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Friedrich Nietzsche: Sämtliche Werke
Kritische Studienausgabe in 15 Einzelbänden
Friedrich Nietzsche
Nachgelassene Fragmente
1880-1882
KSA
Die Geburt der Tragödie
Unzeitgemäße Betrachtungen I-IV
Nachgelassene Schriften 1870-1873
Menschliches, Allzumenschliches I und II
Morgenröte
Idyllen aus Messina
Die fröhliche Wissenschaft
Also sprach Zarathustra
Jenseits von Gut und Böse
Zur Genealogie der Moral
Der Fall Wagner
Götzen-Dämmerung
Der Antichrist • Ecce homo
Dionysos-Dithyramben • Nietzsche contra Wagner
Nachgelassene Fragmente 1869-1874
Nachgelassene Fragmente 1875—1879
Nachgelassene Fragmente 1880-1882
Nachgelassene Fragmente 1882-1884
Nachgelassene Fragmente 1884-1885
Nachgelassene Fragmente 1885-1887
Nachgelassene Fragmente 1887-1889
Einführung in die KSA
Werk- und Siglenverzeichnis
Kommentar zu den Bänden 1-13
Chronik zu Nietzsches Leben
Konkordanz
Verzeichnis sämtlicher Gedichte
Gesamtregister
Kritische Studienausgabe
Herausgegeben von
Giorgio Colli und Mazzino Montinari
KSA 2:
KSA 3:
KSA 4:
KSA 5:
KSA 6:
KSA 7
KSA 8
KSA 9
KSA 10
KSA 11
KSA 12
KSA 13
KSA 14;
KSA 15:
Deutscher Taschenbuch Verlag
de Gruyter
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Band 9 der ,Kritischen Studienausgabe' (KSA) in 15 Bänden,
die erstmals 1980 als Taschenbuchausgabe erschien
und für die vorliegende Neuausgabe durchgesehen wurde.
Sie enthält sämtliche Werke und unveröffentlichten Texte
Friedrich Nietzsches nach den Originaldrucken und -manuskripten
auf der Grundlage der .Kritischen Gesamtausgabe',
herausgegeben von Giorgio Colli und Mazzino Montinari,
erschienen im Verlag de Gruyter, Berlin/New York i96/ff.
Die Bände 14 (Kommentar) und 15 (Chronik und Gesamtregister)
wurden eigens für die KSA erstellt.
KSA 15 enthält die Konkordanz zur ,Kritischen Gesamtausgabe'.
Inhalt
Vorbemerkung
Nachgelassene Fragmente
Anfang 1880 bis Sommer 1882
9
Inhaltsverzeichnis
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November 1988
Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
Walter de Gruyter, Berlin/New York
© 1967-77 und 1988 (2., durchgesehene Auflage)
Walter de Gruyter & Co.,
vormals G. J. Göschen'sche Verlagsbuchhandlung-J. Guttentag,
Verlagsbuchhandlung - Georg Reimer - Karl J.Trübner -
Veit & Comp., Berlin 30
Umschlaggestaltung: Celestino Piatti
Gesamtherstellung: C.H.Beck'sche Buchdruckerei,
Nördlingen
Printed in Germany
ISBN dtv 3-423-02229-9
ISBN WdeG 3-11-011848-3
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Vorbemerkung
Band 9 der Kritischen Studienausgabe enthält Nietzsches
nachgelassene Fragmente von Anfang 1880 bis Sommer 1882.
Sie sind in 19 Handschriften erhalten, und zwar 9 größere Hefte,
7 Notizbücher, 2 Mappen und ein Exemplar von R. W. Emerson
Essays (übers, von G. Fabricius, Hannover 1858).
Die Grundsätze, nach denen die Veröffentlichung von Nietz-
sches nachgelassenen Fragmenten erfolgt, sind in der Vorbe-
merkung zu Band 7 nachzulesen.
Diesem Band entsprechen folgende Bände und Seiten der
Kritischen Gesamtausgabe: V/i, S. 337-769 (Berlin/New York
1971); V/2, S. 337-585 (Berlin/New York 1973).
Mazzino Montinari
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[1=N V 1. Anfang 1880]
I[I]
Vom Aberglauben.
