Kicker 2011 79.pdf

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Nr. 79 / 39. Woche
29. September 2011
€ 1,80
Deutschland
CHAMPIONS LEAGUE
NÜRNBERG
Klinsmanns
Pläne mit
Chandler
3:0 Abwehrfehler
bestraft
2:0 Bender und
Ballack treffen
BAYERN
DAS 2:0 GEGEN MANCHESTER CITY
Ribery: „Ein Signal
an Europa“
Neuer Vertrag
für Heynckes?
Dortmund patzt
Der Meister
BUNDESLIGA
zahlt Lehrgeld
SCHALKE
Stevens: Die Folgen
seiner Heimkehr
Leverkusens Torhüter
im Blickpunkt
Schalke und HSV
wollen Adler. Darf
Leno bleiben?
MARSEILLE – DORTMUND
LEVERKUSEN – GENK
702169624.037.png 702169624.038.png 702169624.039.png 702169624.040.png 702169624.001.png 702169624.002.png 702169624.003.png 702169624.004.png 702169624.005.png 702169624.006.png 702169624.007.png 702169624.008.png 702169624.009.png 702169624.010.png 702169624.011.png 702169624.012.png 702169624.013.png 702169624.014.png 702169624.015.png 702169624.016.png 702169624.017.png 702169624.018.png
 
2 CHAMPIONSLEAGUE
EINWURF
VON THIEMO MÜLLER
kicker, 29. September 2011
Klopps Planspiel
Der Schalke-Experte des kicker über die
Regelung der Rangnick-Nachfolge.
endet im Fiasko
Stevens zeigt: Heldt hat
die Gegenwart im Griff!
H uub Stevens(57) folgt Ralf
Rangnick (53). Wer diese Schal-
ker Trainerentscheidung objek-
tiv bewerten will, muss zwei As-
pekte besonders berücksichtigen:
Umstände und Alternativen. Die
Verp ichtung des „Jahrhunderttrai-
ners“ als rückwärtsgewandt zu kriti-
sieren, wäre leicht. Aber ungerecht.
Gewiss scheint der Niederländer
nicht der Mann zu sein, der Schal-
ke dank perspektivträchtiger Spiel-
und Spielerphilosophie t für die
Zukunft macht. Diese Aufgabe wäre
anderen eher zuzutrauen gewesen:
omas Tuchel, Mike Büskens,
orsten Fink, Markus Babbel. All
diesen Kandidaten ist jedoch auch
gemeinsam: Sie stehen unter Ver-
trag und be nden sich mitten in an-
spruchsvollen Projekten. Egal wer
von ihnen den schnellen persön-
lichen Aufstieg vorgezogen hätte –
es hätte ihn massiv Glaubwürdig-
keit gekostet. Der neue Schalke-
Coach wäre somit bereits vor dem
Amtsantritt beschädigt gewesen
und nicht mehr derselbe, als der er
geholt wurde. Ein Ausschlusskrite-
rium für beide Seiten, von der fälli-
gen Ablöse ganz zu schweigen. So
reizvoll die Vorstellung der genann-
ten Fußballlehrer auf der Schalker
Bank auch sein mag: Sie bleibt es
zwangsläu g nur in der eorie.
Schalke-Manager Horst Heldt
(41) hat dies schnell erkannt. Und
sich mit dem beherzten Zugri
auf Stevens als Mann der Pra-
xis pro liert. Philosophien und
Konzepte können, speziell im
Fußball-Business, sowieso von
heute auf morgen Schall und
Rauch sein. Rangnicks plötzlicher
Rückzug führte drastisch vor Au-
gen, was, erst recht im Sport, noch
wichtiger ist als Zukunft: Die Ge-
genwart. Hier und jetzt verspricht
der erfahrene, selbstbewusste
und leidenschaftliche Fußball-
lehrer Stevens genau das, was die
talentierte, leistungsbereite aber
bisweilen noch labile Schalker
Mannschaft braucht: Kurzfristi-
gen Erfolg, um nicht langfristig ins
Hintertre en zu geraten.
