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Copyright bei AM Reda
München 2000
ISBN 3-8311-0474-3
Inhalt
Prolog ..................................................................................................... 4
Die Erfindung des Volks der Germanen ............................................ 15
Die Kelten ............................................................................................... 14
Sie folgten den Mammuts und den Rentieren................................... 26
Der Kelten-Kalender und die Megalithbauten.................................. 39
Die Druiden – Naturwissenschaftler oder Priester........................... 48
Die Kelten auf ihrem Weg nach England........................................... 54
Das Kelten-Horoskop............................................................................ 67
Kelten in voller Fahrt ins Schwarze Meer .......................................... 108
Kelten auf ihrem Weg zum Ganges .................................................... 117
Brahmanen – Ableger der Druiden..................................................... 121
Die Römer – Schlächter der Kelten-Gallier ........................................ 125
Die ersten großen Trennmauern Europas.......................................... 143
Kelten – Gallier – Celtic – Gälisch ....................................................... 146
Die Entstehung der europäischen Sprachenvielfalt ......................... 152
Zum Abschluß ....................................................................................... 162
Abbildungen .......................................................................................... 171
Prolog
Nichts auf dieser Welt, so scheint es, hat derart viele unterschwellige
Emotionen hervorgerufen und zu Spekulationen übelster Art geführt,
wie die aus Erzählungen und Überlieferungen resultierenden Mißver-
ständnisse und Fehlinterpretationen über die Ursprünge der Germa-
nen, wie wir sie heute zu nennen pflegen. Die Namensgebung für
dieses Volk, das sich selbst so nie genannt hatte, steht nach wie vor
auf fraglichem Fundament. Nahezu zweitausend Jahre später sollte
sich ein politischer Extremist auf eine völkische Tradition berufen, die
er offensichtlich nur unzureichend kannte, und daraus eine voreilige
Konklusion ziehen: Eben weil er eine Verwandtschaft der ihm be-
kannten ~ 4 germanischen Sprachen mit dem „Sanskrit“ entdeckt
hatte. Also schloß er fälschlich weiter, daß das Sanskrit der Brahma-
nen aufgrund seiner Verwandtschaft mit dem Germanischen die
Folgerung zuließ, daß die sogenannten „Germanen“ von den Indern
(„Indianern“) abstammten und folglich forthin als „Indo-Germanen“
zu bezeichnen sein mußten. Mittlerweile soll es sogar „Indo-
Europäer“ geben...
Falsch, falsch und nochmals falsch!
Auch hier lag ein weiter Weg zwischen jenem englischen Linguisten
und dem angeblichen Ort der Entstehungsgeschichte des Sanskrits.
Und alle Flüsse (mit einer einzigen Ausnahme in Afrika) münden in
dem großen Loch namens Meer – Ozeanien, mit deren Strom es sich
leichter fortbewegt als entgegen deren Fließrichtung, also flußauf-
wärts!
Ähnlich soll es Kolumbus ergangen sein, als er auf den amerikani-
schen Kontinent stieß und die darauf herumlaufenden Menschen für
„Inder“ hielt, eben weil er sich fälschlicherweise in Indien wähnte und
sie deshalb „Indianer’ taufte. Historische Irrtümer verführten man-
chen zu irrigen Annahmen, Bände über Bände wurden mit angeblich
richtigen Erkenntnissen gefüllten, die aber nur so lange standhielten,
bis spätere Generationen aufgrund wissenschaftlicher Bemühungen
zu gänzlich andersgearteten Einschätzungen gelangten. Der Prozeß
der Überprüfung scheinbar gesicherten Wissens ist auch heute noch
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nicht zu einem Ende gelangt und überrascht immer wieder mit neuen
Erkenntnissen, die althergebrachtes Wissen als falsch oder zumindest
unzureichend für die Erklärung des Gegenstandes entlarven. Dich-
tung und Wahrheit voneinander zu scheiden ist eine der vornehmsten
Aufgaben vergangener wie auch heutiger Wissenschaft.
Den Linguisten war es jedenfalls nicht entgangen, daß sprachliche
Verbindungen der sogenannten „germanischen Sprache“, verknüpft
mit allen europäischen Idiomen, bis hinauf zum Ganges, wohin die
„Brahmanen“ vor den Persern, den Mördern ihrer Könige, geflohen
waren und dort in der Abgeschiedenheit die Sanskrit-Sprache vervoll-
ständigt haben.
Einige der vorlauten Rechthaber hatten denn auch, wie sie meinten,
eine plausible Erklärung parat: „It is Indogermanik“. Und andere
fügten sogleich hinzu: „Die Weisen, die Weisheit – sie kam aus dem
Osten“; und das gelte demnach auch für die Germanen. Die Bezeich-
nung Kelten mußte ihnen zwangsläufig verlorengegangen sein, denn
es galt seit der römischen Besatzungszeit, – zuerst durch die soge-
nannten „Weltlichen“ und anschließend dem „Heiligen Römischen
Reich“ – daß nur das zu lehren und zu glauben sei, was die einst
niedergeschrieben hatten. Es war ihnen jedoch entgangen. daß GER
und MAN keltische Idiome waren.
Die Druiden als geistige Führer ihres Volkes (sie waren bei den Gal-
liern genauso bekannt, wie bei den Kelten, was diese als Brudervolk
ausweist) wurden von Julius Caesar bis aufs Messer verfolgt. Er
fürchtete ihre Macht und Intelligenz und betrachtete sie als Gefahr für
sein Imperium Romanum, weshalb er systematischen Rufmord be-
trieb. Er hatte das Gerücht in die Welt gesetzt, die Druiden würden
kleine Kinder essen und Menschenopfer veranlassen. „Gebt dem
Kaiser, was des Kaisers ist!“ – dieses Sprichwort könnte von Julis
Caesar geprägt worden sein. Er hatte als verantwortlicher Finanzmak-
ler des Imperium Romanum die materiellen Grundlagen für die
persönliche Ausbeutung seines Reiches in der Gesetzesrolle veran-
kern lassen.
Mehr Dichtung als Wahrheit wurde in die Welt gesetzt, und das
nicht zu gering, denn es folgten Intrigen und das Kommen und Gehen
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