Kicker 2011 87.pdf

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Nr. 87 / 43. Woche
27. Oktober 2011
€ 1,80
Deutschland
KRAWALLE
Kind fordert
harte Strafen
BUNDESLIGA Die Verträge vieler Stars laufen aus
Jetzt wird gepokert
DFB-POKAL
Lautern jubelt.
1:0 in Frankfurt
Mainz 1:0. Wetklo
Held in Hannover
BREMEN
Ekici macht
Druck auf Marin
DORTMUND
Gündogan raus. Klopp
setzt auf Bender und Kehl
Freude: Christian Wetklo pariert in der
letzten Sekunde den Elfer von Ya Konan.
SCHALKE
Hildebrand im Interview:
„Ich habe viel zu bieten“
FREIBURG – LEVERKUSEN
Das doppelte
Dutt-Dilemma
INTERVIEW MIT BRASILIENS LEGENDE ZUR WM 2014
Pelé: „Mit Deutschland ist zu rechnen“
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2 BUNDESLIGA
EINWURF
VON MARTIN KIND
Sind diese
?
Der Präsident von Hannover 96 nimmt Stellung zu
den Problemen der Klubs mit einem Teil der Fans
Furchtbare Bilder! Ich
fordere drastische Strafen
E s waren furchtbare Bilder, die am
Stars im
und fündig geworden. In der ver-
gangenen Saison musste Hanno-
ver 96 rund 50 000 Euro an Strafe
bezahlen, in dieser Spielzeit wer-
den diese Kosten weiter steigen.
Wie sind diese Probleme in
den Gri zu kriegen? Erst einmal
muss allen Beteiligten im Fan-
block klar sein, dass sie sich nicht
in einem rechtsfreien Raum be-
wegen. Die Kontrollen müssen
verschärft werden, wir müssen
mit den Ultras weiter kommuni-
zieren. Das sind gute Gespräche,
aber: In Sachen Pyrotechnik sind
sie nicht gesprächsbereit. Da ver-
stoßen sie schon im Ansatz gegen
bestehende Gesetze.
Wir müssen über alles nach-
denken und Antworten nden.
Um die Kosten zu decken, müs-
sen wir letztendlich die modera-
ten Preise auf unserer Nordtribü-
ne anheben. Das tri t dann leider
auch Unschuldige. Aber in die-
sem Bereich muss jeder wissen:
Die Täter dürfen nicht geschützt
werden, das ist falsch verstande-
ne Solidarität. Man muss auch
darüber nachdenken, ob man
die Ultras weiter in einem Block
zusammenstehen lässt. Müssen
wir ihnen diese Plattform bieten?
Sommer weg?
Dienstag aus Dortmund gesen-
det wurden. Bilder, verursacht
von Dresdner Anhängern. Kaum
zu glauben: Dreimal musste wegen
Pyrotechnik das Pokalspiel unter-
brochen werden. Diese Entwick-
lung hat schon früher begonnen,
im Moment entsteht jedoch eine
Dynamik und Dramatik, die nicht
akzeptabel ist. Es muss alles ver-
sucht werden, um die Täter zu iden-
ti zieren. Ich fordere drastische
Strafen, wenn Beweise vorliegen.
Es müssen Stadionverbote verhängt
werden, zudem muss straf- und zi-
vilrechtlich gegen sie vorgegangen
werden. Wir benötigen Verurteilun-
gen und emp ndliche Geldstrafen,
die exemplarisch sind. Damit jeder
sieht: Das ist kein Spiel, was dort
veranstaltet wird!
In Hannover kennen wir diese
Probleme. Am Sonntag vor unse-
rem Spiel gegen Bayern München
gab es in unserer Nordkurve einen
Polizeieinsatz. Es gab Hinweise da-
rauf, dass von den Ultras Pyrotech-
nik ins Stadion geschmuggelt wur-
de. Wer sich über das Vorgehen der
Beamten beschwert, darf Ursache
und Wirkung nicht vertauschen. Es
gab Hinweise – die Polizei ist tätig
eg?
Mehr als 100 Bundesliga-Pro s haben
für die nächste Saison noch keinen
Verein. Darunter sind viele prominente
Namen. Der POKER hat begonnen.
ginge es hier um Leichtathletik,
wäre dieser Wert nicht sonder-
lich spektakulär gewesen. Weil aber
ein Ball im Spiel war und der die
ganze Zeit am Fuß klebte und am
Ende des Spurts ein Tor el, das
Schalke auch noch den Sieg in Le-
verkusen einbrachte, waren diese
zehn Sekunden für 75 Meter allein
eins: Extraklasse.