Nebenbei hat Heldt auch „in-
nenpolitisch“ klug agiert: Stevens
gilt nicht zuletzt als Wunschkan-
didat von Aufsichtsratschef Cle-
mens Tönnies. In Heldts Hinter-
kopf sollte dennoch auch schon
die Zeit nach Stevens eine Rolle
spielen. Egal, ob sie mit o ziel-
lem Vertragsende 2013 oder wann
auch immer beginnt.
Böse Klatsche für den BVB: NEVEN SUBOTIC und
MATS HUMMELS leisten sich krasse Aussetzer.
So gerät Dortmund schon klar ins Hintertre en.
D er Meister zahlt Lehrgeld. 0:3
bei Olympique Marseille nach
bösen Patzern der Innenver-
teidiger Neven Subotic und Mats
Hummels, nur ein Punkt nach zwei
Spielen. Und damit jetzt schon ganz
schlechte Karten für den BVB ge-
genüber den Franzosen und dem
FC Arsenal im Kampf um den Ein-
zug ins Achtel nale.
Dabei hatte Coach Jürgen Klopp
vorm Anp auf Sky noch vollmun-
dig angekündigt: „Wer uns heute
schlagen will, muss über sich hin-
auswachsen. Das ist der Plan.“ Doch
diesen durchkreuzte ausgerechnet
ein eigener Innenverteidiger schon
nach 20 Minuten: Neven Subotics
Ausrutscher nutzten die Franzosen
zur Führung. Der serbische Natio-
nalspieler, in der Vorsaison noch ein
Muster an Zuverlässigkeit, patzte
also erneut, wie schon gegen Her-
tha und in Hannnover. Ein Schock
für den BVB, der unmittelbar zu-
vor noch selbst die große Chance
durch Mario Götze besessen hatte.
„Danach sind wir nicht mehr kon-
kret geworden“, stellte Sportdirektor
Michael Zorc zur Pause fest. „Wir
haben mehr Ballbesitz und laufen
mehr als Marseille. Aber wir sind zu
nervös, leisten uns zu einfache Ab-
spielfehler und Ballverluste. Unser
Spiel muss sich insgesamt ändern!“
Ungehört verhallte diese Forde-
rung weiß Gott nicht. Doch dass
Götze im folgenden BVB-Powerplay
aus kürzester Distanz nur den Pfos-
ten traf, schien schon mehr Unver-
mögen als Pech (50.). Und ein kapi-
taler Bock von Subotic-Nebenmann
Hummels führte wiederum wenig
später zum 2:0, die Vorentschei-
dung. Schwache Chancenverwer-
tung vorne, kapitale Aussetzer hin-
ten – damit wiederholten sich die
Symptome, denen in der Vorsaison
bereits Borussias frühes Aus in der
Europa League geschuldet war.
Auch Klopps Plan mit Kevin
Großkreutz in der Startelf ging am
Mittwochabend nicht auf. Der
laufstarke Kämpfer hatte auf dem
linken Flügel den Vorzug erhalten
vor Ivan Perisic, Torschütze gegen
Arsenal und in Mainz. „Bei Kevin
haben wir den Bogen zwei Spiele
lang gespannt“, formulierte Klopp
ho nungsfroh, „jetzt schießen wir
den Pfeil ab. Ich erwarte mir sehr
viel von ihm.“ Erfüllen konnte Groß-
kreutz seine Mission indes ebenso
wenig wie die wiedergenesenen
Marcel Schmelzer und Sven Bender.
Am Ende blieb allen Beteiligten in
Schwarz-Gelb nur bittere Enttäu-
schung. Sämtliche Vorhaben von
Klopp und seinen Pro s endeten in
einem denkwürdigen Fiasko.
! Die Gra k der Woche
Schalkes Trainer von Stevens bis Stevens
Die Schalke-Trainer seit 1996. Wer sich wie lange hielt, wer wie viele Punkte
holte. Interimstrainer (1 oder 2 Spiele) sind nicht berücksichtigt.
