ 134
Personalien
................................................... 136
Hohlspiegel /Rückspiegel
Foster-Projekt in Moskau (Modell)
........................... 138
Titelbild:
Foto Douliery Olivier /Abaca
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Briefe
alternativer Forschungsansatz wäre die em-
pirische Befragung von Marktteilnehmern,
die auf eigenes Risiko Arbeit und Einkom-
men für andere schaffen und eben nicht
mehr das Einsammeln von Eindrücken de-
rer, die das Geld anderer Leute ausgeben.
Köln
„Der SPIEGEL-Prognose ist gelungen,
was unseren Wirtschaftspropheten nicht
gelungen ist, nämlich realistische Zuver-
sicht zu propagieren. Dem Dezennium
des Euro flechten Sie zugleich einen
Kranz. Aus dem Teuro ist ein Steuro –
ein Stabilitätsanker – geworden.“
Dr. Josef Bünger
Da bleibt noch die letzte Hoffnung, dass
die Weisen, die Wissenden, die Alleswisser
und die Besserwisser eine ähnliche Treff-
genauigkeit zeigen wie bei der Beurteilung
unserer Finanzsituation im Herbst 2008.
Waldböckelheim (Rhld.-Pf.)
Dr. Ralph Theile aus Aachen zum Titel
„Eine Prognose – Was läuft 2009 … und was nicht“
Werner Lutz
SPIEGEL-Titel 1/2009
Für 2009 wünsche ich mir, dass die Aus-
breitung des Apokalypsenjournalismus ge-
bremst wird. Der einzige Mist, auf dem
nichts wächst, ist der Pessimist (Theodor
Heuss). Optimisten braucht das Land.
Frankfurt am Main
quenzen. Ist das nicht eine gute Zeit, um
mal die Luft anzuhalten und in Ruhe zu
diskutieren, wie wir weitermachen wollen?
Ohne dass gleich die Revolution ausgeru-
fen wird.
Hamburg
Optimisten braucht das Land
Nr. 1/2009, Titel: Eine Prognose – Was läuft 2009 …
und was nicht
Günter Eppel
Käfer, die auf dem Rücken liegen, haben
eine unnatürliche Haltung und ein Problem.
Für gesunde und kräftige Käfer ist es ein
Kraftakt, wieder auf die Beine zu kommen.
Für kranke und schwache Tiere ist es ein To-
deskampf. Ich denke, Deutschland ist stark
und kräftig genug, um sich – im wahrsten
Sinne des Wortes – wieder zu bekrabbeln.
Konstanz
Hoffentlich hat nach diesem Titel auch der
Letzte begriffen, dass es ganz ohne Staat
eben doch nicht geht.
Hausach (Bad.-Württ.)
Reiner Büchtmann
SPIEGEL ONLINE Forum
Der auf dem Rücken liegende Sieben-Punkt-
Marienkäfer ist nicht nur Sinnbild für die
Matthias Kaiser
Der Kapitalismus ist durch Maßlosigkeit in
die Krise gestürzt, heißt es bekennerisch
bei Ihnen, um dann zum x-ten Mal die
sprichwörtliche Gier von Investment-
bankern und Co. ins Feld zu führen. Das ist
irreführend. Die Ursache des Desasters
liegt viel tiefer, nämlich im Kapitalismus
selbst, eine Erkenntnis, zu der offenbar
weder die etablierte Wirtschaftswissen-
schaft samt deren publizistischem Wurm-
fortsatz noch die Karrieremakroökonomen
in der Lage sind.
Berlin
Claus E. Dürke
Für Prophezeiungen kann ich auch ein
Jahreshoroskop lesen.
Schlanders (Italien)
Martin Trafoier
Auf orakelnde Vorahnungen von „Zu-
kunftsweisen“ kann man getrost verzich-
ten. Sie stimmen fast nie. Ein Tipp für
2009: Wenn dir eine Laus über die Leber
läuft, lade Marienkäfer ein – dann geht es
dir wieder besser!
Kiel
Peter F. Schmitt
Werftarbeiter (in Rostock-Warnemünde)
Die Ursache des Desasters liegt viel tiefer
Konsequent und kenntnisreich
Nr. 52/2008, Extremisten: Jahrelang bekämpfte
die NPD den Passauer Polizeichef, der bei einem
Messerangriff schwer verletzt wurde
Jan-Philipp Küppers
Wirtschaftsprognose 2009, sondern auch für
den Asiatischen Marienkäfer. Denn seit er
sich epidemieartig ausbreitet, muss man sich
um sein Überleben sorgen. Vielleicht brau-
chen wir bald einen neuen Glückskäfer!
Kirchanschöring (Bayern)
Es wird ähnlich kommen wie 1993/94. Vie-
le Firmen werden um Entlassungen nicht
herumkommen, die Gewerkschaften ge-
hen auf die Straße, und die Arbeitslosen-
zahlen steigen. Die Kostensenker bekom-
men wieder Oberwasser, die jungen Leute
bekommen keine Jobs, also werden die Äl-
teren wieder zum Teil auf Staatskosten in
eine Art Ruhestand versetzt werden. Der
deutsche Staat macht noch mehr Schul-
den. In der Zwischenzeit wird das Obama-
Team in den USA aufräumen und die Wei-
chen stellen, die Leute schöpfen wieder
Hoffnung und treiben dort die Binnen-
wirtschaft an. Merkel wacht wieder auf,
bastelt ein wenig an wirtschaftlichen Rah-
menbedingungen herum und schwimmt im
Kielwasser von Obama mit, hinter ihr die
Exportwirtschaft.
Lauterstein (Bad.-Württ.) Ralf Saffert
SPIEGEL ONLINE Forum
Überall ist dieser Tage zu lesen und zu
hören, die Messerattacke auf den Passauer
Polizeichef Alois Mannichl zeige eine neue
Qualität – nun, so neu ist die nicht: Diese
neue Qualität hat bereits über hundert
Menschen auf den Friedhof gebracht und
einige mehr als Pflegefall oder lebensläng-
liche Rollstuhlfahrer hinterlassen.
Kaufbeuren (Bayern)
Max Steinmaßl
Dass Sie glauben, mit einem Sammelsu-
rium von globalen und nationalen Einzel-
aspekten der letzten 100 Jahre einen er-
hellenden Beitrag zur Entwicklung im Jahr
2009 leisten zu können, ist wohl nur dem
Drang zur Selbstdarstellung geschuldet. Ein
R. Walter
Diskutieren Sie auf SPIEGEL ONLINE
• Titel
Ein Vorzeige-Paar fürs Weiße Haus – wie verändert die
Weltpolitik die Obamas? www.spiegel.de/forum/Obamas
• Israel
Krieg gegen die Hamas – lässt sich der Konflikt
militärisch lösen? www.spiegel.de/forum/Israel
• Radsport
Rückkehrer Lance Amstrong – kann
man ihm glauben, dass er niemals gedopt hat?
www.spiegel.de/forum/Radsport
Da gibt es nach 60 Jahren Völlerei endlich
einmal wieder eine Rezession, diesmal
weltweit und mit unbestimmten Konse-
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