Je erson Farfan (seit Mittwoch
27 Jahre alt) hat sich seinen Platz
in der Historie dieser Bundesliga-
Saison bereits gesichert. Vielleicht
für das schönste Tor, ganz sicher
für das rasanteste. Und schon dreht
sich in dieser Woche alles um den
Peruaner. Den Bayern sei er ange-
boten worden, heißt es, interessiert
seien sie aber nicht. Ausländische
Klubs wie Malaga sind es sehr wohl.
Farfan ist eine der begehrtesten
Figuren auf dem Transfermarkt,
der o ziell ruhen mag, in Wahr-
heit aber immer im Gang ist. Sein
Vertrag auf Schalke endet im Juni
2012. Wie der von erstaunlich vielen
Bundesliga-Stars.
Farfans Kollege Raul (34), Le-
verkusens Torwart René Adler (26),
Werders Keeper Tim Wiese (29),
HSV-Torjäger Mladen Petric (30),
Altstar Michael Ballack (35), der
freilich schon angekündigt hat, im
Sommer aufhören zu wollen – sie
alle zählen zu den 119 Erstliga-Pro-
s, die für Juli 2012 noch keinen
Verein haben. Und auch wenn es
bis dahin noch acht Monate sind,
geht der Poker um sie schon jetzt in
die heiße Phase. In der Winterpause
wollen sich die meisten Vereine mit
diesen Spielern zusammensetzen.
Dann wäre auch die letzte Chance,
sie für eine Ablöse zu verkaufen. Für
die Spieler heißt das, dass sie sich
bis Weihnachten mächtig ins Zeug
legen müssen, um ihre Verhand-
lungspositionen zu stärken.
Flitzer Farfan liegt seit Sommer
ein Angebot der Gelsenkirchener
zur Verlängerung vor. Noch in die-
sem Jahr soll er sich erklären. Bisher
sagt er nur branchenüblich, dass
Schalke sein erster Ansprechpart-
ner sei. Logisch. Davon hat S 04
aber auch nichts, wenn er sich am
Ende für den zweiten oder dritten
entscheidet. Die Tendenz geht Rich-
tung Abschied. Vier Jahre blieb Far-
fan in Eindhoven, nach vier Jahren
Schalke dürfte er nun den nächsten
Schritt gehen wollen. Bei Raul sieht
das anders aus. Schalke-Boss Cle-
mens Tönnies (55) macht sich für
eine Verlängerung stark, dem Spa-
nier gefällt es in Deutschand. Bleibt
er t, sieht’s gut aus. Falls er nicht
doch noch Heimweh bekommt.
Heikel ist die Situation in Lever-
kusen. Da betont Geschäftsführer
Wolfgang Holzhäuser (51), mit René
Adler verlängern zu wollen. Doch
Tatsache ist, dass Bayer versucht,
dem VfB Stuttgart Bernd Leno (19)
abzukaufen, der bis Januar ausge-
liehen ist. Die Schwaben dürften
zusagen, wenn das Angebot stimmt.
Adler will nun t werden, registriert
das aber. Er wird fast sicher gehen.
Klubs gibt es für einen ablösefreien
Nationaltorhüter immer, der HSV
und Schalke sind interessiert.
! Die Gra k der Woche
In Augsburg laufen 21 Verträge aus
119 Verträge laufen in der Bundesliga zum Saisonende aus. Hier die Vereine mit den
meisten betroffenen Spielern und die bekanntesten von ihnen.
FC Augsburg: 21 Spieler
u.a. Jentzsch, Verhaegh, Callsen-Bracker
Werder Bremen:
9 Spieler
u.a. Wiese, Fritz, Rosenberg
1. FC Nürnberg:
8 Spieler
u.a. Simons, Eigler, Hegeler
SC Freiburg:
8 Spieler
u.a. Bastians, Hinkel, Nicu
Bayern München:
7 Spieler
u.a. van Buyten, Olic, Tymoshchuk
Hannover 96: 7 Spieler
u.a. Schmiedebach, Schlaudraff, Cherundolo
1. FC Kaiserslautern:
7 Spieler
u. a. De Wit, Petsos, Kouemaha
ese
Z ehn Sekunden für 75 Meter –
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kicker, 31. Oktober 2011 3
? Auch Tim Wiese (29) schwankt
noch. Einerseits hängt er an Werder
und erklärt: „Ich will bleiben. Ich
fühle mich hier wohl.“ Andererseits
war auch schon vom Ausland die
Rede. Letztendlich wird er abwar-
ten, wohin die Reise der Grün-Wei-
ßen geht. Spielen sie erneut nicht
oben mit, wird der Torwart kaum
zu halten sein. Dann kann ihn sich
Werder sowieso nicht mehr leisten.