Zeitraum
Trainer
BL-Spiele
Punkte-Ø
Lattentre er bei der „Aufbaumaßnahme“
Barrios sorgt für kleinen Lichtblick
seit 27. 9. 2011
Huub Stevens
03/11 – 09/11
Ralf Rangnick
13
1,23
1 Der Plan stand bereits vor dem
Anp : „Wir haben Lucas Barrios
mitgenommen, um ihn zu bringen“,
betonte Jürgen Klopp. „Es ist ein
bisschen vom Ergebnis abhängig,
aber 25 bis 30 Minuten sollten mög-
lich sein.“ Knapp 20 Minuten vor
dem Ende war es soweit: Barrios
betrat den Rasen, nach der Vier-
telstunde in Mainz sein zweiter
P ichtspieleinsatz seit dem schwe-
ren Muskelbündelriss Ende Juli bei
der Copa America.
Echte Ho nung auf die Wende
bestand da freilich nicht mehr. So
durfte diese „Aufbaumaßnahme“
für den Torjäger, der noch die Latte
traf, am Mittwochabend noch als
einziger positiver Randaspekt gel-
ten. Sportdirektor Michael Zorc:
„Es ist schon ein gutes Gefühl, den
Gegnern wieder mit Lucas dro-
hen zu können.“ Und Mario Götze
schwärmt: „Lucas ist ein Weltklas-
se-Stürmer, selbst wenn er nicht
tri t, enorm wichtig als Mitspieler,
der Bälle behauptet und stark kom-
biniert.“ Der Auftritt seiner Kollegen
bestätigte, dass ein tter Lucas Bar-
rios händeringend benötigt wird.
07/09 – 03/11
Felix Magath
60
1,63
04/09 – 06/09
Mike Büskens
9
1,44
07/08 – 03/09
Fred Rutten
25
1,48
04/08 – 06/08
Mike Büskens
6
2,67
01/06 – 04/08
Mirko Slomka
79
1,85
09/04 – 12/05
Ralf Rangnick
44
2,00
07/03 – 09/04
Jupp Heynckes
38
1,39
03/03 – 06/03
Marc Wilmots
8
1,25
07/02 – 03/03
Frank Neubarth
26
1,50
10/96 – 06/02
Huub Stevens
194
1,47
702169624.019.png 702169624.020.png
kicker, 29. September 2011
CHAMPIONS LEAGUE 3
Borussia Dortmund
Mandanda (2,5)
3:0
(1:0)
Trainer:
Deschamps
Azpilicueta (3)
Diawara (3)
Nkoulou (2,5)
Morel (3,5)
Diarra (2,5)
Valbuena (3)
Lucho Gonzalez (2)
Kaboré (3,5)
A. Ayew (2)
Remy (2,5)
Lewandowski (5)
Großkreutz (4,5)
Kagawa (5)
Götze (3,5)
Kehl (4)
Bender (4)
Schmelzer (5)
Hummels (5)
Subotic (5)
Piszczek (5)
Trainer:
Klopp
Weidenfeller (3)
71. J. Ayew (–) für Remy, 73. Amaltano (–) für Lucho Gonzalez,
89. Sabo (–) für A. Ayew – 63. Perisic (–) für Großkreutz und Blaszczykowski (–) für
Kagawa, 72. Barrios (–) für Lewandowski –
Bracigliano (Tor), Gadi,
Omrani – Langerak (Tor), Felipe Santana, da Silva, Gündogan
Tore:
Reservebank:
1:0 A. Ayew (20., Linksschuss, Vorarbeit Remy), 2:0 Remy (62., –), 3:0
A. Ayew (69., Linksschuss, Foulelfmeter, Kehl an Remy) –
Chancen:
4:6 –
Ecken:
4:11
SR-Team:
Eriksson (Schweden – Assistenten: Wittberg, Klasenius – Vierter Ofzi-
eller: Strömbergson), Note 4,5, leitete sehr großzügig, entschied beim Elfmeter
falsch. –
Zuschauer:
35 000 –
Gelbe Karten:
Morel, J. Ayew – Hummels –
Spiel-
note:
3,5, abwechslungsreiche Partie, beiderseits mit vielen Fehlern.
Aus Marseille berichtet
Oliver Bitter
Abwehrfehler – BVB schlägt sich selbst
Sprungstark: Mats Hummels kommt vor Loic Remy (rechts) an den Ball.
