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BMW Historie
BMW Isetta 250/300
Standard
Modellgeschichte
Nach der Wiederaufnahme der Motorradproduktion 1948 und dem
Neubeginn des Automobilbaus 1952 waren die schweren Jahre für
BMW noch längst nicht überstanden. Die Herstellung der schwer
verkäuflichen Luxuswagen der Typen 501, 502, 503 und 507 ließ
den Markennamen zwar wieder in altem Glanz erstrahlen,
bedeutete für die schwierige Finanzlage des Unternehmens
allerdings keine Besserung. BMW baute wieder Automobile für die
„Crème der Gesellschaft“, doch konnte selbst das gute
Motorradgeschäft diesen Luxus kaum finanzieren.
Um das Jahr 1954 wurde klar, dass BMW ohne ein gut
verkäufliches und in der Herstellung preiswertes Modell nicht
überleben würde, doch eine komplette Neuentwicklung eines
Automobils wäre für das Unternehmen nicht mehr finanzierbar
gewesen. Es war die Blütezeit der Rollermobile und Kleinstwagen,
und somit wurde Ausschau nach einem qualitätsvollen
Kleinfahrzeug gehalten, das BMW in Lizenz bauen könnte. Bald fiel
der Blick auf ein eiförmiges Mobil mit Fronttür der Mailänder Firma
Iso. Nach genauer Prüfung wurde diese sehr originelle und dabei
praktische „Isetta“ als tauglich befunden, nach gewissen
Änderungen als BMW Kleinstwagen vom Band zu rollen. Der
Lizenzvertrag kam zustande.
Statt des Zweitaktmotors wurde der BMW Isetta der Einzylinder-
Viertaktmotor aus dem Motorrad R 25 eingepflanzt. Die Produktion
startete im Frühjahr 1955 mit 250 ccm, Ende des Jahres kam die
um 1 PS stärkere Isetta 300 dazu. Schnell wurde deutlich, dass
BMW mit diesem ungewöhnlichen Modell einen Volltreffer gelandet
hatte. Schon im ersten Produktionsjahr wurden weit über
10.000 Isetta verkauft.
Diese erste Version der BMW Isetta 250 und 300 entsprach
äußerlich noch weitgehend dem italienischen Urmodell. In
München hatte man allerdings einen anderen Motordeckel und
nach einer ersten Serie mit langen Scheinwerfergehäusen ein
überarbeitetes Modell mit kleineren Gehäusen angeboten. Schon
gab es Exportvarianten mit großen Stoßfängern und Scheinwerfern
für die USA und Sonderversionen wie die „Tropen-Isetta“ mit
zusätzlichen Belüftungsöffnungen in der Fronttür, das Isetta
Cabriolet mit einem Verdeck anstatt der Heckscheibe oder die
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BMW Historie
BMW Isetta 250/300
Standard
Lasten-Isetta mit winziger Ladefläche.
Ende 1956 erschien eine neue Isetta mit modernisierter
Karosserie, doch die Isetta Standard wurde noch einige Monate zu
einem günstigen Preis zusätzlich angeboten. Die Isetta erwarb ein
hohes Maß an Sympathie für die Marke und prägte eine ganze
Epoche der Automobilgeschichte.
Karosserievarianten
Neben der stets mit Klappdach gelieferten Isetta 250 und
300 Standard wurden 15 Fahrzeuge als Isetta Cabriolets
ausgeliefert. Dabei ersetzte man das Rückfenster durch ein
versenkbares Klappverdeck mit kleinem Heckfenster. Anstatt des
Verdecks konnten auch geschlossene oder offene Ladeflächen
montiert werden, wodurch das Fahrzeug zur Lasten-Isetta wurde.
Nur wenige Isetta verließen das Werk mit diesen Modifikationen.
Sondermodelle
Für den Export in Länder mit besonders heißem Klima wurde die
Isetta mit zunächst runden Belüftungsgittern in der Fronttür als
Tropen-Isetta geliefert.
Exportmodelle für Länder wie die USA, Kanada und Australien
rüstete man den dortigen Bestimmungen entsprechend mit großen
Stoßstangenbügeln, Sealed-Beam-Scheinwerfern und
aufgesetzten Blinkern vorn und hinten aus. Einige wenige
Standard-Isetta wurden mit Rechtslenkung gebaut.
Der zuständige Club:
Aktuelle Informationen
BMW Veteranen-Club Deutschland e.V.
c/o Rüdiger Jopp
Bahnhofstraße 17
35745 Herborn
Telefon
+49 (0) 27-72-416 65
Telefax
+49 (0) 27-72-416 66
 
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BMW Historie
BMW Isetta 250/300
Standard
Technische Daten
Produktionszeitraum: 1955 — 1957
Stückzahl insgesamt: Isetta 250: 26.646; Isetta 300: 15.338
Preis bei Produktionsstart: Isetta 250: DM 2.580; Isetta 300: DM 2.930
Motor
Motorart
Einzylinder, stehend
Bohrung x Hub in mm
Isetta 250: 68 x 68; Isetta 300: 72 x 73
Hubraum in ccm
Isetta 250: 247; Isetta 300: 295
Gemischaufbereitung
1 Bing-Vergaser 1/24
Verdichtung
Isetta 250: 1 : 6,8; Isetta 300: 1 : 7,0
Ventile
V-förmig hängend
Leistung in PS bei U/min
Isetta 250: 12/5.800; Isetta 300: 13/5.200
Kraftübertragung
Kupplung
Einscheiben-Trockenkupplung
Schaltung
Viergang-Klauengetriebe, Hebel
an linker Seitenwand, unsynchronisiert
Getriebeübersetzungen Isetta 250:
1. Gang 1 : 10,05
2. Gang 1 : 5,17
3. Gang 1 : 3,54
4. Gang 1 : 2,70
Rückwärtsgang 1 : 12,15
Getriebeübersetzungen Isetta 300:
1. Gang 1 : 9,76
2. Gang 1 : 5,17
3. Gang 1 : 3,54
4. Gang 1 : 2,70
Rückwärtsgang 1 : 12,15
Antriebsübersetzung
1 : 2,31
Elektrische Anlage
Lichtmaschine
130 W
Batterie
12 V/31 Ah
Zündkerzen
Bosch W 250 T 1 oder Beru 225/14
Fahrwerk
Karosserie/Fahrwerk
Trapezförmiger Stahlrohrrahmen,
mit Karosserie verschraubt
Vorderradaufhängung
Geschobene Längsschwingen,
Schraubenfedern
Hinterradaufhängung
Schmalspur-Starrachse mit
Viertelelliptik-Ausleger-Blattfedern
Bremse vorn
hydraulische Trommelbremsen
Bremsdurchmesser vorn in mm
180
Bremse hinten
hydraulische Trommelbremsen
Bremsdurchmesser hinten in mm
180
Felgen
3,0 D - 10
Bereifung
4,80 - 10
Maße und Gewicht
Radstand in mm
1.500
Spur vorn/hinten in mm
1.200/520
Länge x Breite x Höhe in mm
2.285 x 1.380 x 1.340
Leergewicht in kg
359
Zulässiges Gesamtgewicht in kg
580
Durchschnittsverbrauch auf 100 km
5,8 Liter
Höchstgeschwindigkeit in km/h
85
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