Und mit Sebastian Mielitz (22) ist
ein guter, günstiger Ersatz schon da.
In Hamburg ist Mladen Petric
das große Fragezeichen. Nachdem
mehrere Gespräche ergebnislos
endeten, haben sich Verein
und Spieler auf März ver-
tagt. „In diesem Moment
sind beide Seiten da-
mit zufrieden“, erklärt
Sportchef Frank Arne-
sen (55). Doch bis März
kann längst ein anderer
Verein gekommen sein.
Völlig extrem geht
es in Augsburg zu. Da
laufen 21 Verträge 2012
aus! Kein Problem, ver-
sichert Manager Andreas
Rettig (48): „Wir reden im
Winter. Das ist keine Sache,
die uns überfordert.“ Na
dann … BERND SALAMON
Die Verträge der Macher laufen aus
Einigung mit Allofs nicht in Sicht
D
iese Angelegenheiten gingen in
der Vergangenheit geräuschlos
über die Bühne. Heimlich, still und
leise wurden seit über einem Jahr-
zehnt die Verträge der Bremer Ma-
cher omas Schaaf (50) und Klaus
Allofs (54) verlängert. Diesmal je-
doch ist diese Sache alles andere als
ein Selbstläufer. Beide sind nur bis
Sommer 2012 gebunden.
Zäh wie Kaugummi ziehen sich
die Verhandlungen mit Allofs hin,
der nicht nur als Manager, son-
dern auch als Vorsitzender der
Geschäftsführung fungiert. Zwei
Gespräche hat es zwischen ihm
und Willi Lemke (65) gege-
ben, dem Boss des Auf-
sichtsrats. Ohne Erfolg,
die Parteien haben sich
vertagt. Lemke ist im
UN-Auftrag unterwegs,
Allofs gönnt sich in dieser
Woche einen Kurzurlaub.
Die erste Runde förderte
erheblichen Dissens zutage.
Stimmen aus Geschäftsführung
und Aufsichtsgremium besagen,
dass es beim zweiten Tre en eine
„leichte Annäherung“ gegeben hat.
Doch noch scheint keine Einigung
in Sicht. Die Gefahr besteht weiter-
hin, dass Allofs den Nord-Klub nach
dieser Saison verlässt.
Was der Grund für die Di eren-
zen ist, lässt sich nur vermuten. Die
Querelen aus dem Sommer, als Al-
lofs und Lemke unterschiedlicher
Au assung über die Ausrichtung
des Klubs und die Personalpoli-
tik waren, wirken nach. Es könnte
sein, dass Allofs mehr Kompeten-
zen einfordert, damit zukünftig ein
derartiges ö entliches Gerangel
vermieden wird. Möglicherweise
spielt auch die Laufzeit des Kon-
trakts eine Rolle.
Und Schaafs Zukunft? Mit dem
Coach soll nächste Woche gespro-
chen werden. Unabhängig davon,
ob die Causa Allofs schon erledigt
ist.
HANS-GÜNTER KLEMM
Seit 1999 ein Team in Bremen: Klaus Allofs und omas Schaaf.
SPEZIALFALL WERDER:
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4 DFB-POKAL
Überraschung in Runde 2
Das gab es lange nicht: Die ERSTLIGISTEN haben sich im Pokal überhaupt keine Blöße
gegeben. Die Bayern siegen auch mit der „Zweiten“. Kiel rettet die Ehre der Zwerge.
desliga? 1:2. Raus! Der Ta-
bellenzweite? 2:4 im Elf-
meterschießen. Raus! Die zweite
Runde im DFB-Pokal hatte es in
sich. Wieder einmal trumpften
die Kleinen ganz groß auf. Und
das Beste: Am Wochenende spie-
len die beiden Spitzenteams auch
noch gegeneinander!
Genau so lief es vor einem
Jahr. Mainz strauchelte überra-
schend in Aachen, Dortmund
vergeigte es in Oenbach. Der
Pokal hatte mal wieder seine
Sensationen, die Fernsehrepor-
ter überschlugen sich und zirka
264-mal wurden die berühmten
eigenen Gesetze zitiert.