Marseilles Sturmspitze traf allerdings zum 2:0.
Nach nervösem Beginn Glück für
Marseille, dass Götze eine Dop-
pelchance vergab (19. Minute).
Zu diesem Zeitpunkt hatte Dort-
mund scheinbar Fuß gefasst, doch
praktisch im Gegenzug el das 1:0
nach einem Ausrutscher Subotics
und einem Linksschuss André
Ayews. Ein Treer, der Wirkung
zeigte. Borussia tat sich danach
schwer, Marseille wurde sicherer,
kombinierte schnell, während die
Gäste oft nur noch lange Bälle
nach vorne schlu-
gen. Nach dem
Wechsel dominierte
Dortmund, scheiter-
te aber an der Chan-
cenverwertung.
Götze traf nur den
Pfosten (50.), fand
in Torwart Mand-
anda seinen Meis-
ter (52.), wie fünf
Minuten vorher
auch Lewandowski.
Nach dieser eindeutig besten Pha-
se des Deutschen Meisters wie-
der ein unverzeihlicher Fehler, als
Hummels per Kopf Remy bedien-
te und der – wie beim 1:0 aus dem
Nichts – das 2:0 erzielte. Zu allem
Überuss entschied Referee Eriks-
son nach einem Zweikampf Kehls
gegen Remy überzogen auf Straf-
stoß. Das war die Entscheidung.
FAZIT: Verdienter Sieg Marseilles,
das die BVB-Fehler gnadenlos
nutzte. Dortmund
wurde jedoch unter
Wert geschlagen.
DORTMUNDS GRUPPE F: Abwehr weiter luftig
Arsenal feiert seinen Debütanten
FC Arsenal –
Olympiakos Piräus
2:1
(2:1)
führte Partie knapp, aber verdient.
Acht Minuten hatte Alex Oxlade-
Chamberlain bei seinem Debüt in
der Königsklasse erst hinter sich, als
der 18-jährige Engländer sein Team
per feinem Linksschuss schon in
Führung brachte. Arsenal, nicht mit
der ersten Elf angetreten, drängte
weiter und erhöhte durch André
Santos, doch die Abwehr um den
anfangs nicht immer souveränen
Mertesacker oenbarte Lücken.
Piräus verwertete die schlechteste
seiner drei Chancen vor der Pause
zum Anschlusstor und blieb auch
hinterher gefährlich. Arsenal hinge-
gen, angeführt von Kapitän Rosicky,
ließ seine Konter verpuen. K. R.
SPIELER DES SPIELS
André Ayew
Quirlig, wirbelte vor
allem in der ersten
Hälfte Dortmund
durcheinander. Zu-
dem sicherer Elfme-
terschütze.
Arsenal: Szczesny – Sagna, Mertesacker,
Song,
– Frimpong,
Arteta
,
– Oxlade-Chamberlain (68. Ram-
sey), Chamakh (71. van Persie), Arshavin
(82. Gibbs) – Trainer i.V.: Rice
Piräus: Costanzo – Torosidis, Mellberg, Mar-
cano,
Holebas
– Orbaiz (75. Modesto),
% -Spielcheck Marseille
Dortmund
(80. Pantelic) – Djeb-
bour, Mirallas (75. Abdoun) – Tr.: Valverde
Tore: 1:0 Oxlade-Chamberlain (8.), 2:0
André Santos (20.), 2:1 Fuster (27.) –
Fuster
Durchschnitts-Note
2,7
4,5
Durchschnitts-Alter
25,7
24,6
SR:
Abseits
4
1
Gelb:
Rosicky, Arteta – Holebas, Fuster, Djebbour
Z:
51 000 –
Gewonnene Zweikämpfe 55 % (117)
45 % (97)
Ballbesitz
45 %
55 %
Meiste Ballkontakte
85 Morel
90 Subotic
Arsenal gewann die recht oen ge-
Olympique Marseille –
Eingewechselt:
% -ANALYSE
André Santos
Rosicky
Fejsa, Ibagaza,
Carballo (Spanien) –
702169624.021.png 702169624.022.png 702169624.023.png 702169624.024.png 702169624.025.png 702169624.026.png 702169624.027.png 702169624.028.png 702169624.029.png
