Martin,George R R - Das Verschworene Schwert.pdf

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George R
George R. R. Martin
Das Lied von Eis und Feuer
Das verschworene Schwert
Eine Erzählung aus den Sieben Königslanden
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George R. R. Martin
»Das verschworene Schwert«
(»The Sworn Sword«).
Aus dem Englischen von Andreas Heiweg, 2005
Scan by Brrazo 08/2005
Die Herren von Winterfell /Das Erbe von Winterfell (1996)
Der Thron der Sieben Königreiche/ Die Saat des goldenen
Löwen (1998)
Sturm der Schwerter/Die Königin der Drachen (2000) A
Feast for Crows (in Vorbereitung)
A Dance with Dragons (noch nicht erschienen)
The Winds of Winter (noch nicht erschienen)
Das Lied von Eis und Feuer, ursprünglich als Trilogie
konzipiert, ist inzwischen auf sechs Bücher angewachsen.
Wie J. R. R. Tolkien es einst ausdrückte, wuchs die
Geschichte beim Erzählen.
Die Handlung spielt auf dem großen Kontinent Westeros,
in einer Welt, die der unseren sowohl ähnelt als sich auch
von ihr unterscheidet, in der die Jahreszeiten sich über
Jahre und manchmal Jahrzehnte ausdehnen. Westeros
stemmt sich im Westen der bekannten Welt gegen das
Meer der Abenddämmerung und reicht von dem roten Sand
Domes im Süden bis zu den schneebedeckten Gipfeln der
eisigen Länder des Nordens, wo selbst in den langen
Sommern Schnee fällt.
Die Kinder des Waldes waren die ersten bekannten
Einwohner von Westeros im Zeitalter der Dämmerung:
eine Rasse, klein von Gestalt, die im grünen Wald lebte
und eigenartige Gesichter in die knochenweißen Wehr-
holzbäume schnitzte. Dann kamen die Ersten Menschen
über eine Landbrücke von einem größeren Kontinent im
Osten, sie brachten Bronzeschwerter und Pferde mit und
führten über Jahrhunderte Krieg gegen die Kinder des Wal-
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des, ehe sie schließlich mit der älteren Rasse Frieden
schlossen und sich deren alte, namenlose Götter zu Eigen
machten.
Es folgten weitere Eindringlinge. Die Andalen über-
querten die Meerenge auf Schiffen, und mit Eisen und
Feuer überzogen sie die Königreiche der Ersten Menschen,
vertrieben die ›Kinder‹ aus ihren Wäldern und fällten viele
der Wehrholzbäume. Sie brachten ihren eigenen Glauben
mit und verehrten einen Gott mit sieben Wesenheiten,
dessen Symbol der siebenzackige Stern war. Nur im hohen
Norden gelang es den Ersten Menschen unter Führung der
Starks von Winterfell, die Neuankömmlinge abzuwehren.
Überall sonst triumphierten die Andalen und gründeten
eigene Königreiche. Die Kinder des Waldes verschwanden,
die Ersten Menschen hingegen vermischten sich mit den
Eroberern.
Die Rhoynar trafen einige tausend Jahre nach den
Andalen ein und kamen nicht als Eindringlinge, sondern
als Flüchtlinge. In zehntausend Schiffen überquerten sie
das Meer auf der Flucht vor der wachsenden Macht
Valyrias. Die Herrscher von Valyria beherrschten fast die
gesamte bekannte Welt; sie waren Zauberer von großer
Macht, die über das Wissen verfügten, Drachen zu züchten
und sie dem eigenen Willen zu unterwerfen. Jedoch schon
vierhundert Jahre bevor Das Lied von Eis und Feuer
beginnt, ging Valyria unter und wurde in einer einzigen
Nacht vollständig zerstört. Im Anschluss daran breiteten
sich im valyrischen Reich Zwist, Barbarei und Krieg aus.
Westeros, jenseits der Meerenge gelegen, blieb die
Verwüstung zum größten Teil erspart. Inzwischen waren
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von den einst hunderten von Königreichen nur sieben
geblieben – aber auch sie sollten nicht mehr lange
bestehen. Ein Erbe des untergegangenen Valyrias namens
Aegon Targaryen landete mit einer kleinen Armee, seinen
beiden Schwestern (die auch seine Gemahlinnen waren)
und drei großen Drachen an der Mündung des Blackwater.
Auf dem Rücken der Drachen gewannen Aegon und seine
Schwestern Schlacht um Schlacht und unterwarfen mithilfe
von Feuer, Schwert und Verhandlungen sechs der sieben
Königreiche von Westeros. Der Eroberer sammelte die
geschmolzenen, verbogenen Klingen seiner gefallenen
Feinde ein und ließ aus ihnen einen monströsen hoch
aufragenden Stuhl mit vielen scharfen Kanten errichten:
den Eisernen Thron, von dem aus er fortan regierte: Aegon,
der Erste seines Namens, König der Andalen, der Rhoynar
und der Ersten Menschen und Herr der Sieben Königs-
lande.
Die Dynastie, die Aegon und seine Schwestern
begründeten, hielt sich fast dreihundert Jahre an der Macht.
Ein Targaryen-König, Daeron II., fügte Dorne dem Reich
hinzu und vereinigte damit ganz Westeros unter einem
einzigen Herrscher. Dieses Ziel erreichte er durch Heirat,
nicht durch Eroberung, denn der letzte Drache war schon
ein halbes Jahrhundert zuvor gestorben. Die Erzählung Der
Heckenritter spielt am Ende der Herrschaft des Guten
Königs Daeron, etwa hundert Jahre vor dem ersten Eis-
und-Feuer-Roman, zu einer Zeit, als Frieden im Reich
herrscht und die Targaryen-Dynastie im Zenit steht. Diese
Geschichte erzählt, wie sich Dunk, der Knappe eines
Heckenritters, und Ei, ein Junge, der von wesentlich
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