Dieses Jahr aber sah in der
zweiten Runde alles anders
aus. Die Erstligisten setzten
sich komplett durch, einer nach
dem anderen, ob souverän wie
Dortmund gegen Dresden oder
glücklich wie Mönchengladbach
in Heidenheim und Kaiserslau-
tern in Frankfurt. Die eigentliche
Überraschung in Runde 2 war:
Es gab keine! Zwei musste es
sowieso erwischen: Köln verlor
bei Hoenheim, Hannover dra-
matisch gegen Mainz. Viertligist
Holstein Kiel rettete mit einem
starken 2:0 über Zweitligist Duis-
burg die Ehre der Zwerge.
Die Bayern konnten sich da-
heim gegen Ingolstadt den Luxus
erlauben, mit ihrer „Zweiten“ an-
zutreten. Auch ohne viele Stars
gab es sechs Treer. München,
Hoenheim, Mainz, Dortmund,
Schalke, Stuttgart, Nürnberg, Kai-
serslautern, Mönchengladbach,
Augsburg, Hamburg und Berlin
schrauben die Zahl der Bundes-
ligisten unter den letzten 16 im
Wettbewerb auf 12 – in den ver-
gangenen zehn Jahren waren es
nie mehr als 10.
Am Sonntag wird die nächste
Runde ausgelost, Kracher sind
da fast schon sicher. Die 1. Liga
nimmt den Cup sehr ernst. Klar:
Schneller geht’s nirgends nach
Europa.
BERND SALAMON
Müller eröffnet
das Torfestival
FC BAYERN – INGOLSTADT
Alaba ist der Gewinner
Esswein macht
den Unterschied
FC Ingolstadt 04 6:0 (1:0)
München: Butt (3) – Ranha (2,5),
Boateng (2,5), Luiz Gustavo (2), Con-
tento (3) – Tymoshchuk (2,5), Pranjic
(3) – Müller (2,5; 62. Olic/–), Kroos
(2; 73. Usami/–), Alaba (2) – Petersen
(2) – Trainer: Heynckes
Ingolstadt: Kirschstein (3) – Görlitz (5),
Pisot (5), Matip (5,5), Fink (5,5) – Met-
zelder (4,5) – Quaner (5), Bambara (5),
Knasmüllner (5; 58. Leitl/4), Caiuby
(5; 58. Buchner/4) – Buddle (4,5; 74.
Akaichi/–) – Trainer: Möhlmann
Tore: 1:0 Müller (33., Vorarbeit Tymosh-
chuk), 2:0 Alaba (49., Luiz Gustavo), 3:0
Petersen (52., Contento), 4:0 Petersen
(71., Kroos), 5:0 Matip (82., Eigen-
tor, Ranha), 6:0 Usami (90., Olic) –
SR: Winkmann (Kerken), Note 2 – ZS:
63 000 – Gelb: keiner – Spieler des
Spiels: David Alaba
Ingolstadt zeigte sich zunächst
unbeeindruckt von Gegner und
Kulisse, die neu formierten Bay-
ern taten sich schwer. Einen ers-
ten Warnschuss von Tymoshchuk
(13.) parierte Kirschstein sicher,
Pisot klärte Petersens Schuss auf
der Linie (16.). Der defensiv aus-
gerichtete FCI hielt weiter diszi-
pliniert und engagiert dagegen.
Müllers Ball zum 1:0 fälschte Pisot
unhaltbar ab. Nach der Pause
wurden die Hausherren eekti-
ver, nutzten die Unordnung in der
nun überforderten Gäste-Abwehr
und drehten richtig auf. Bayern
kam zu einem verdienten Sieg.
1 FC Bayern gegen Ingolstadt.
Der Bundesligaerste gegen das
Zweitligaschlusslicht. Der deut-
sche Rekordmeister (22 Meis-
terschaften) gegen den FCI,
dessen größter Erfolg der zwei-
malige Aufstieg (2008, 2010)
in die 2. Liga ist, nachdem der
Klub 2004 aus der Fusion des
ESV und MTV Ingolstadt ent-
standen war. Hier die Münch-
ner mit ihrem Zuschauerschnitt
von 69 000, dort die Ingolstädter,
die sich pro Partie über 6555 Zu-
schauer freuen. Größer hätte die
Diskrepanz nicht sein können.