4 CHAMPIONS LEAGUE
kicker, 29. September 2011
Bayer Leverkusen –
2:0
(1:0)
Leno (2,5)
Trainer:
Dutt
Castro (2,5)
Reinartz (4)
Toprak (3)
Kadlec (4)
Bender (2)
Rolfes (3,5)
Sam (4,5)
Renato Augusto (5)
Schürrle (3,5)
Kießling (3)
Ogunjimi (4,5)
Vossen (5)
de Bruyne (4,5)
Buffel (4)
Tözser (3,5)
Hubert (4)
Pudil (5)
Nadson (5)
Simaeys (3,5)
Ngcongca (3,5)
Trainer:
Been
Köteles (2)
65. Balitsch (–) für Renato Augusto, 80. Ballack (–) für Kadlec,
90./+3 Derdiyok (–) für Kießling – 46. Barda (5) für Vossen, 69. Hyland (–) für
Nadson, 78. Nwanganga (–) für Hubert –
Yelldell (Tor), Friedrich,
Schwaab, Bellarabi – Sandomierski (Tor), Masuero, Dugary, Limbombé
Tore:
Reservebank:
1:0 Bender (30., Linksschuss, ohne Vorarbeit), 2:0 Ballack (90./+2,
Rechtsschuss, –) –
Chancen:
8:3 –
Ecken:
7:9
Kelly (Irland – Assistenten: McGrath, Douglas – Vierter Ofzieller: McKeon),
Note 2, ohne Fehler in einer Partie, die keine knifige Situation bereit hielt. –
Zuschauer:
4,
insgesamt zu viele Fehler auf beiden Seiten, vor allem die zweite Hälfte bot viel
Leerlauf.
26 000 –
Gelbe Karten:
Kadlec, Toprak – Nadson, Pudil –
Spielnote:
Es berichten Frank Lußem
und Jan Lustig
Erst Ballack beendet die Ungewissheit
Die Dutt-Elf guckte sich Genks
linke Abwehrseite als Schwach-
punkt aus, trug folgerichtig fast
alle Angrie über den rechten
Flügel vor. Die sich bietenden
Räume nutze sie aufgrund vie-
ler unsauberer Zuspiele aber nur
unzureichend. Trotzdem gelang
Bender die Führung, der einen
Patzer von Nadson ausnutze
und ins lange Eck einschob. De-
fensiv brachte sich Bayer wenn
überhaupt nur selbst in Gefahr.
Reinartz (18.) und
Leno (34.) leisteten
sich böse Patzer, die
jedoch ungestraft
blieben. Ansonsten
ließ der belgische
Meister höchstens
bei Eckbällen Ge-
fährlichkeit aufblit-
zen. In den zweiten
45 Minuten passte
sich Bayer immer
mehr den biederen
Genkern an, ließ im Spiel nach
vorne jegliche Zielstrebigkeit
vermissen. Einzige Ausnahme:
Schürrles tolles Solo, dem nur der
krönende Abschluss fehlte (63.).
In Gefahr geriet der Arbeitssieg
nur beim Kopfball von Ogunjimi
(77), den Leno glänzend parierte.
Erst Ballacks später Treer been-
dete die Ungewissheit.
Hoch das Bein: Der Leverkusener Michal Kadlec (hinten) attackiert
Genks Jelle Vossen.
LEVERKUSENS GRUPPE E: Lampard trit
Kalou kostet zwei Punkte
FAZIT: Ein verdienter Erfolg, aber
lange auch ein zu knapper, weil
Bayer nicht ener-
gisch genug eine
frühere Entschei-
dung suchte.
FC Valencia –
FC Chelsea
1:1
(0:0)
verwandelte. Es war Soldados ach-
tes Tor im zwölften Champions-
League-Match. Ausgerechnet Frank
Lampard, zuletzt nur Edelreservist
bei den „Blues“, hatte die Gäste in
Front gebracht. Aufgrund der Spiel-
anteile und größerer Chancen im
zweiten Durchgang (Keeper Die-
go Alves verhinderte früher einen
Rückstand) wäre ein Sieg der Eng-
länder nicht unverdient gewesen.
