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Merkblatt Waldpflege
Durchforstung
Warum sollte durchforstet werden?
Bäume brauchen vor allem in der Krone Raum um sich zu einem
kräftigen und standfesten Baum entwickeln zu können. Je dichter
Bäume auf einer Fläche stehen, um so weniger Wasser, Nährstoffe und vor
allem Licht bekommt der Einzelbaum. Eine Fichte benötigt im
Altbestand ca. 40 m² um optimal wachsen zu können. D. h. auf einen
Hektar passen ca. 250 Bäume im Abstand von ca. 7 – 8 m . Stehen
wesentlich mehr drauf, so bleiben die Kronen klein und der Holzzuwachs
(=Ertrag) gering.
Kleine Krone = schwache Krone, schwache Kronen brechen leicht
bei Schneeauflage zusammen.
Beengte Krone = kleine Wurzelteller
Kleine Wurzel = geringe Verankerung und Standfestigkeit im
Boden, das Risiko des Windwurfs steigt.
Kleine Wurzel + kleine Krone = höchstes Risiko, vor allem bei
Windwurf und Windbruch , langsames Wachstum, Zuwachs in
schwachen Sortimenten.
Frühzeitiges und regelmäßiges Durchforsten ist daher zum Wohl ihres
Waldes, da die Anfälligkeit gegenüber allen Schadereignissen geringer
wird. Die Bäume wachsen schneller in die Dicke, so dass man eher ernten
kann. Stärkere Bäume sind in der Regel auch wertvoller als dünnere und
erzielen höhere Preise.
Positiver Nebeneffekt: Bei Einsatz des Harvesters wird Gewinn erzielt.
In welchem Alter sollte mit der Durchforstung begonnen werden?
Pflege (Jugendpflege) mit Pflegegassen sollte bereits durchgeführt
werden, so bald sich die Äste in der Dickung berühren.
Anlage von Rückegassen (siehe Merkblatt Rückegassen) so bald wie
möglich.
Schon ab einem Durchmesser von ca. 12 cm in Brusthöhe fällt
Papierholz, Industrieholz oder Energieholz (= Brennholz) an, das derzeit
gut verkauft werden kann. Die Aufarbeitung mit Harvester ist
kostendeckend oder bringt guten Gewinn.
Fängt man früh mit der Durchforstung an, können sich die stehen
bleibenden Zukunftsbäume besser entwickeln . Die Durchforstung im
Abstand von 5 – 10 Jahren pflegt den Bestand erfolgreich.
Grundsatz: stoßen die Äste der Kronen aneinander, muss durchforstet
werden.
Forstlicher Berater Willi Heymann
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Ab einer Stärke von ca. 20 cm in Brusthöhe ist dann auch die
motormanuelle, d.h. händische Durchforstung kostendeckend.
Empfehlenswert ist jedoch auch hier der Maschineneinsatz.
Nutzen Sie Ihren Wald durch frühzeitige und fachgerechte
Durchforstung . Er dankt es Ihnen mit besserem Zuwachs und höherer
Stabilität!
Wie gehe ich am besten vor?
1. Anlegen eines planmäßigen Rückegassensystems
2. Suchen der Elite-/Zukunftsbäume
Kräftige, gesunde, zur Hälfte der Baumlänge bekronte Elitebäume
im Abstand von ca. 5 – 8 m (Abstand je nach Alter zunehmend)
aussuchen und diese mit Markierungsband kennzeichnen, so dass
der Baum beim weiteren Vorgehen von allen Seiten zu erkennen ist.
3. „Auszeichnen“ von ein oder zwei Nachbarbäumen, die den
Zukunftsbaum mit ihrer Krone bedrängen , oder die krank oder
beschädigt sind.
Bäume, die bereits überwachsen sind, können stehen bleiben (sog.
Unterstand: dient der natürlichen Astreinigung und der
Bodendeckung gegen ungewollten Gras- und Krautwuchs)
Schon abgestorbene Bäume können entweder als Brennholz genutzt
werden oder sie verbleiben als Lebensraum für Insekten und Vögel
auf der Fläche. Sie spielen für die Bestandspflege keine Rolle mehr.
Mischbaumarten wie Buche, Tanne, Birke, Roterle, Linde, Ahorn
usw. (Schatt- und Edellaubholz) sollten in gleichmäßiger
Verteilung in begrenztem Umfang auf der Fläche erhalten
bleiben. Sie decken und verbessern den Boden und wirken
stabilisierend auf den Bestand.
4. Im Anschluss an das „Auszeichnen“ (Markierung der Bäume) kann nun mit
den Fäll- und Rückearbeiten begonnen werden. Dabei sollte darauf geachtet
werden, dass der verbleibende Bestand nicht beschädigt wird.
Wer macht die Arbeit?
Bei entsprechender Ausrüstung und Fachkunde der Waldbesitzer selbst.
Waldmesswarte der WBV helfen gegen Gebühr beim fachgerechten
Auszeichnen und bei der Holzaushaltung und –aufnahme.
Holzeinschlagsunternehmer mit zwei Ausführungsvarianten:
1. Maschinelle Aufarbeitung mit Vollernter (Harvester) und Rückung
mit Forwarder.
2. Waldarbeiter mit Motorsäge.
Die erste Variante empfiehlt sich vor allem in Beständen, wo Fixlängen
gewinnbringend aufgearbeitet werden sollen und noch kein Langholz
anfällt.
Was kostet mich das bzw. welcher Reinertrag bleibt übrig?
Kosten bei eigener Ausführung: Benzin, Öl, Abnutzung der Geräte,,
gesundheitliche Belastung mit Unfallgefahr.
Kosten für Unternehmer (Einschlag und Rückung frei Forststraße):
Harvester: ca. 15,-- (bis 20,--) €/fm
Waldarbeiter manuell: ca. 22.-- bis 27.-- €/fm
Forstlicher Berater Willi Heymann
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Holzerlös: die derzeit aktuellen Preise erfragen Sie bitte bei der WBV oder
in der aktuellen Internetseite unserer Homepage und können danach ihren
Reinertrag je nach Aufarbeitungsart leicht ausrechnen.
Wer vermarktet mein Holz?
Die Vermittlung und Vermarktung des Holzes für Mitglieder ist Aufgabe
der WBV
Die WBV arbeitet mit der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Oberfranken
zusammen, hat langfristige Verträge mit verschiedenen Sägewerken und
kann so beste Holzpreise erzielen.
Nach Abschluss der Holzgeschäfte wird der Erlös auf Ihr Konto
überwiesen.
Wie sollten sich die Elitebäume in meiner Durchforstung entwickeln?
Durch die bessere Umlichtung der Elitebäume bilden diese eine längere
grüne Krone von 1/3 bis ½ der Baumlänge aus. Je niedriger das
Verhältnis von Höhe in Meter (h) zu Brusthöhendurchmesser in Meter (d),
das ist der sog . h/d – Wert , desto stabiler ist der Bestand.
Durch die größere Krone bildet sich ein breiteres Wurzelwerk.
Durch die größere Wurzel nimmt die Standfestigkeit langfristig zu .
stabiler Elitebaum mit einer
grünen Kronenlänge von
mind. 1/3 bis ½
der Baumlänge
instabiler Baum:
„stark
windwurfgefährdet!!!“
Wer hilft mir bei Fragen?
WBV Geschäftsstelle zu den Sprechzeiten.
WBV – Waldmesswarte : Siehe Liste der Waldmesswarte.
Revierleiter der zuständigen Forstdienststelle.
Forstlicher Berater Willi Heymann
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