Und diese zeigte sich letztlich
auch auf dem Platz und im kla-
ren 6:0-Sieg. Gästecoach Benno
Möhlmann („Wir haben eine Ge-
winnchance von höchstens ei-
nem Prozent“) schonte Kapitän
Stefan Leitl und Angreifer Mo-
ritz Hartmann, Bayern-Trainer
Jupp Heynckes ließ noch radi-
kaler rotieren. So fehlte Philipp
Lahm in der Anfangsformation,
zum ersten Mal nach 124 Startelf-
einsätzen in Bundesliga, Cham-
pions League und DFB-Pokal in
Serie.
Neben Routinier Jörg Butt im
Kasten kamen von den Reservis-
ten auch Diego Contento, Nils
Petersen, Danijel Pranjic und Da-
vid Alaba zum Einsatz. Vor allem
der junge Österreicher machte
dabei Freude. Heynckes ist der
Meinung: „Aus ihm wird in ein,
zwei Jahren ein Top-Spieler, aber
derzeit ist die Konkurrenz bei uns
in der Oensive eben riesengroß.
Doch er hat beste Perspektiven.“
Und Alaba bewies auch gegen
Ingolstadt bereits seinen Wert,
war neben Doppeltorschütze
Petersen auälligster der Neu-
en im Team. Quirlig, schnell und
dribbelstark war der 19-Jährige
der Gewinner. In der Vorsaison
hatte er sich Spielpraxis durch
die Ausleihe nach Hoenheim
geholt, nun zeigte er nicht nur
durch den Treer zum 2:0, was in
ihm steckt. MOUNIR ZITOUNI
1. FC Nürnberg 1:2 (0:0)
Aue: Männel (3) – Klingbeil (4; 82.
Kern/–), Lachheb (2,5), Paulus (3),
Schlitte (3,5) – Höer (4; 87. Cappek/–),
Hochscheidt (3) – Könnecke (4; 73. Ra-
maj/–), Kempe (2,5), Kocer (3) – König
(3,5) – Trainer: Schmitt
Nürnberg: Stephan (3) – Chandler (3,5),
Maroh (3,5), Wollscheid (2,5), Platten-
hardt (4) – Simons (4), Cohen (4; 87
Hegeler) – Mak (5; 46. Wießmeier/3),
Esswein (2,5) – Pekhart (5), Bunjaku
(4; 56. Mendler/4) – Trainer: Hecking
Tore: 0:1 Esswein (64., ohne Vorarbeit),
0:2 Wießmeier (68., Esswein), 1:2 König
(78., Kocer) – SR: Kinhöfer (Herne),
Note 1,5 – Zuschauer: 13 000 – Gelb:
Höer, Schlitte, Paulus – Plattenhardt,
Maroh, Esswein – Spieler des Spiels:
Alexander Esswein
Gut 60 Minuten war kein Klas-
senunterschied zu erkennen, die
engagierten Auer hielten nicht
nur dagegen, sondern waren ab
Mitte der ersten Hälfte das bes-
sere Team. Der Club benötigte
eine feine Einzelleistung von
Esswein, um glücklich in Füh-
rung zu gehen. Danach spielte
der FCN souverän und kontrol-
lierte die Partie. Mit dem zwei-
ten Treer schien der Widerstand
der Schmitt-Elf gebrochen. Aue
kämpfte sich aber mit dem 1:2
noch mal heran, am Ende fehlten
aber die spielerischen Mittel, um
den arg mühevollenArbeitssieg
der Hecking-Elf zu gefährden.
Nicht nur wegen seines Treers
stark: Youngster David Alaba.
D er Tabellenführer der Bun-
FC Bayern München –
FC Erzgebirge Aue –
716304880.025.png 716304880.026.png 716304880.027.png
 
kicker, 27. Oktober 2011 5
DFB-POKAL 2011/12: 2. RUNDE
Sieg im bundesligainternen Duell: Ivanschitz bejubelt mit Pospech
(links) und Risse das 1:0 von Mainz in Hannover.