Nach dem 0:1 bei Betis Sevilla im
November 2005 (damals noch un-
ter José Mourinho) traten die Lon-
doner in der Königsklasse sieben
Mal in Spanien an, spielten dabei
zum fünften Mal remis, nachdem
sie zuvor zweimal 2:1 in Valencia
gewonnen hatten. Dies wäre er-
neut möglich gewesen, doch bei
der Rückkehr von Juan Mata fehlte
letztlich die nötige Konsequenz im
Abschluss.
– Miguel, Rami, Victor
Ruiz, Jordi Alba – Albelda, Banega (73. Jo-
nas) – Pablo Hernandez (72. Feghouli),
Canales
SPIELER DES SPIELS
Lars Bender
Emsiger Arbeiter
im Mittelfeld. Kalt-
schnäuziger Ab-
schluss beim wich-
tigen Führungstor.
, Mathieu (59. Piatti) – Soldado
– Trainer: Emery
Chelsea: Cech
– Bosingwa, David Luiz,
Terry, Cole – Ramires (66. Raul Meireles),
Mikel,
Lampard
(83. Kalou) – Mata,
Fer-
nando Torres
(72. Anelka), Mata – Trainer:
Villas-Boas
Tore:
0:1 Lampard (56.), 1:1 Soldado (87.,
HE) –
% -Spielcheck Leverkusen
KRC Genk
Zuschauer:
38 000 – Gelb: Victor Ruiz, Albelda – Kalou,
Malouda, Mata, Cole
Rizzoli (Italien) –
Durchschnitts-Note
3,4
4,1
Durchschnitts-Alter
25,2
25,1
Ein unnötiges und dummes
Handspiel des eingewechselten
Kalou bescherte Valencia kurz vor
Schluss einen Elfmeter, den Solda-
do gegen den guten Cech sicher
Abseits
3
2
Gewonnene Zweikämpfe 48 % (78)
52 % (86)
Ballbesitz
57 %
43 %
Meiste Ballkontakte
85 Toprak
59 Tözser
psm
KRC Genk
Eingewechselt:
SR-Team:
% -ANALYSE
Valencia: Diego Alves
SR:
702169624.030.png 702169624.031.png
 
kicker, 29. September 2011
CHAMPIONS LEAGUE 5
2:0 – Ballack trifft, doch
Lars Bender
Der Junior-Chef ebnet
den Weg zum Sieg
1 Er ist längst nicht mehr zu erset-
zen im Spiel des Vizemeisters. Lars
Bender (22) mausert sich immer
mehr zum Junior-Chef im Bayer-
Mittelfeld, zeigte erneut, wie wert-
voll er für diese Mannschaft längst
ist. Sein Tor nach einer halben
Stunde ebnete der „Werkself“ den
Weg zum Sieg, seine Leistung war
erneut über jeden Zweifel erhaben,
der Neu-Nationalspieler ist einer,
der sich auch in der Krise zeigt.
Was man von Renato Augusto
nicht sagen kann. Der so talentier-
te Brasilianer enttäuschte erneut,
machte zwar nicht alles falsch wie
am vergangenen Samstag in Mün-
chen ( kicker -Note 6) – von einsti-
ger Klasse aber ist er weit entfernt,
scheint entnervt von Wechselspie-
len und Positionslotterie.
Ein schwierige Aufgabe für Trai-
ner Robin Dutt, der Renato dies-
mal den Vorzug vor Michael Bal-
lack (35) gab, der nach einer Grippe
nicht ganz t war. Und trotzdem als
Stimmungsmacher in Erscheinung
trat: Sein Tor in der Nachspielzeit
versöhnte die Fans wenigstens ein
bisschen für die fade Vorstellung.