Vom Loben und Tadeln.
Von der zulässigen Lüge.
I[2 ]
.
Schätzung des Mitleids (von Seiten derer ausgehend, die be-
5 mitleidet werden?)
Monogamie
1[3 ]
Befinden die Menschen sich schlecht in Folge ihrer Unmo-
ral i t ä t oder ihrer Moralität? — Oder in Folge von Bei-
den und vielen anderen Dingen?
i[4]
io Wie soll man handeln? So daß der Einzelne möglichst er-
halten bleibt? Oder so daß die Rasse möglichst erhalten bleibt?
Oder so daß eine andere Rasse möglichst erhalten bleibt? (Mo-
ralität der Thiere) Oder so daß das Leben überhaupt erhalten
bleibt? Oder so daß die höchsten Gattungen des Lebens erhalten
15 bleiben? Die Interessen dieser verschiedenen Sphären gehen aus-
einander. Aber was sind höchste Gattungen? Giebt die Höhe des
Intellekts oder die Güte oder die Kraft den Ausschlag? In Bezug
auf diese allgemeinsten Maaßstäbe für das Handeln gab es
kein Nachdenken, geschweige denn Übereinstimmung.
i[5]
20
Was Freundlichkeit und Wohlwollen betrifft, steht Europa
nicht auf der Höhe: es zeugt gegen das Christenthum.
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10
Nachgelassene Fragmente
Anfang 18801 [6—19]
11
I[6]
i[i3]
Napoleons präsentables Motiv: „ich will Allen überle-
gen sein". Wahres Motiv: „ich will Allen überlegen erscheinen".
Das universale Glück zu erstreben ist eine Unver-
schämtheit, und Albernheit.
l M
i|>4]
Das größte Problem der kommenden Zeit ist die Abschaffung
der moralischen Begriffe und die Reinigung unserer Vorstel-
5 lungen von den eingeschlichenen und oft uns schwer erkenn-
baren moralischen Formen und Farben.
Der schlechte der kranke der nicht erzogene Mensch ist ein
Resultat, dem man die Fortdauer und die Wirksamkeit be-
5 schneiden muß.
i[8]
Die schädlichste Tendenz ist die, immer an Andere zu
denken (für sie thätig sein ist fast eben so schlimm als gegen
sie, es ist eine Vergewaltigung ihrer Sphäre. Welche Bruta-
lität ist die gewöhnliche Erziehung, der Eingriff der Eltern in
io die Sphäre der Kinder!
x[i5]
Der „Mörder", den wir verurtheilen, ist ein Phantom: „der
Mensch der eines Mordes fähig ist". Aber das sind wir Alle.
I[I6]
An dem Gleich-sein-wollen verkümmert die Fähigkeit der
1 0 Freude.
x[9]
Die Moralität (ebenso wie die Dichtkunst) ist am stärksten
bei Naturvölkern (ihre Gebundenheit durch die Sitten) Bei den
höchst cultivirten Nationen sind die Sitten meist das Rückstän-
digste, oft Lächerliche, hier ist der ausgezeichnete Mensch
15 immer unmoralisch.
i[i7]
Die Barbarei im Christen thum.
2) Überreste der Teufelsanbetung usw.
I[I8]
Wenn man ein so außerordentliches Wohlgefallen an seinen
Werken hat und ihretwegen sich selber überhebt, so setzt man
»5 sich in der Rangordnung der Geister herab: denn es liegt nun
nicht mehr viel daran, was man über andere Werke und Men-
schen urtheilt. Man hat die große Feuer-Probe der Gerechtig-
keit nicht bestanden und darf nicht mehr auf dem Richterstuhl
sitzen wollen.
i[io]
Gesetzt, es wird mehr geschätzt, für Andere sich zu
opfern, so thut man es: aber weil es geschätzt wird.
Instruktiv!
i[n]
Teufelsanbetung Spencer p. 31
I[I2]
20
Wenn es nicht verboten ist: „du sollst nicht morden!"
— in ganzen Perioden hat das innere Gefühl nichts gegen den
Mord einzuwenden.
20
Erziehung Fortsetzung der Zeugung. Das ganze Leben ist
Anpassung des Neuen an das Alte.
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