BUNDESLIGA GEGEN BUNDESLIGA
TSG 1899 Hoffenheim – 1. FC Köln ..............................................................................2:1
Hannover 96 – 1. FSV Mainz 05 ............................................................................n. V. 0:1
2. BUNDESLIGA GEGEN BUNDESLIGA
Borussia Dortmund – Dynamo Dresden........................................................................2:0
Karlsruher SC – FC Schalke 04.....................................................................................0:2
Erzgebirge Aue – 1. FC Nürnberg ...................................................................................1:2
Bayern München – FC Ingolstadt 04 .............................................................................6:0
VfB Stuttgart – FSV Frankfurt.........................................................................................3:0
Eintracht Frankfurt – 1. FC Kaiserslautern ..............................................................n. V. 0:1
3. LIGA GEGEN BUNDESLIGA
1. FC Heidenheim – Borussia Mönchengladbach................n. V. 0:0, Elfmeterschießen 3:4
AMATEURE GEGEN BUNDESLIGA
RB Leipzig – FC Augsburg..............................................................................................0:1
Eintracht Trier – Hamburger SV ...............................................................................n. V. 1:2
Rot-Weiss Essen – Hertha BSC .....................................................................................0:3
2. BUNDESLIGA GEGEN 2. BUNDESLIGA
Fortuna Düsseldorf – TSV München 1860.....................................................................3:0
SpVgg Greuther Fürth – SC Paderborn 07.....................................................................4:0
3. LIGA GEGEN 2. BUNDESLIGA
SpVgg Unterhaching – VfL Bochum ...............................................................................1:4
AMATEURE LIGA GEGEN 2. BUNDESLIGA
Holstein Kiel – MSV Duisburg........................................................................................2:0
AUE – NÜRNBERG: Schmitts Verdruss
Bunjaku trübt die Freude
Achtelnale: 20./21. Dezember 2011 (Auslosung am Sonntag, 30. Okober, ab 17.10 Uhr
in der ZDF-Sportreportage) – Viertelnale: 7./8. Februar 2012 – Halbnale: 20./21. März
Endspiel: 12. Mai in Berlin
1 Aufatmen beim FCN. Nach fünf
sieglosen Partien in der Liga gab
es im Pokal endlich wieder einen
2:1-Sieg, auch wenn dieser außer-
ordentlich mühevoll zustande kam.
Einerlei, Hautpsache weitergekom-
men, zumal der Wettbewerb für den
Club wirtschaftlich wie sportlich
eine große Bedeutung hat. „Wir
haben nur mit der ersten Runde
kalkuliert und können uns etwas
anfuttern, falls wir im Winter oder
Sommer einen Transfer tätigen
sollten“, gab Sportvorstand Martin
Bader zu Protokoll. Und Trainer
Dieter Hecking treibt natürlich der
sportliche Ehrgeiz, sein Ziel lautet
Berlin. „Jeder will ins Finale“, sagte
er anschließend lapidar, nachdem
er zuvor in die Oensive gegan-
gen war. Er ließ mit zwei Stürmern
sowie den oensiven Außen Ale-
xander Esswein und Robert Mak
agieren. „Sie werden in der Mit-
te die Räume eng machen, außen
doppeln sie aber nicht so gut“, hatte
Hecking im Vorfeld ausgemacht.
Ein Plan, der lange Zeit gar nicht
aufging – ehe Esswein mit einem
tollen Tor aus dem Nichts für die
Vorentscheidung sorgte.
Es gab allerdings auch einen
Nürnberger, für den der Abend
zum Vergessen war. Die Rede ist
von Stürmer Albert Bunjaku, der
nach seinem Knorpelschaden im
Knie zum zweiten Mal in der Start-
elf stand. Doch der Schweizer (27)
konnte erst die Bewährungsprobe
nur bedingt nutzen und musste
dann auch noch mit einer Knö-
chelverletzung hinkend das Feld
verlassen. Damit verlängert sich die
ohnehin bereits acht gestandene
Pros umfassende Krankenakte der
Franken weiter. Eine bittere Pille.
Apropos bitter. Der FC Erzgebir-
ge konnte sich wie so oft auch in der
Liga nicht für eine starke wie enga-
gierte Leistung belohnen. „Wir ma-
chen zu wenig aus unseren Chan-
cen, deswegen stehen Aufwand
und Ertrag bei uns derzeit leider in
keinem Verhältnis“, beklagte Trainer
Rico Schmitt – zu Recht.
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Erneut verletzt: FCN-Angreifer
Bunjaku (r.), hier gegen Höer.
716304880.028.png 716304880.029.png 716304880.030.png 716304880.031.png 716304880.032.png 716304880.033.png 716304880.034.png 716304880.035.png 716304880.036.png 716304880.037.png 716304880.038.png 716304880.039.png 716304880.040.png 716304880.041.png 716304880.042.png 716304880.043.png 716304880.044.png 716304880.045.png 716304880.046.png
 
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