Schön war es nicht, aber wichtig für Trainer ROBIN DUTT (46). Doch auch der
erste Dreier nach drei Pleiten ließ eine Menge Fragen oen in Leverkusen.
schließen kann, die sich aufta-
ten in Leverkusen? Der Erfolg,
der den Knoten platzen lässt? Der
erste Sieg nach drei Pleiten – er-
kämpft, erzittert nach ei-
ner Vorstellung, die man
sich angesichts der Klas-
se dieses Kaders nicht
wirklich erklären kann.
Aber: Der erste Dreier in
der Champions League –
Bayer Leverkusen kann doch noch
gewinnen.
Es war ein hartes Stück Arbeit,
doch vielleicht genau das, was
die Mannschaft brauchte. Mühen
werden belohnt, sicherlich eher
als Gesundbeterei oder voreiliges
Understatement. Dies hatte vor der
Partie Wolfgang Holzhäuser, der
Geschäftsführer, betrieben, der in
einem Interview mit dem Kölner
Stadt-Anzeiger Robin Dutts Sai-
sonziel Meisterschaft ad acta legte,
weil der Kader nicht stark genug
sei, dauerhaft mit Vereinen wie
dem FC Bayern mitzuhal-
ten. Prompt wurde auch
Gruppenplatz zwei in der
Champions League nicht
mehr zur Picht ausgeru-
fen: „Wir wollen interna-
tional überwintern, dafür
brauchen wir Gruppenplatz drei.“
Immerhin: ein Schritt in diese
Richtung wurde getan. Es fehlte
fast alles bei diesem Sieg, vor allem
nach der Pause. Doch nach Wochen
der Erfolglosigkeit könnten diese
drei Zähler die Basis sein, verschüt-
tete Tugenden wieder auszubud-
deln und neues Selbstvertrauen
aufzubauen.
„Ich weiß, dass die Mannschaft
Siege holen wird“, hatte Robin Dutt
vor der Partie prophezeit und lag
fürs Erste endlich einmal richtig
mit einer ese. Fast beschwörend
negiert der Trainer atmosphärische
Störungen zwischen ihm und dem
Team: „Ich habe noch nie so viel
kommuniziert wie hier!“ Wobei die
Menge ja bekanntlich wenig über
die Inhalte aussagt.
Wie dünn das Eis ist, auf dem
Bayer wandelt, zeigte sich eben
nach der Pause. Da wankte und
wackelte das gesamte Gebilde be-
denklich, da bekamen selbst diese
unglaublich biederen Belgier Räu-
me zugestanden, da musste Bernd
Leno erneut über sich hinaus wa-
chen, um die Total-Blamage zu ver-
hindern. Sieg hin, Sieg her – Dutt
hat viel zu tun!
CHAMPIONS LEAGUE 2011/12: GRUPPENPHASE
Die Ersten und Zweiten jeder Gruppe qualizieren sich für das Achtelnale, die Dritten für die Zwischenrunde (letzte 32) der Europa League. Sind nach Abschluss der Gruppenphase zwei oder mehr Mannschaften punktgleich,
so entscheidet über das Weiterkommen: 1. die größere Punktzahl aus den Direktbegegnungen, 2. die Tordifferenz aus den Direktbegegnungen, 3. die größere Anzahl von Auswärtstoren aus den Direktbegegnungen, 4. die
größere Tordifferenz aus allen Gruppenspielen, 5. die größere Anzahl erzielter Tore aus allen Gruppenspielen, 6. der UEFA-Koefzient. – Auslosung Achtelnale: 16. 12. –
Spiele: 14./15./21./22. 2. und 6./7./13./14. 3. –
Auslosung Viertel- und Halbnale: 16. 3. – Viertelnale: 27./28. 3. und 3./4. 4. – Halbnale: 17./18. 4. und 24./25. 4. – Endspiel: 19. 5. in München.
GRUPPE A
FC Villarreal – Bayern München
0:2
GRUPPE B
Lille OSC – ZSKA Moskau
2:2
GRUPPE C
Benfica Lissabon – Manchester United 1:1
FC Basel – Otelul Galati
GRUPPE D
Dinamo Zagreb – Real Madrid 0:1
Ajax Amsterdam – Olympique Lyon 0:0
Real Madrid – Ajax Amsterdam
Manchester City – SSC Neapel
1:1
Inter Mailand – Trabzonspor
0:1
2:1
SSC Neapel – FC Villarreal
2:0
ZSKA Moskau – Inter Mailand
2:3
Otelul Galati – Benfica Lissabon
0:1
3:0
– Manchester City 2:0
1. Bayern München
Trabzonspor – Lille OSC
1:1
Manchester United – FC Basel
3:3
Olympique Lyon – Dinamo Zagreb
2:0
2 4:0
6
1. Trabzonspor
2 2:1
4
1. FC Basel
2 5:4
4
1. Real Madrid
2 4:0
6
2. SSC Neapel
2 3:1
4
2. Inter Mailand
2 3:3
3
2. Benca Lissabon
2 2:1
4
2. Olympique Lyon
2 2:0
4
3. Manchester City
2 1:3
1
3. Lille OSC
2 3:3
2
3. Manchester United 2 4:4
2
3. Ajax Amsterdam
2 0:3
1
4. FC Villarreal
2 0:4
0
4. ZSKA Moskau
2 4:5
1
4. Otelul Galati
2 1:3
0
4. Dinamo Zagreb
2 0:3
0
Dienstag, 18. Oktober (20.45 Uhr):
SSC Neapel –
Dienstag, 18. Oktober (20.45 Uhr):
ZSKA Moskau – Trabzonspor (18.00)
Lille OSC – Inter Mailand
Dienstag, 18. Oktober (20.45 Uhr):
Otelul Galati – Manchester United
FC Basel – Benfica Lissabon
Dienstag, 18. Oktober (20.45 Uhr):
Real Madrid – Olympique Lyon
Dinamo Zagreb – Ajax Amsterdam
GRUPPE E
GRUPPE F
GRUPPE G
GRUPPE H
KRC Genk – FC Valencia
0:0
– FC Arsenal 1:1
Olympiakos Piräus – Olymp. Marseille 0:1
FC Arsenal – Olympiakos Piräus
FC Porto – Schachtar Donezk 2:1
APOEL Nikosia – Zenit St. Petersburg 2:1
Zenit St. Petersburg – FC Porto 3:1
Schachtar Donezk – APOEL Nikosia 1:1
1. APOEL Nikosia
FC Barcelona – AC Mailand
2:2
FC Chelsea – Bayer Leverkusen
2:0
Viktoria Plzen – BATE Baryssau
1:1
FC Valencia – FC Chelsea
1:1
2:1
BATE Baryssau – FC Barcelona
0:5
Bayer Leverkusen
– KRC Genk
2:0
Olympique Marseille –
Bor. Dortmund
3:0
AC Mailand – Viktoria Plzen
2:0
1. FC Chelsea
2 3:1
4
1. Olympique Marseille 2 4:0
6
2 3:2
4
1. FC Barcelona
2 7:2
4
2. Bayer Leverkusen
2 2:2
3
2. FC Arsenal
2 3:2
4
2. Zenit St. Petersburg 2 4:3
3
2. AC Mailand
2 4:2
4
3. FC Valencia
2 1:1
2
3. Borussia Dortmund 2 1:4
1
3. FC Porto
2 3:4
3
3. Viktoria Plzen
2 1:3
1
4. KRC Genk
2 0:2
1
4. Olympiakos Piräus
2 1:3
0
4. Schachtar Donezk
2 2:3
1
4. BATE Baryssau
2 1:6
1
Mittwoch, 19. Oktober (20.45 Uhr):
Bayer Leverkusen
Mittwoch, 19. Oktober (20.45 Uhr):
Olympique Marseille – FC Arsenal
Olympiakos Piräus –
Mittwoch, 19. Oktober (20.45 Uhr):
Schachtar Donezk – Zenit St. Petersburg
FC Porto – APOEL Nikosia
Mittwoch, 19. Oktober (20.45 Uhr):
AC Mailand – BATE Baryssau
FC Barcelona – Viktoria Plzen
Borussia Dortmund
Bayer wankt und wackelt
O b dies der Kitt war, der die Risse
Bayern München
Bayern München
Manchester City – FC Villarreal
Borussia Dortmund
– FC Valencia
FC Chelsea – KRC Genk
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